Titel: | E. Grüneberg's Taschen-Kanalwage. |
Fundstelle: | Band 247, Jahrgang 1883, S. 20 |
Download: | XML |
E. Grüneberg's Taschen-Kanalwage.
Mit Abbildung auf Tafel 2.
E. Grüneberg's Taschen-Kanalwage.
Bei den bekannten Kanalwagen, welche zum Einvisiren horizontaler Linien Benutzung
finden, macht es sich unangenehm bemerkbar, daſs die Füllflüssigkeit, in Folge
Adhäsion an den Glaswandungen, keine scharf begrenzten Niveauflächen bildet und
dadurch das Absehen erschwert. Auſserdem sind diese Apparate unbequem
fortzuschaffen, bedingen vielmehr wegen der oben offenen ∪-Röhren ein vorsichtiges
Hantiren. Zum Transport könnte man allerdings die geöffneten Rohrenden
verschlieſsen; doch muſs man deshalb immer dicht sperrende Verschluſsstücke
mitführen, welche – wie alle kleinen Gegenstände – bei Vermessungsarbeiten im Freien
dem Verlorengehen leicht ausgesetzt sind. Die sogen. Taschen-Kanalwage von E.
Grüneberg in Königsberg (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 20217 vom 16. Mai 1882) soll nun all
diese Nachtheile vermeiden. Der Apparat (Fig. 15
Taf. 2) wird von einer in sich zu einem vollständigen Ringe geschlossenen Röhre
gebildet, welche an den Visirstellen erweitert ist und deren Füllung aus zwei den
ganzen Hohlraum je zur Hälfte einnehmenden, sich nicht mischenden Flüssigkeiten von
verschiedener Dichte und Farbe gebildet wird. Dieses als Haupttheil zu betrachtende
Rohr wird behufs leichten Aufstellens in einem Holzfutter aufgenommen, welches für
das etwaige Aufstecken auf den Zapfen eines Statives mit einer entsprechenden
Durchbohrung versehen sein kann.
Es ist ersichtlich, daſs man schon in Folge der die Durchsichtigkeit nicht
beeinträchtigenden verschiedenen Färbung der beiden Flüssigkeiten, dann aber auch
wegen der scharf begrenzten Berührungsflächen genaue Absehebenen erhält.