Titel: | Zur Untersuchung von Stärkezucker. |
Fundstelle: | Band 247, Jahrgang 1883, S. 378 |
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Zur Untersuchung von Stärkezucker.
Wiley's Untersuchung von Stärkezucker.
Zur Bestimmung von Dextrose, Maltose und Dextrin in Amylose oder Stärkezucker werden
nach H. W.
Wiley (Chemical News, 1882 Bd. 46
S. 175) 10g derselben in Wasser gelöst,
zu 1l verdünnt und mit Fehling'scher Lösung und Ferrocyankalium als Indicator titrirt. Man erhält
so den Gesammtgehalt an reducirenden Stoffen, wobei das Reductionsvermögen der
Dextrose zu 100, das der Maltose zu 62 angenommen wird. Eine zweite Probe von 10g, zu 100cc
gelöst, wird in 200mm langem Rohr polarisirt; man
erhält so die Gesammtdrehung sämmtlicher Stoffe, wobei Dextrose = 52, Maltose = 139,
Dextrin = 193. Von derselben Lösung werden 10cc 2
bis 3 Minuten lang mit 20 bis 25cc einer Lösung
von Cyanquecksilber120g Cyanquecksilber, Hg(CN)2, und 120g Natriumhydrat auf 1l
gelöst. gekocht; dann wird mit Salzsäure angesäuert und auf 50cc verdünnt, welche nun in einem 500mm langen Rohr polarisirt werden, um die dem
Dextrin zukommende Drehung zu erhalten.
Bezeichnet man die reducirende Wirkung der Dextrose mit d, die der Maltose mit m, so ergibt sich die
Gleichung R = d + 0,62 m, für die erste Polarisation P = 52 d + 139 m
+ 193 d', für die zweite P' = 193 d'. Daraus ergeben sich die
Gleichungen: m = (P – P' – 52 R) : 106,76 und
d = R – 0,62 m sowie d' = P' : 193.
Eine Probe fester Amylose der Peoria Grape
Sugar Company z.B. gab, in dieser Weise untersucht, eine Polarisation von
21,29°, somit P = 106,45; die Gesammtreduction R wurde zu 40,32, die Polarisation nach dem Kochen mit
überschüssigem Cyanquecksilber 13,4°, somit P' = 67
gefunden. Daraus ergibt sich folgende Berechnung:
0,4032
= d + 0,62 m
106,45
= 52 d + 139 m +
193 d'
67
= 193 d'
39,45
= 52 d + 139 m
106,45
– 67 – (52 × 0,4032) = 106,76 m.
m = 0,1731
= 17,31 Proc.
d = 0,2959
= 29,59
d' = 0,3472
= 34,72
––––––––
m, d und d'
= 81,62
Wasser
= 16,26
Asche
= 0,19
––––––––
Summe
= 98,07
Inactiv
= 1,93
Fester Traubenzucker der Peoria Grape Sugar Company (I),
aus Buffalo (II), Freeport, III. (III), der American Grape
Sugar Company, Buffalo (IV und V), flüssiger Zucker derselben (VI), sowie
der Rockford Grape Sugar Company in Rockford, III.
(VII) ergaben auf diese Weise:
I
II
III
IV
V
VI
VII
Reducirende Stoffe
40,32%
76,33%
72,83%
66,67%
67,57%
37,88%
41,84%
Gesammt- drehung
21,19°
9,85°
9,11°
10,19°
10,27°
22,95°
20,60°
Nach Behand- lung mit Hg(CN)2
13,4°
1,38°
1,04°
2,36°
2,39°
17,46°
12,45°
Drehung für Dextrose u. Maltose
7,89°
8,47°
8,07°
7,83°
7,88°
5,49°
8,15°
Sp. G. (10g
zu 100cc)
1,030136
–
–
1,03198
1,03107
1,03162
1,02938
Feste Stoffe, berechnetBerechnet aus dem specifischen Gewicht nach Allen: Commercial Organic Analysis, Bd. 2 S.
296.
78,28%
–
–
83,07%
80,70%
82,13%
76,57%
Desgl., direkt bestimmt, opt. activ
81,62
80,85%
76,41%
74,38
75,25
85,87
80,85
Asche
0,19
0,57
0,23
0,57
0,63
0,33
0,24
Wasser
16,26
9,43
15,75
16,24
14,94
16,82
18,31
Die optisch activen Stoffe bestehen aus:
Dextrose
29,59
74,78
71,40
64,07
65,15
33,38
30,81
Maltose
17,31
2,49
2,32
4,20
3,90
7,26
17,79
Dextrin
34,72
3,58
2,69
6,11
6,20
45,24
32,25
Zuweilen findet man mehr als 100 Proc. (VI); dies erklärt sich aus dem Vorhandensein
eines Stärkeumwandlungsproductes mit einer anderen Drehung als 193. Die Berechnung
des Gehaltes an Dextrose, Maltose und Dextrin aus dem specifischen Gewichte der
Lösung gibt unbrauchbare Resultate.