Titel: | Sigl's Werkzeug zum Ausbohren von Höhlungen mit enger Eingangsöffnung. |
Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 498 |
Download: | XML |
Sigl's Werkzeug zum Ausbohren von Höhlungen mit
enger Eingangsöffnung.
Mit Abbildungen auf Tafel 37.
[Sigl's Werkzeug zum Ausbohren von Höhlungen mit enger
Eingangsöffnung.]
Für die Fälle, wo es sich darum handelt, Hohlkörper auszubohren, welche eine enge
Eingangsöffnung für das Werkzeug haben, z. B. Geschosse, hat G. Sigl in
Berlin (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 18992
vom 19. November 1881) folgende in Fig. 16 und
17 gezeichnete Bohrvorrichtung vorgeschlagen.
Die Messer m werden mittels Zapfen in Schlitzen der
Stange s angebracht, über welche eine Hülse h mit entsprechenden Schlitzen geschoben wird. Diese
Hülse h wird in einem Stück gelagert, welches in den
Drehbanksupport eingespannt wird. Durch Verschieben der Stange s in der Hülse h kann man
die Messer in die gewünschte Lage bringen, oder sie in den Schlitzen verschwinden
lassen. Die Verschiebung erfolgt mit Hilfe einer in der Zeichnung nicht ersichtlich
gemachten Schraube.
Soll nun z.B. ein Hohlgeschofs ausgebohrt werden, so
wird zuerst ein cylindrisches Loch vorgebohrt und dieses mit einem gewöhnlichen
Drehmesser innen so viel erweitert, daſs die Spane der nachfolgenden Bohrarbeit
darin Platz finden: sodann wird die Stange s und die
Hülse h mit zurückgelegtem, für die weiteste Bohrung
passendem Messer in das Hohlstück eingeführt. Ist die Ausbohrung mit diesem ersten
Messer geschehen, so wird dasselbe herausgenommen, durch ein kleineres, der
gewünschten conischen Bohrung entsprechendes Messer ersetzt und die Arbeit auf die
beschriebene Weise fortgeführt.
Damit die Messer die richtige Form erhalten, werden dieselben zwischen zwei Backen
eingespannt und ihre Schneiden auf der Drehbank nach dem Profil der Höhlung
abgedreht, worauf sie mit Fräszähnen versehen werden. Die Ausbohrung findet immer
derart stall, daſs der Bohrkopf sicher geführt ist.