Titel: | Chemisch-technische Analysen der galizischen Erdöle; ausgeführt von Arnulf Nawratil, Fabriksleiter in Lemberg. |
Autor: | Arnulf Nawratil |
Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 328 |
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Chemisch-technische Analysen der galizischen
Erdöle; ausgeführt von Arnulf Nawratil, Fabriksleiter in Lemberg.Mit Rescript des
galizischen Landesausschusses vom 18. Juni 1881 Zahl 42978 wurden mir die
chemisch-technischen Studien der galizischen Petroleum-Fabriksproducte
übertragen und habe ich die diesbezüglichen Untersuchungen im chemischen
Laboratorium der k. k. Universität in Lemberg (Professor Br. Radziszewski) ausgeführt.Die zur Untersuchung bestimmten Erdöle waren direkt aus der Quelle in gut
verschlieſsbare Gefäſse geschöpft und wurden in solcher Verpackung von den
Petroleumproducenten geliefert.
Nawratil, über Analyse der galizischen Erdöle.
Die Prüfung der 18 galizischen Erdölsorten wurde in Destillirkolben ausgeführt. Bis
300° destillirte ich aus einem Glaskolben, welcher über 0l,5 Flüssigkeit faſste (auf diese Weise
destillirte ich aus demselben immer etwa 400g
Erdöl). Die übersteigenden Dämpfe wurden in einem Liebig'schen Kühler verdichtet. Die von 300 bis 400° übergehenden Producte
destillirte ich aus einem Kolben von 200cc Inhalt
und condensirte dieselben in einer langen Glasröhre. Der bei dieser Destillation
zurückbleibende Theer enthielt noch Producte, welche über 400° destillirten, und
wurden dieselben weiter aus einer Retorte von schwer schmelzbarem Glase abgetrieben; das hier
destillirende Oel wurde ebenfalls in einer langen Glasröhre verdichtet.
Die Menge des klebrigen, bei gewöhnlicher Temperatur festen, aber teigigen Productes,
welches sich zu Ende der Destillation des Erdöles an den Wänden der Retorte und des
Ansatzrohres anlegt und das fälschlich Petroleummastix oder auch Petroleumgummi
genannt wird, wurde bestimmt durch die Gewichtsdifferenz zwischen dem Gewichte des
mit diesem Gummi belegten Apparates und dem Gewichte des Apparates nach Entfernung
dieser Substanz aus demselben (durch Ausschmelzen auf einer Gasflamme und Auswaschen
mittels Petroleumbenzin).
Die Kokesmenge wurde bestimmt als Gewichtsunterschied zwischen einer leeren trockenen
Retorte und derselben Retorte, welche nach Beendigung der durchgeführten Analyse
Kokes enthielt.
Die bei der Destillation sich bildenden Gase bestimmte ich als Verlust, nachdem ich
die Summe der gewonnenen Producte von der zur Analyse angewendeten Menge Rohöl
abzog. Dabei wurden aber auch jene Destillate gewogen, welche im Kühlrohr
zurückgeblieben sind, indem das Gewicht der leeren trockenen Kühlröhre vom Gewichte
der mit dem Destillate verunreinigtenverunreingten abgezogen wurde. Die schweren Oele wurden längere Zeit im Eise gehalten,
um festzustellen, ob sie hierbei Paraffin ausscheiden.
Die einzelnen Destillate wurden von 50 zu 50° aufgefangen und wurde dies mittels
eines Thermometers von L. J. Kappeler (für hohe
Siedetemperaturen bis 450°) ausgeführt. Die Destillation wurde mit einer einfachen
Flamme eines Bunsen'schen Gasbrenners ausgeführt: bis
250° destillirten die Producte aus dem auf Drahtnetz aufgestelltem Kolben; über 250°
wurde der Kolben schon ohne Drahtnetz erhitzt.
Der Petroleumtheer war anfangs mittels eines 3 flammigen Brenners abdestillirt,
später aber mit einer Gebläsegasflamme erhitzt, wobei nicht nur der Boden der
Retorte, sondern auch die Wände derselben von der Flamme umspült waren.
Obwohl ich bei der Destillation die Gasflamme sehr regelmäſsig vergröſserte, erhielt
ich bei einem und demselben Rohöle sehr verschiedene Resultate; es waren oft
Unterschiede von 2 bis 5 Proc. bei den Producten, welche bis 300° destillirten, bei
den höher destillirenden sogar bis 8 Proc. Ich habe daher jede Erdölsorte 3 mal
untersucht und aus den erzielten Resultaten das Mittel genommen.
Das specifische Gewicht der Destillate bestimmte ich mit Aräometern von L. J. Kappeler in Wien, welche zu Messungen in 25cc Flüssigkeit eingerichtet waren. Die
Bestimmungen des specifischen Gewichtes wurden bei 15° ausgeführt; nur bei jenen
Producten, welche bei dieser Temperatur zu dickflüssig oder fest waren, bei 30°,
später aber auf 15° berechnet. Zu diesen aräometrischen Bestimmungen wurden die
Aräometer in leichtflüssigem Petroleumbenzin gewaschen und abgetrocknet, bevor
dieselben in die zu prüfende Flüssigkeit eingetaucht wurden.
Die Destillate von 150 bis 300° wurden zusammengegossen. Diese Mischung, welche das
eigentliche Leuchtöl bildete, wurde mit 3 Proc. Schwefelsäure behandelt, dann mit
Wasser und 2 procentiger Natronlauge entsäuert. Das so raffinirte Erdöl wurde auf
das specifische Gewicht geprüft, endlich die Entflammungs- und Entzündungstemperatur
desselben bestimmt. Die letztere Bestimmung wurde in einer kleinen
Eindampfschale
Erdöl-Probe
Bis 100°
100 bis 150°
150 bis 200°
200 bis 250°
250 bis 300°
300 bis 350°
350 bis 400°
über 400°
Petroleum-gummi
Kokes
Verluste
1
Proc.Sp. G.
12,3–
31,20,742
14,60,775
9,60,783
9,30,802
5,20,837
9,60,852
8,00,895
0,05–
0,05–
0,1–
2
Proc.Sp. Gr.
1,9–
24,70,738
18,00,773
12,40,810
11,60,841
9,80,865
15,90,885
4,6–
0,1–
0,6–
0,4–
3a
Proc.Sp. G.
9,3–
18,20,735
12,80,773
10,80,805
10,60,838
12,30,868
24,60,880
0,1–
0,8–
0,5–
3b
Proc.Sp. G.
0,5–
10,90,748
12,10,786
12,60,820
15,10,852
11,70,878
14,10,893
20,30,898
–
1,0–
0,4–
4
Proc.Sp. G.
0,5–
11,90,771
13,20,793
13,90,816
16,50,839
12,30,857
15,30,873
13,80,909
0,1–
1,3–
1,2–
5
Proc.Sp. G.
1,6–
11,90,764
14,60,792
16,90,822
18,80,849
13,70,862
20,40,895
0,2–
1,1–
0,8–
6
Proc.Sp. G.
4,3–
14,70,745
17,80,803
11,40,841
9,90,856
20,80,878
15,70,915
0,6–
3,0–
1,8–
7
Proc.Sp. G.
2,0–
20,00,747
15,70,783
11,20,823
10,50,857
8,60,879
10,90,907
18,50,914
0,1–
1,5–
1,0–
8
Proc.Sp. G.
2,2–
11,10,740
12,70,783
8,40,817
11,70,840
12,60,857
18,20,879
18,20,918
0,4–
2,6–
1,4–
9
Proc.Sp. G.
2,1–
8,80,735
10,90,774
10,10,806
13,90,830
7,60,845
28,70,861
14,30,909
0,3–
2,3–
1,0–
10
Proc.Sp. G.
5,90,706
14,10,736
12,50,776
8,90,819
9,80,852
7,90,875
15,80,892
19,30,919
0,3–
3,8–
1,7–
11
Proc.Sp. G.
0,1–
9,70,769
18,40,789
14,60,815
12,40,836
9,80,853
18,90,875
11,40,882
0,5–
3,6–
0,6–
12
Proc.Sp. G.
2,4–
18,50,751
11,40,786
9,20,819
9,70,844
10,70,865
15,80,883
17,00,909
0,5–
3,4–
1,4–
13
Proc.Sp.G.
2,4–
8,90,735
10,80,775
8,60,805
12,50,831
9,60,868
20,90,887
21,60,905
0,2–
2,9–
1,6–
14
Proc.Sp. G.
3,1–
16,50,740
12,70,783
10,80,825
9,60,865
7,20,887
18,80,897
16,70,909
0,2–
2,2–
2,2–
15
Proc.Sp. G.
––
3,40,750
12,10,780
12,90,819
13,60,856
6,80,878
23,40,886
24,10,905
0,2–
2,5–
1,0–
16
Proc.Sp. G.
0,8–
7,20,747
10,40,780
9,50,817
12,70,848
13,10,873
20,30,894
19,70,914
0,18–
4,6–
1,6–
17
Proc.Sp. G.
––
6,70,740
8,00,806
9,30,829
10,90,868
9,20,895
17,60,908
30,70,914
0,7–
5,1–
1,8–
18
Proc.Sp. G.
0,7–
5,00,756
9,90,791
7,80,833
12,40,869
10,00,900
18,70,908
26,90,925
1,1–
5,5–
2,0–
Erdöl-Probe
Producte in Procent.
Erdöl-Probe
Producte in Procent.
LeichteOeleDestillatebis 150°
Petroleum.Destillatevon 150°bis
300°
SchwereOele Destillateüber 300+
Gummi
Kokes undVerluste
LeichteOeleDestillatebis 150°
Petroleum.Destillatevon 150°bis
300°
SchwereOele Destillateüber 300+
Gummi
Kokes undVerluste
1
43,5
33,5
22,85
0,15
10
20,0
31,2
43,3
5,5
2
26,6
42,0
30,4
1,0
11
9,8
45,4
40,6
4,2
3a
27,5
34,2
37,0
1,3
12
20,9
30,3
44,0
4,8
3b
11,4
39,8
46,5
2,3
13
11,3
31,9
52,3
4,5
4
12,4
43,6
41,5
2,5
14
19,6
33,1
42,9
4,4
5
13,5
50,3
34,3
1,9
15
3,4
38,6
54,5
3,5
6
19,0
29,2
47,1
4,8
16
8,0
32,6
53,2
6,2
7
22,0
37,4
30,1
2,5
17
6,7
28,2
58,2
6,9
8
13,3
32,8
49,4
4,0
18
5,7
29,1
56,7
7,5
9
10,9
34,9
50,9
3,3
ausgeführt, welche auf einem doppelten Wasserbade angebracht
war. Das Wasserbad stand auf einer eisernen Platte und wurde diese mit einer
schwachen Gasflamme erwärmt. In das auf diese Weise langsam erwärmte Erdöl war ein
sehr genaues Thermometer eingetaucht. Die Entflammungs- und Entzündungstemperatur
wurde mittels eines brennenden Holzspanes geprüft. Die Resultate sind in obigen
Tabellen zusammengestellt, und zwar entspricht die zweite den Fabriksproducten.
Nr. 1. Erdöl aus Klenczany (Bezirk Neu-Sandez. Grubenunternehmung von E. Zielinski und Comp. Das Bohrloch 189m tief, Kreideformation), lichter rothgelber Farbe
mit einem schwachen grünen Reflex, durchsichtig. Sp. G. = 0,779 bei 15°.
Die Destillate von 150 bis 300° geben 33,5 Proc. Erdöl von 0,797
sp. G., welches letztere bei 32° Gase entwickelt, die sich an einer Flamme entzünden
(Entflammungstemperatur); bei 35° aber entzündet sich dasselbe auf der ganzen
Oberfläche (Entzündungstemperatur). Mischt man zu diesem Erdöl auch das Destillat
von 300 bis 350°, welches hier noch ziemlich leicht ist (0,837) und sehr wenig
Paraffin enthält, so bekommt man aus diesem Rohöle 38,5 Proc. ausgezeichnetes
Petroleum von 0,802 sp. G. Die Destillate bis 250° sind farblos, von 250 bis 300°
strohgelb, von 300 bis 350° lichtgelb (diese enthalten schon Paraffin, welches sich
in der Kälte in Schuppen ausscheidet). Von 350 bis 400° lichtgelb bei 15° bilden sie
eine paraffinartige Masse von Butterconsistenz, über 400° dunkel braunroth mit einem
starken grünen Reflex (bei gewöhnlicher Temperatur bilden sie eine paraffinartige
dunkel grünlich gelbe Masse).
Nr. 2. Erdöl aus Ropa, Oertlichkeit Kustra (Bezirk Gorlice. Grubenunternehmer B. Ritter v. Lodzinski. Brunnen 63m tief, Kreideformation), von braunrother Farbe
mit grünem Reflex, durchsichtig, 0,808 sp. G.
Die Destillate von 150 bis 300° geben 42 Proc. Petroleum von 0,804
sp. G., Entflammungstemperatur 36°, Entzündungstemperatur 38°. Die Destillate von
250 bis 350° sind lichtgelb, von 350 bis 400° braunroth mit grünem Reflex,
paraffinfrei, über 400° dunkel braunroth mit grünem Reflex; enthält sehr wenig
Paraffin.
Nr. 3a. Erdöl aus Ropa, Oertlichkeit Blich (Bezirk Gorlice. Grubenunternehmung von
Dr. M. Ritter v. Fedorowicz. Bohrloch Nr. 2, 60m tief, Kreideformation), durchsichtig, rothbraun
mit grünem Reflex, sp. G. = 0,800.
Die Destillate von 150 bis 300° geben 34,2 Proc. Leuchtpetroleum
von 0,811 sp. G., Entflammungstemperatur 44°, Entzündungstemperatur 45°. Die
einzelnen Destillate sind jenen unter Nr. 2 gleich.
Nr. 3b. Erdöl aus Ropa. Dasselbe wie unter Nr. 3a, jedoch in einem Faſs mir
zugesendet. Nach 1 monatlichem Stehen in diesem Fasse hatte es 0,853 sp. G.
Die Destillate von 150 bis 300° geben 39,8 Proc. Leuchtpetroleum
von 0,821 sp. G., Entflammungstemperatur 35°, Entzündungstemperatur 37°.
Nr. 4. Erdöl aus Wojtowa (Bezirk Gorlice. Grubenunternehmung von Stawiarski und Comp. Schacht 114m tief, Eocen), undurchsichtig, grünlich schwarz,
sp. G. = 0,820.
Die Destillate von 150 bis 300° geben 43,6 Proc. Leuchtpetroleum
von 0,812 sp. G., Entflammungstemperatur 30°, Entzündungstemperatur 32°. Die
Destillate von 250 bis 300° strohgelb, von 300 bis 350° lichtgelb (bei 14° bilden
sie eine Paraffin haltige fast weiſse Masse); von 350 bis 400° gelb (bei 14° eine
gelbe Masse); über 400° dunkel gelb mit einem starken grünen Reflex (dunkel gelbe
Masse bei 14°).
Nr. 5. Erdöl aus Wojtowa (Bezirk Gorlice. Grubenunternehmung der Spolka Harklowska, Schacht 159m,79 tief, Eocen), undurchsichtig, grünlich
schwarz, sp. G. = 0,836.
Die Destillate von 150 bis 300° geben 50,3 Proc. Leuchtpetroleum
von 0,823 sp. G., Entflammungstemperatur 36°, Entzündungstemperatur 38°. Die
Destillate haben dieselben physikalischen Eigenschaften wie diejenigen unter Nr.
4.
Nr. 6. Erdöl aus Libusza (Bezirk Gorlice. Grubenunternehmung der Imienia Skrzynskich, Schacht Nr. 14, 137m tief), grünlich schwarz, 0,837 sp. G.
Die Destillate von 150 bis 300° geben 29,2 Proc. Leuchtpetroleum
von 0,817 sp. G., Entflammungstemperatur 33°, Entzündungstemperatur 34°. Die
Destillate von 250 bis 300° lichtgelb, von 300 bis 350° gelb, von 350 bis 400°
braunroth mit grünem Reflex, bei 14° Paraffin haltige Masse; über 400° dunkel
braunroth mit grünem Reflex, Paraffin haltige Masse.
Nr. 7. Erdöl aus Senkowa (Bezirk Gorlice. Grubenunternehmung der Spolka Wytrwalosci. Schacht 113m,8 tief, Kreideformation), grün lieh schwarz, sp.
G. = 0,837.
Die Destillate von 150 bis 300° geben 37,4 Proc. Leuchtpetroleum
von 0,8165 sp. Gr., Entflammungstemperatur 30°, Entzündungstemperatur 31°. Die
Destillate von 250 bis 300° sind lichtgelb mit schwachem grünem Reflex, von 300 bis
350° gelb mit grünem Reflex, von 350 bis 400° dunkelgelb mit grünem Reflex (enthält
Paraffin, welches in Schuppen krystallisirt), über 400° dunkel braunroth mit grünem
Reflex (bei gewöhnlicher Temperatur braune Masse).
Nr. 8. Erdöl aus Libusza (Bezirk Gorlice. Grubenunternehmung der Imienia Skrzynskich, Schacht Nr. 9, 140m tief), grünlich schwarz, sp. G. = 0,842.
Die Destillate von 150 bis 300° geben 32,8 Proc. Leuchtpetroleum
von 0,813 sp. G., Entflammungstemperatur 33°, Entzündungstemperatur 34°. Die
einzelnen Destillate haben dieselbe Eigenschaft wie jene aus dem Rohöl Nr. 6.
Nr. 9. Erdöl aus Starunia, Oertlichkeit Ropyszcze (Bezirk Bohoroderany. Schacht Nr.
9, 36m tief, Salzschichten), grünlich schwarz, sp.
G. = 0,845.
Die Destillate von 150 bis 300° geben 34,9 Proc. Leuchtpetroleum
von 0,805 sp. G., Entflammungstemperatur 30°, Entzündungstemperatur 32°. Die
Destillate von 250 bis 300° sind gelb, von 300 bis 350° gelb, bilden bei
gewöhnlicher Temperatur eine Paraffin haltige Masse, von 350 bis 400° dunkel gelb,
reich an Paraffin, über 400° braunroth, Paraffin haltige Masse.
Nr. 10. Erdöl aus Siary (Bezirk Gorlice. Grubenunternehmung von Dr. M. Ritter v. Fedorowicz. Bohrloch ist 189m tief, Eocen), schwarzbraun, sp. G. = 0,847.
Die Destillate von 150 bis 300° geben 31,2 Proc. Leuchtpetroleum
von 0,812 sp. G., Entflammungstemperatur 30°, Entzündungstemperatur 31°. Die
Destillate von 250 bis 300° sind gelb, von 300 bis 350° dunkelgelb, von 350 bis 400°
braunroth mit grünem Reflex, enthält geringe Mengen Paraffin, über 400° dunkel
braunroth mit grünem Reflex, bildet bei 14° Paraffin haltige Masse.
Nr. 11. Erdöl aus Pagorzyn (Bezirk Gorlice. Grubenunternehmung von Wittig. Schacht 111m
tief), braunschwarz, sp. G. = 0,849.
Die Destillate von 150 bis 300° geben 45,4 Proc. Leuchtpetroleum
von 0,811 sp. G., Entflammungstemperatur 33°, Entzündungstemperatur 34°. Die
Destillate von 300 bis 350° gelber Farbe enthalten kleine Mengen leicht schmelzbaren
Paraffins. Von 350 bis 400° ist es dunkel braunroth mit grünem Reflex; bei 18°
bildet es eine Paraffin haltige Masse, über 400° eine grüne, bei 18° Paraffin
haltige Masse. Bei der Destillation tritt Schwefelwasserstoff auf.
Nr. 12. Erdöl aus Lipinki (Bezirk Gorlice. Grubenunternehmung von Straszewska und Comp. Schacht 132m,79 tief, Eocen), grünlich schwarz, sp. G. =
0,850.
Die Destillate von 150 bis 300° geben 30,3 Proc. Leuchtpetroleum
von 0,815 sp. G., Entflammungstemperatur 28°, Entzündungstemperatur 29°. Die
Destillate von 250 bis 300° sind lichtgelb, von 300 bis 350° gelb, Paraffin haltig,
von 350 bis 400° braunroth mit grünem Reflex, bei gewöhnlicher Temperatur Paraffin
haltig, über 400° dunkel braunroth, an Paraffin reich.
Nr. 13. Erdöl aus Siary (Bezirk Gorlice. Grubenunternehmung von Dr. M. Ritter v. Fedorowicz. Bohrloch 123m,8 tief, Eocen), braunschwarz, sp. G. =
0,853.
Die Destillate von 150 bis 300° geben 31,9 Proc. Leuchtpetroleum
von 0,809 sp. G., Entflammungstemperatur 30°, Entzündungstemperatur 31°. Die
Destillate von 250 bis 350° sind gelb, mit grünem Reflex; die von 300 bis 350°
enthalten geringe Mengen leicht schmelzbaren Paraffins, die von 350 bis 400° sind
braunroth mit grünem Reflex; bei 14° bildet sich Paraffin reiche Masse.
Nr. 14. Erdöl aus Mencina (Bezirk Gorlice. Grubenunternehmung von Dr. M. Ritter v. Fedorowicz. Schacht 230m tief, Eocen), grünlich schwarz, sp. G. =
0,853.
Die Destillate von 150 bis 300° geben 33,1 Proc. Leuchtpetroleum
von 0,818 sp. G., Entflammungstemperatur 30°, Entzündungstemperatur 31°. Die
Destillate von 250 bis 300° sind gelb mit blauem Reflex, von 350 bis 400° braunroth
mit grünem Reflex, über 400° dunkel braunroth mit grünem Reflex, enthalten geringe
Mengen Paraffin.
Nr. 15. Erdöl aus Klenczany (Bezirk Neu-Sandez. Grubenunternehmung von E. Zielinski und Comp. Bohrloch 57m tief, Eocen), dunkel grün, sp. G. = 0,870.
Die Destillate von 150 bis 300° geben 38,6 Proc. Petroleum von
0,819 sp. G. Die Destillate von 250 bis 300° sind gelb, von 300 bis 350° dunkel
gelb, von 350 bis 400° braunroth mit blauem Reflex, über 400° braunroth mit starkem
grünem Reflex, enthalten geringe Mengen Paraffin.
Nr. 16. Erdöl aus Kryg (Bezirk Gorlice. Grubenunternehmung von Straszewska und Comp. Schacht 170m,7 tief, Eocen), braunschwarz, sp. G. =
0,876.
Gibt von 150 bis 300° 32,6 Proc. Leuchtpetroleum von 0,817 sp. G.,
Entflammungstemperatur 30°, Entzündungstemperatur 31°. Die Destillate von 250 bis
300° sind licht gelb mit grünem Reflex, von 300 bis 350° gelb mit grünem Reflex,
enthält Paraffinschuppen, von 350 bis 400° braunroth mit grünem Reflex, bildet bei
18° Paraffin haltige Masse, desgleichen über 400°.
Nr. 17. Erdöl aus Harklowa (Bezirk Jaslo. Grubenunternehmung der Spolka Harklowska. Bohrloch 113m,78 tief, Eocen), braunschwarz, sp. G. =
0,898.
Die Destillate von 150 bis 300° geben 28,2 Proc. Petroleum von
0,829 sp. G., Entflammungstemperatur 37°, Entzündungstemperatur 37,5°. Die
Destillate von 250 bis 350° sind gelb, von 350 bis 400° braunroth mit grünem Reflex,
über 400° dunkel braunroth mit starkem grünem Reflex, Paraffin haltig.
Nr. 18. Erdöl aus Harklowa (Bezirk Jaslo. Grubenunternehmung der Spolka Harklowska. Bohrloch 111m,29 tief, Eocen), braunschwarz, sp. G. =
0,902.
Die Destillate von 150 bis 300° geben 29,1 Proc. Leuchtpetroleum
von 0,831 sp. G., Entflammungstemperatur 34°, Entzündungstemperatur 36°. Die
Destillate von 250 bis 350° sind gelb, von 350 bis 400° dunkel braunroth mit grünem
Reflex, über 400° dunkel braunroth mit starkem grünem Reflex und Paraffin
haltig.
(Schluß folgt.)