Titel: | Osenbrück's Ammoniakgas-Compressionspumpe. |
Autor: | S–n. |
Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 452 |
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Osenbrück's
Ammoniakgas-Compressionspumpe.
Mit Abbildung auf Tafel 34.
Osenbrück's Ammoniakgas-Compressionspumpe.
Bei dieser zweicylindrigen Compressionspumpe von Aug. Osenbrück in
Hemelingen (* D. R. P. Kl. 27 Nr. 17
373 vom 28. Juli 1881) bewegt sich die Kurbelwelle nebst den
Pleuelstangen in einem Oelbade, um eine selbstthätige fortwährende Schmierung der
beweglichen Theile zu bewirken. Auſserdem wird bei jedem Kolbenhube eine bestimmte
Oelmenge hinter die Kolben gespritzt, so daſs hierdurch theilweise die schädlichen
Räume ausgefüllt werden.
In Fig.
5 und 6 Taf. 34
bedeuten B und C die
beiden Compressionscylinder, welche mit der Kammer A
und dem Aufsatz D ein Guſsstück bilden. Die sich durch ihre
bedeutende Länge selbst führenden Kolben sind zweitheilig und durch Kugelgelenke mit
den Pleuelstangen verbunden. Letztere greifen an eine in der Kammer A gelagerte Kurbelwelle an, deren eines Lager a1 zwischen den um 180°
gegen einander verstellten Kröpfungen in der Mitte der Kammer A angeordnet ist, während das andere durch eine am
Deckel b befestigte Stopfbüchse s gebildet wird. Durch diese tritt die Welle hindurch und kann von auſsen
ihren Antrieb erhalten. An den Enden der Compressionscylinder sind in der Richtung
der Mittellinien dicht neben einander die durch Federn auf ihre Sitze gedrückten
Saug- bezieh. Druckventile v und w angebracht, x bezeichnet
das Saugrohr und y das Druckrohr, welch letzteres in
einen mit Oel gefüllten Behälter E führt und sich an
dessen Deckel bei z fortsetzt. Der Oelbehälter E, die Compressionscylinder und der Aufsatz D sind durch eine Rohrleitung g und einen Dreiwegehahn h derart mit
einander verbunden, daſs man die Cylinder nach Belieben mit ersterem oder letzterem
in Verbindung setzen kann. Die Pumpe ist während des Betriebes bis zu der
durchlöcherten Scheidewand c im Aufsatz D, welche das Spritzen des Oeles beim Pumpen verhindern
soll, mit Oel gefüllt. Letzteres steht im Oelbehälter E
ungefähr bis zur halben Höhe.
Bei der gezeichneten Stellung des Hahnes h geben die
Kolben bei Vollendung jedes saugenden Hubes die Einspritzöffnung der Rohrleitung g frei, so daſs eine gewisse Menge Oel aus dem Behälter
E in die Cylinder gelangen kann. Die Einspritzung
erfolgt, weil der Druck in E gröſser als der hinter den
Kolben ist. Das eingespritzte Oel wird beim nächsten Hube wieder durch das
Druckventil w in den Behälter E zurückbefördert. Tritt bei Undichtheiten der Kolben Gas in die
Kurbelwellen-Kammer, so steigt dasselbe in dem Aufsatz D in die Höhe und gelangt durch das Rohr k
wieder in die Saugleitung zurück. Tritt Oel durch, so steigt dasselbe im Aufsatz D, während es im Behälter E fällt, was an dem Standglas zu ersehen ist. In diesem Falle setzt man
D durch den Hahn h und
die Rohre g mit den Cylindern in Verbindung; dadurch
flieſst Oel in die Cylinder zurück und wird durch die Druckventile wieder nach E zurückgedrückt. Der Hahn wird um 90° zurückgedreht,
wenn der richtige Stand des Oeles in E hergestellt
ist.
Um eine Beaufsichtigung der Pumpe ganz überflüssig zu machen, kann man auch die
Saugleitung mit D direkt durch Rohr i so verbinden, daſs die Einmündung von i in x tiefer liegt als in
D. Es flieſst dann das in der Kammer D überschüssige Oel in die Saugleitung zurück und wird
von hier durch das Saug- und Druckventil wieder nach E
befördert. Der Dreiwegehahn h wird durch einen
gewöhnlichen Hahn ersetzt, weil die Oeleinspritzung hinter den Kolben stetig von E aus erfolgt. Etwa durch die Wellenstopfbüchse
austretendes Oel wird durch einen der bekannten Doppelhähne ersetzt.
Da ein Ueberdruck in der Kammer A nicht vorhanden ist,
so ist es leicht, für
eine genügende Abdichtung der Kurbelwellen-Stopfbüchse Sorge zu tragen.
S–n.