Titel: | Neuerungen an Pressen. |
Fundstelle: | Band 247, Jahrgang 1883, S. 119 |
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Neuerungen an Pressen.
Patentklasse 58. Mit Abbildungen auf Tafel 11.
Neuerungen an Pressen.
Das Pressen im feststehenden Cylinder ist dadurch mit Zeitverlust verbunden, daſs man
behufs Herausnahme des Preſsgutes den Stempel möglichst weit über die obere Cylinderkante zu heben hat.
Besonders empfindlich zeigt sich dieser Verlust bei der Herstellung von Nudeln,
Würsten, Thonröhren u. dgl., bei welcher man zwar keinen Cylinder, jedoch ein nach
Art der Preſscylinder aufgestelltes Mundstück benutzt. Speciell für diese Zwecke
gibt W.
Lederle in Freiburg (* D. R. P. Nr. 19061 vom 24. Februar 1882) eine schnell zu
handhabende Ausrückvorrichtung für das Mundstück an,
welche darin besteht, daſs man der letzteren einen die eine Säule der Presse
umfassenden ringförmigen Ansatz A (Fig. 13 und
14 Taf. 11) gibt und, indem man solchen auf einen von der Säule
getragenen Ring stützt, das Mundstück behufs Füllung bei Seite drehen kann, nachdem
der Stempel nur wenig über die obere Mundstückkante gehoben worden ist. Ein
ununterbrochenes Arbeiten gestattet die Vereinigung von zwei Mundstücken nach der in
Fig. 15 skizzirten Art, wobei ebenfalls wie bei der einfachen Vorrichtung
die Fixirung der Mundstückstellung durch einen um die zweite Säule greifenden Ansatz
B erreicht wird.
Wendet man bei der Pressung einen von unten nach oben gerichteten Preſsdruck an, so
ist natürlich über dem Ansatz A ein zweiter Ring auf
der Säule zu befestigen.
Für Preſscylinder kann man ebenfalls ein schnelles und stetiges Arbeiten erzielen,
wenn man sich der von Heinr. Schneider in
Köln (* D. R. P. Nr. 18907 vom 15.
November 1881) angegebenen Preſskästen
bedient. Dieselben bestehen nach Fig. 16 bis
18 Taf. 11 aus zwei Haupttheilen, dem äuſseren, mit einer thürartig zu
öffnenden Seitenwandung versehenen Kasten H und dem
inneren, durch jene Oeffnung ein- und auszuhebenden, durchlochten eigentlichen
Preſskästen E. Die Feststellung des letzteren in dem
Hauptkasten sowie das feste Zusammenschlieſsen der Gelenkwände i und g geschieht mittels
Keil K im Verein mit der Führungsleiste f, nachdem zuvor die bewegliche Wandung T mit einem in die Ausschnitte d und e eingeschobenen Keil verschlossen
worden ist.
Eine weitere Neuerung betrifft die von der Thomas'schen
Maschinenbau-Anstalt in Berlin (*
D. R. P. Nr. 19114 vom 8. Januar 1882) ausgeführte
Druckregulirvorrichtung der Pumpe für hydraulische
Walzenpressen (Fig. 19
Taf. 11), welche es ermöglicht, den Druck während der Arbeit beständig gleichmäſsig
stark zu erhalten. Hierbei wird der in jedem einzelnen Falle gewünschte Druck auf
einem mit einer Skala versehenen Hebel durch ein Schiebegewicht eingestellt. Die
kleine Vorrichtung wird in die Druckrohrleitung so eingeschaltet, daſs der erwähnte
Skalenhebel auf einem Kölbchen aufliegt; derselbe ist an seinem um den Drehzapfen
greifenden Auge verzahnt, so daſs er beim Aufsteigen die Drehung eines in gleicher
Weise mit Zähnen versehenen zweiten Hebels veranlaſst, der bei dieser seiner
Bewegung die Ein- bezieh. Ausrückung eines Kupplungsmuffes bewirkt und dadurch das
die Pumpe treibende Rad ein- bezieh. ausschaltet.
Der in der Skizze ersichtliche dritte Hebel dient nur zur Belastung des
Sicherheitsventiles.