Titel: | J. Hastie's Differential-Schraubenmutter. |
Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 491 |
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J. Hastie's
Differential-Schraubenmutter.
Mit Abbildungen auf Tafel 36.
J. Hastie's Differential-Schraubenmutter.
Um eine recht feste Verbindung zweier durch Schrauben zu vereinigender Theile und
zugleich eine Schraubensicherung zu erhalten, bringt J.
Hastie auf der Auſsenfläche der Muttern Gewinde an, womit dieselben
entweder direkt in den einen der zu verbindenden Theile, oder in eine zweite
gröſsere Mutter eingeschraubt werden. Die Steighöhe des äuſseren Gewindes wird etwa
gleich 0,9 von der des inneren Gewindes genommen (vgl. 1879 231 * 492). In Fig. 16 bis
20 Taf. 36 sind nach der Revue industrielle,
1882 S. 281 einige Beispiele der Anwendung derartiger Schraubenmuttern
dargestellt.
Die Figur 16 Taf. 36 zeigt die Verbindung eines Kolbens mit der Kolbenstange. Das Muttergewinde für das Auſsengewinde der
Mutter ist in den Kolbenkörper eingeschnitten. Wird eine Drehung der Stange gegen
den Kolben verhindert, so muſs beim Anziehen der Mutter wegen der Differenz der
Ganghöhen der kegelförmige Ansatz der Stange in den Kolbenkörper mit groſser Gewalt
hineingepreſst werden. Jeder Umdrehung der Mutter entspricht ein Vorrücken der
Theile gegen einander um etwa 0,1 der Steighöhe des inneren Gewindes. Da die Mutter
in den beiden Gewinden nach entgegengesetzten Richtungen beansprucht wird, so ist
bei dieser Anordnung jede weitere Schraubensicherung überflüssig; das äuſsere
Gewinde vertritt die Stelle einer Gegenmutter. In Fig. 17 ist
die Befestigung einer Schiffsschraube auf der Welle
dargestellt, wobei eine verdeckte Mutter benutzt ist. Auch bei den Bolzen von Triebstangenköpfen kann die Schraubenmutter benutzt
werden, wie aus Fig. 19
ersichtlich, ferner bei den Laschenverschraubungen der
Eisenbahnschienen (vgl. Fig.
20).
Kann das Gewinde nicht direkt in den einen der zu verbindenden Theile eingeschnitten
werden, so ist, wie Fig. 19
zeigt, eine zweite gröſsere Mutter zu benutzen. Man kann zunächst die eine Mutter in
die andere hineinschrauben und darauf beide wie eine einzige gewöhnliche Mutter auf
den Bolzen aufbringen. Sobald die äuſsere Mutter auf dem Unterlagsringe aus weichem
Metall fest aufsitzt, wird sie durch die Reibung festgehalten und ein geringes
Nachziehen der inneren Mutter bewirkt dann eine sehr feste Verbindung, bei der ein
Lockern der Schraube selbst durch häufige Stöſse und Erschütterungen nicht zu
befürchten ist. Es erscheint möglich, daſs diese Schraubenmuttern eine sehr
ausgedehnte Anwendung finden werden.