Titel: | G. Weir's Speiseregulator für Dampfkessel. |
Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 451 |
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G. Weir's Speiseregulator für
Dampfkessel.
Mit Abbildungen auf Tafel 33.
Weir's Speiseregulator für Dampfkessel.
Mit bekannten Mitteln, aber in eigener Art wirken die Vorrichtungen zur Regulirung
der Dampfkesselspeisung von G. Weir und J.
Weir in Glasgow (* D. R. P. Kl. 13 Nr. 16838 vom 28. Mai 1881), welche in Fig.
20 und 21 Taf. 33
veranschaulicht sind. Im Gegensatz zu den gewöhnlichen Speiseregulatoren, welche den
Wasserzufluſs nach dem Wasserstande im Kessel regeln,
sollen diese Vorrichtungen die Speisung nach dem Wasserstand in einem Behälter, aus
welchem das Wasser der Speisepumpe zuflieſst, reguliren. Sie erscheinen also nur
brauchbar bei Anwendung von Oberflächencondensatoren und werden mithin besonders für
Schiffskessel bestimmt sein. Es soll durch dieselben hauptsächlich vermieden werden,
daſs von der Pumpe Luft in den Kessel gepreſst wird.
Ein in dem Behälter a befindlicher Schwimmer ist durch
Hebel und Zugstange mit einem Hahn b verbunden, welcher
in die zur Speisepumpe führende Dampfleitung eingeschaltet ist, so daſs beim Sinken
des Schwimmers der Dampf mehr und mehr gedrosselt und schlieſslich ganz abgesperrt wird. Wie das
Wiederanlassen der Pumpe bewirkt werden soll, wenn dieselbe auf dem todten Punkte
stehen geblieben, ist nicht gesagt. Dem Behälter a kann
das Wasser auf verschiedene Weise zugeführt werden. Bei der dargestellten Anordnung
flieſst dasselbe aus einem offenen Gefäſs c zu, in
welches das Wasser aus dem Condensator eingepumpt wird und das ebenfalls mit einer
Regulirvorrichtung, bestehend aus Schwimmer und Kolbenschieber, versehen ist. Das
von dem Gefäſs c aufsteigende Rohr mündet oben in dem
weiten Rohr d, durch das der Abdampf der Maschine in
den Condensator eintritt, in welchem also auch die niedere Condensatorspannung
herrscht. Das Wasser flieſst hier in einem durchlöcherten Rohre nieder, in welchem
es durch horizontale Scheiben zerstäubt, dadurch mit dem Abdampf in innige BerührungBerührührung gebracht und so vorgewärmt werden soll. Bedeutend kann diese Vorwärmung
nicht sein, da der bis auf etwa 0at,1 expandirte
Dampf nur noch eine Temperatur von 46° hat.
Bei einer anderen Anordnung wird nicht der Dampfzufluſs zur Speisepumpe, sondern der
Hub derselben regulirt; dieselbe kann also Anwendung finden, wenn die Pumpe von
irgend einer Welle aus getrieben wird. In die Kolbenstange derselben ist ein
Katarakt eingeschaltet, dessen Hahn von dem Schwimmer im Gefäſs a beim Sinken geöffnet, beim Steigen geschlossen wird.
Bei ganz geöffnetem Hahn bewegt sich der Kolben im Kataraktcylinder hin und her,
während der Pumpenkolben in Ruhe bleibt, bei ganz geschlossenem Hahn ist der
Kataraktkolben fest gestellt und der Pumpenkolben wird wie durch eine gewöhnliche
Kolbenstange bewegt. In den Zwischenstellungen des Hahnes ward der Hub des
Pumpenkolbens mehr oder weniger verkürzt.
Bei einer dritten Einrichtung wird durch den Schwimmer ein Schieber vor der Mündung
a eines das Druckrohr der Pumpe mit dem Gefäſs a verbindenden Rohres derart bewegt, daſs, sobald der
Wasserspiegel in a zu tief sinkt, ein Theil des
Speisewassers in den Behälter zurückgepumpt wird.