Titel: | Vorrichtung zur Entlastung und Schmierung stehender Wellen. |
Fundstelle: | Band 247, Jahrgang 1883, S. 200 |
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Vorrichtung zur Entlastung und Schmierung
stehender Wellen.
Mit Abbildung auf Tafel 16.
[Vorrichtung zur Entlastung und Schmierung stehender
Wellen.]
Das Verfahren, durch gepreſstes Schmiermittel die Spurzapfen schwerer stehender
Wellen zu entlasten, wurde in neuer Form an Albert Fesca in
Berlin (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 19476
vom 14. März 1882) patentirt. Die in Fig. 17
Taf. 16 skizzirte Einrichtung ist für den Fall bestimmt, daſs dem Lager des
Spurzapfens eine gewisse Beweglichkeit gestattet sein soll. Der Lagerkörper ist um 2
horizontale, in einer Ebene liegende, auf einander senkrechte Achsen drehbar. Die
Spurplatte besitzt eine Anzahl Bohrungen, durch welche der Raum oberhalb der Platte
mit einem ringförmigen Kanal an deren Unterseite in Verbindung steht. An die
Spurlagerbüchse schlieſst sich oben die Oelkammer d an,
welche mit einem Ueberlauf zur Ableitung des überschüssigen Oeles versehen ist.
Mehrere Oeldruckpumpen saugen aus dem Kasten b Oel und
drücken dasselbe durch ein ihnen gemeinsames Rohr a
unter den Spurzapfen. Damit die Anschlüsse des Druckrohres an die Pumpen und an die
Spurlagerbüchse stets dicht bleiben, auch wenn das Lager sich bewegt, ist das Rohr
a durch eine Anzahl Windungen elastisch gemacht.
Der Spurzapfen hat schwach conische Form. Das in die Lagerbüchse gepreſste Oel wird
den Zapfen so weit in die Höhe heben, bis es zu seinem Entweichen einen seinem
Drucke entsprechenden Ausweg findet, d.h. bis Gleichgewicht zwischen dem Druck des
mit gewisser Geschwindigkeit nach oben steigenden Oeles und der auf der Welle
ruhenden Belastung eintritt. Die Hubhöhe wird also bestimmt sein und demnach
geregelt werden können durch die Geschwindigkeit, mit welcher die Pumpen arbeiten.
Das nach oben entweichende Oel sammelt sich in der Oelkammer d und flieſst durch das Ueberlaufrohr wieder dem Oelkasten b zu, von hier aus den Kreislauf von Neuem beginnend.
Um für den Fall, daſs die Pumpen ihre Bewegung von der Welle aus erhalten, die
Möglichkeit zu bieten, den Zapfen schon bei Beginn der Drehung zu entlasten, kann
die Lagerbüchse durch eine Rohrleitung c mit einem
Accumulator in Verbindung gesetzt werden, dessen Belastung dem beabsichtigten Druck
auf den Zapfen entspricht.