Titel: | Ch. Bright's telegraphischer Klopfer. |
Autor: | E–e. |
Fundstelle: | Band 247, Jahrgang 1883, S. 121 |
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Ch. Bright's telegraphischer Klopfer.
Mit Abbildung.
Bright's elektrischer Klopfer.
Der in D. p. J. 1881 242 69
schon erwähnte Telegraph von Ch. Bright ist nach Engineering, 1882 Bd. 34 S. 482 in eine Form
gebracht worden, welche ebenso wohl ein Arbeiten mit gleich langen Strömen von
verschiedener Richtung, wie mit kurzen und langen Strömen von einerlei Richtung
gestattet; im letzteren Falle steht er dem amerikanischen Klopfer ganz nahe. In
dieser neuen Form des Bright'schen Telegraphen sind die
massiven Ambosse des gewöhnlichen Klopfers durch Röhren aus Muntzmetall ersetzt und
dabei sind die Töne hell, angenehm und weich, doch nicht nachklingend geworden;
überdies ist der den Hammer tragende Hebel so lang, daſs der Empfangende ebenso
bequem wie mit dem Ohre auch mit dem Auge das Telegramm aufnehmen kann.
Die Abbildung zeigt den eigentlichen Klopfer. Die Spulen m und m1,
welche mittels der Klemmschrauben t und t1 in die Leitung
eingeschaltet sind, enthalten Eisenkerne, welche, weil sie auf denselben Pol eines
permanenten Magnetes aufgesetzt sind, dem bei b
gelagerten Anker a aus weichem Eisen den nämlichen Pol
gegenüber stellen. Der Anker kann unpolarisirt sein, ist aber gewöhnlich den
Kernenden von m und m1 entgegengesetzt polarisirt, indem er mit seiner
Achse auf den anderen Pol des Magnetes aufgesetzt ist. Von der Achse aus setzt sich von a ein leichter Aluminiumarm nach oben zu fort, der am
oberen Ende einen flachen Ring h aus Muntzmetall oder
einem anderen sonoren Metall trägt und zwischen den beiden Röhren s und s1 aus ähnlichem Metall hin und her geht und beim
Antreffen an s und s1 Töne von verschiedener Höhe und Klangfarbe
gibt.
Textabbildung Bd. 247, S. 122
Wird nun, ähnlich wie bei den Nadeltelegraphen, mit Strömen von verschiedener
Richtung telegraphirt, so steht a in seiner Ruhelage
mitten zwischen m und m1, h mitten zwischen
s und s1 und schlägt je nach der Stromrichtung nach links
oder nach rechts aus. Wird dagegen wie beim Morse mit kurzen und langen Strömen von
einerlei Richtung telegraphirt, so liegt h in seiner
Ruhelage etwa an s an (wie in der Abbildung) und
schlägt durch die kurzen und langen Ströme stets an s1. Die zugleich als Anschläge oder
Stellschrauben dienenden Röhren s und s1 können übrigens
mittels der Handgriffe i und i1 verstellt werden, wodurch man eine
Verstellung der magnetischen Theile umgeht.
Unsere Quelle zeigt noch eine andere Form dieses Telegraphenapparates, in welcher er
sich zur Benutzung als Relais eignet. In dieser Form sind m und m1
wesentlich länger; a wird nicht durch sein Gewicht,
sondern durch eine sich an sein unteres Ende anheftende und von der Fuſsplatte
kommende Abreiſsfeder in seine Ruhelage zurückgeführt; die Polstücke von m und m1 sind verstellbar, damit man das Spiel des Ankers
reguliren kann; Hammer und Röhren sind mit Platincontacten ausgerüstet. Mit einem
solchen Telegraphen kann man nicht nur das Telegramm nach dem Gehör ablesen, sondern
von ihm mittels einer Localbatterie auch eine Niederschrift auf einem
Schreibapparate erhalten. Für Eisenbahnzwecke, für die
Feldtelegraphie und für Land-Postämter wird dieser Telegraph als weit zweckmäſsiger bezeichnet wie
der gewöhnliche Klopfer. Er ist sehr empfindlich und arbeitet selbst auf schadhaften
Leitungen noch gut, wenn der gewöhnliche Klopfer versagt.
Der abgebildete Telegraph arbeitet mit 1 Leclanché-Element in einer Leitung von 2500
Ohm Widerstand oder etwa in 320km oberirdischer
Leitung. Der Widerstand seines Elektromagnetes beträgt etwa 400 Ohm, der Widerstand
des Elektromagnetes in der Relais-Form etwa 200 Ohm. Die englische Verwaltung stellt
Versuche mit demselben an.
E–e.