Titel: | Capanema's Isolator. |
Autor: | E-e. |
Fundstelle: | Band 247, Jahrgang 1883, S. 327 |
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Capanema's Isolator.
Mit Abbildung auf Tafel 27.
[Capanema's Isolator.]
Um die Unbequemlichkeiten und Nachtheile der Befestigung von Telegraphendrähten an
den Isolatoren mittels Bindedrähten zu umgehen, hat sich der brasilianische
Telegraphendirektor Capanema veranlaſst gesehen, den in
Fig. 7 und 8 Taf. 27
nach dem Centralblatt für Elektrotechnik, 1883
S. 23 abgebildeten Isolator in Vorschlag zu bringen, dessen Anfertigung
und Lieferung Siemens Brothers and Comp. in London
übernommen haben. In Brasilien sind schon 10000km
Leitungen mit diesem Isolator versehen, welcher sich dort gut bewährt.
Der Isolator ist eine auf der Stütze S zu befestigende
Doppelglocke D aus Porzellan; der Kopf derselben
enthält einen Längsschlitz a, welcher in der Mitte sich
erweitert und hier unten halbkugelförmig abschlieſst; rechtwinklig zum Schlitz a liegt die Bohrung b. Der
Leitungsdraht d wird von Säule zu Säule ausgespannt und
dabei die Stellen markirt, welche in die Mitte der Isolatoren zu liegen kommen
werden. Diese Stellen werden durch Eintauchen in flüssiges Loth verzinnt und dann
mit gewöhnlichem Löthzinn mittels einer Kugelform eine kleine Kugel k angegossen, mit welcher der Draht dann, wie es Fig.
8 zeigt, in den Isolator eingelegt wird. Wenn es nothwendig erscheint,
wird dann noch ein Stift durch b gesteckt. Beim
Angieſsen der Kugel läſst man anfänglich das Zinn einfach durch die Form
durchlaufen, damit sich der Draht gut erhitze; geschieht dies nicht, so rutscht der
Draht schon durch die Kugel, bevor er bis zum Zerreiſsen beansprucht wird.
Bei diesem Isolator ist der Draht nur an einer Stelle mit dem Porzellan in Berührung,
was eine bessere Isolirung verspricht. Die Bequemlichkeit im Einlegen und Befestigen
des Drahtes dürfte besonders da werthvoll sein, wo, wie bei städtischen
Telephonanlagen, eine sehr groſse Anzahl Drähte bei beschränktem Raum auf demselben
Gestänge befestigt werden müssen.
E-e.