Titel: A. Heberle's Hemmungssystem für Uhren.
Fundstelle: Band 247, Jahrgang 1883, S. 71
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A. Heberle's Hemmungssystem für Uhren. Mit Abbildungen auf Tafel 8. [A. Heberle's Hemmungssystem für Uhren.] Von der bekannten Cylinderhemmung ausgehend hat A. Heberle in Ueberlingen (* D. R. P. Kl. 83 Nr. 19365 vom 13. Januar 1882) mit der Absicht, die Nachtheile der letzteren zu beseitigen, eine Hemmung angegeben, welche insbesondere wegen ihrer Einfachheit und der Billigkeit in der Herstellung Erwähnung verdient. Behufs Verminderung der Reibung ist zunächst der Durchmesser des Cylinders C, gegen welchen die Steigradzähne a1, a2, a3 (Fig. 1 bis 4 Taf. 8) während der Ruhe anliegen, geringer und ferner der Hebelarm, auf welchen die Impulsgebung für die Unruhe B seitens des Steigrades A stattfindet, gröſser als bei der Cylinderhemmung gewählt worden, so daſs man also dieselben Vortheile erreicht, wie sie die bekannte Duplexhemmung darbietet, auſserdem aber auch noch die Impulsgebung schon bei der zweiten Schwingung eintreten läſst, während sie bei der Duplexhemmung erst bei der vierten stattfindet; man vermeidet dadurch das leichte Stehenbleiben der letzteren durch Stoſsen, Springen u. dgl. des Trägers. In den beigegebenen Skizzen wird die Wirkungsweise der neuen Hemmung durch Darstellung dreier verschiedener Stadien ersichtlich. Fig. 1 läſst erkennen, wie das Steigrad während der ganzen sog. stummen Schwingung der Unruhe, welche in der Pfeilrichtung stattfindet, aufgehalten wird. Sobald aber die Unruhe zurückschwingt und die Kerbe c bei der Zahnspitze vorüberkommt, fällt der Zahn ein (vgl. Fig. 2), um jedoch genannte Vertiefung sofort wieder zu verlassen. Die Keilfläche des Zahnes gelangt demnächst mit dem excentrisch angeordneten Stift d in Berührung und ertheilt dabei der Unruhe den Impuls. Fig. 3 bringt die Stellung zur Anschauung, in welcher der Stift d die Keilfläche des Zahnes verläſst. Fig. 4 dagegen gibt die bereits in Fig. 2 ersichtliche Stellung in perspectivischer Ansicht wieder.

Tafeln

Tafel Tafel 8
Tafel 8