Titel: Flechtmaschinen zur Herstellung von Webergeschirren aus geflochtenen Litzen.
Fundstelle: Band 247, Jahrgang 1883, S. 283
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Flechtmaschinen zur Herstellung von Webergeschirren aus geflochtenen Litzen. Patentklasse 25. Mit Abbildungen auf Tafel 22. Flechtmaschine für Weberlitzen. Als Ersatz für die von Hand hergestellten geknüpften Litzen stellt L. Bergognon in Basel (* D. R. P. Nr. 15690 vom 12. Januar 1881) geflochtene Litzen mit Hilfe der in Fig. 12 und 13 Taf. 22 skizzirten Flechtmaschine dar, wodurch einerseits eine Raumersparniſs für das Webgeschirr, andererseits ein leichterer Durchgang der Kettenfäden erreicht werden soll. Zwei vertikale Achsen werden durch gleich groſse Räder in entgegengesetzter Richtung in Drehung versetzt und tragen an ihren oberen Enden die mit einer ungeraden Anzahl von Aussparungen a versehenen Spulenteller A und A1, auf denen die Spulen B in der aus Fig. 13 ersichtlichen Weise eingesetzt sind. Zwischen den Spulentellern ist auf der Achse C1 eine Weiche befestigt, welche durch Anstoſsen der Spulen gegen den Ansatz k bezieh. k1 so gedreht wird, daſs die Spulen B auf ihren Tellern verbleiben, also ein Zusammendrehen der drei von den Spulen ablaufenden Fäden bewirkt wird. Zum Verflechten dieser 6 Fäden ist eine Hilfsspindel C ohne Garn eingesetzt, welche durch Anstoſsen gegen die unter der Weiche auf der Achse C1 befestigte Nase C2 ein Ablenken der Weiche dergestalt bewirkt, daſs die Spulen des Tellers A auf den Teller A1 und umgekehrt übergeführt werden. Die Hilfsspindel C ist bei x eingedreht und die Achse C1 in ihrer Längsrichtung verschiebbar, so daſs bei der niedrigsten Stellung der letzteren die Nase C2 in der Höhe dieser Eindrehung liegt und die Hilfsspindel C in diesem Falle ein Verstellen der Weiche nicht bewirken kann. Das letztere findet erst dann statt, wenn die Weichenachse durch Eintreten des Hebelarmes E (Fig. 12) in die Vertiefungen b der Scheibe D vom Arm F gehoben wird. Wie aus der Form der Scheibe D zu ersehen ist, findet ein 4maliges Verflechten der Fäden statt und zwar ober- und unterhalb des sogen. Häuschens und am oberen und unteren Ende der Litze. Da ferner das Zusammendrehen der Garnfäden auf den Spulentellern in verschiedenen Richtungen erfolgt, so muſs, damit sich das Garn nicht aufdreht, auf dem einen Teller links gedrehtes, auf dem anderen rechts gedrehtes Garn verwendet werden. Um das Häuschen der Litze möglichst dauerhaft zu gestalten, wird das Geflecht an dieser Stelle dichter gemacht, was dadurch erreicht wird, daſs man die Abzugswalzen O und L während der Bildung des Häuschens in Stillstand versetzt. Zu diesem Zweck sind an zwei Stellen des in das Abzugswalzenrad K eingreifenden Kegelrades K1 einige Zähne ausgelassen. Die Aufwindung der fertigen Litze erfolgt durch den Haspel M. Gebrüder Chaize in St. Etienne, Frankreich (* D. R. P. Nr. 19083 vom 23. Oktober 1881) verwenden ebenfalls zwei Spulenteller A und A1 (Fig. 14 und 15 Taf. 22), reguliren aber die Verstellung der Weiche g durch ein von der vertikalen Achse E schrittweise gedrehtes Rad D (Fig. 15), über dessen Erhöhungen und Vertiefungen eine Rolle h hinweggleitet, welche in Verbindung mit einer Zugstange i einen einarmigen Hebel 1 in und auſser den Bereich eines auf der Welle E sitzenden Daumens m bringt. Im ersteren Falle wird der Hebel I seitlich verschoben und bewirkt mittels der Zugstangen n und n1 eine entsprechende Verstellung der Weiche.

Tafeln

Tafel Tafel 22
Tafel 22