Titel: | Expansionsvorrichtungen für Dampfmaschinen mit Schiebersteuerung. |
Fundstelle: | Band 247, Jahrgang 1883, S. 397 |
Download: | XML |
Expansionsvorrichtungen für Dampfmaschinen mit
Schiebersteuerung.
Patentklasse 14. Mit Abbildungen auf Tafel 31 und 34.
Expansions-Schiebersteuerungen für Dampfmaschinen.
Die Dampfmaschinen-Steuerungen, bei welchen ein gewöhnlicher Muschelschieber in
Verbindung mit einem besonderen Expansionsorgane (einem Ventil oder auch einem Hahn)
verwendet wird, haben den Steuerungen mit 4 Abschluſsorganen gegenüber den Vorzug
gröſserer Einfachheit und bieten den Doppelschiebersteuerungen gegenüber den
Vortheil, daſs die Reibungsarbeit geringer ist als bei jenen und daſs durch eine
direkte schnelle Einwirkung des Regulators eine genaue Regelung des Ganges der
Maschine möglich ist. Ferner sind diese Anordnungen besonders für den Umbau
vorhandener Schiebersteuerungen in „Präcisionssteuerungen“ sehr geeignet. Als
wesentlichster Nachtheil ist der meistens sehr groſse Raum zwischen dem
Expansionsventil und dem Schieber anzuführen, welcher zwar, da er nicht mit dem
Ausströmkanal in Verbindung tritt, nicht in dem gleichen Maſse schädlich wirkt wie
der Raum zwischen Schieber und Kolben in der Endstellung, der aber doch zur Folge
hat, daſs die Volldruckarbeit desjenigen Dampfes, welcher nach Oeffnen des Ventiles
zunächst in diesen Raum einströmen muſs, um hier die Einströmspannung herzustellen,
verloren geht. Er ist auſserdem noch in so fern nachtheilig, als der Dampf in diesem
Räume vor dem Abschluſs des Schiebers an der Expansion im Cylinder theilnimmt, so
daſs die Spannung langsamer fällt. Will man also den Dampf bis zu derselben
Endspannung ausnützen und für einen Kolbenhub die gleiche Arbeitsleistung erzielen,
so muſs man gröſsere Cylinder benutzen, als wenn der schädliche Raum zwischen Ventil
und Schieber nicht vorhanden wäre. Um diesen Raum möglichst klein zu erhalten, sind
bei mehreren Anordnungen die Ventile in die Schieber hineingelegt, so daſs sie mit
diesen hin- und hergehen (vgl. die Steuerungen von Reusing 1879 233 * 436, von Starke bezieh. Meffert
1881 241 * 332, sowie einige Anordnungen von Collmann (* D. R. P. Nr. 4451 und Nr. 11062). Hierbei
fallen jedoch die Mechanismen zur Bewegung der Ventile weniger einfach aus. Bei den
nachstehend beschriebenen Apparaten ist das Expansionsorgan immer in einem
besonderen Gehäuse untergebracht, welches auf oder an dem Schieberkasten oder auch
in demselben anzubringen ist.
Die Vorrichtung von R. Proell in Firma Dr. Proell
und Scharowsky in Dresden (* D. R. P. Nr. 1919 vom 4. November 1877 mit den Zusätzen Nr. 8151
vom 11. Juni 1879, Nr. 16171 vom 14. Mai 1881 und Nr. 18695 vom 18. December
1881), welche schon in weiteren Kreisen bekannt geworden ist, zeichnet
sich besonders dadurch aus, daſs der zur Bewegung des Ventiles dienende
Klinkenmechanismus mit dem Regulator zu einem besonderen Ganzen vereinigt ist und
der so entstandene Apparat ohne groſse Umstände auf dem Schieberkasten einer vorhandenen Maschine
angebracht werden kann. Proell ist eifrig bemüht
gewesen, die erste Einrichtung des Apparates (vgl. 1880 236 * 276) zu vereinfachen und den in der Praxis sich herausstellenden
Mängeln abzuhelfen. Bei der zweiten Anordnung (* D. R. P. Nr. 8151, vgl. 1880 238 * 274) ist zunächst durch eine veränderte Form der
Klinken ein breiteres und sicheres Aufsitzen derselben und der Fortfall der
Klinkenfedern herbeigeführt. Die Auslösung wird nicht mehr durch einen sich leicht
abnutzenden Keil, sondern dadurch herbeigeführt, daſs die Klinken selbst an einem
Ende an die Zugstange des Regulators gehängt sind. Hierdurch wird allerdings eine
geringe Rückwirkung auf den Regulator bei der Auslösung hervorgerufen werden.
Schlieſslich ist noch ein Winkelhebel mit Schraube und Handrad zum Anheben des
Ventiles beim Anlassen der Maschine angeordnet.
Die dritte in Fig. 1 bis
5 Taf. 31 dargestellte Anordnung (* D. R. P. Nr. 16171) zeigt als
wesentlichste Vereinfachung die Aufhängung der Klinken k direkt an dem schwingenden Hebel b, durch
welche die seitlichen Führungssäulen überflüssig wurden. Die Gleitstücke x, auf welche die Klinken wirken, werden mit dem oberen
prismatischen Theil in seitlichen Ansätzen t des den
Luftpuffer enthaltenden Guſsstückes und mit dem unteren cylindrischen Theil in der
Grundplatte des Apparates geführt. Um den Regulator gegen den Rückdruck der Klinken
unempfindlicher zu machen, ist die Energie desselben auf Kosten den Hubes dadurch
vergröſsert, daſs die Zugstange, an welcher die Klinken einerseits hängen, an ein
Querstück q befestigt ist, dessen Enden sich auf die
horizontalen kurzen Gelenkstücke z stützen; diese
bilden mit den oberen Hängeschienen des Regulators Winkelhebel. Der Hub des
Querstückes q beträgt hierbei etwa nur ¼ bis ⅕ von dem
Hube der Urne.
Der zum Anheben des Ventiles von Hand dienende Winkelhebel w (Fig. 5)
greift bei den früheren Anordnungen nicht direkt unter den Hebekopf der
Ventilstange, sondern trägt eine starke, in der Nähe der Drehachse befestigte
Blattfeder, welche im Verein mit dem Luftpuffer den Stoſs beim Aufsetzen des
Ventiles mildern sollte. Da jedoch eine so kurze starke Blattfeder leicht zu stark
beansprucht wird und bricht, so wurde dieselbe durch eine Schraubenfeder i ersetzt, welche auf das vordere abgedrehte Ende a der Schraubenspindel geschoben ist. Durch richtige
Einstellung dieser Feder ist es möglich, nicht nur ein sehr sanftes Aufsetzen des
Ventiles, sondern auch eine fast vollständige Entlastung desselben zu erreichen, so
daſs auch zum Anheben nur eine sehr geringe Kraft erforderlich ist. In dieser
Hinsicht wirkt eine derartige Prallfeder günstiger als ein Luftpuffer. Die in eine
Kerbe des Handrades einfallende Feder m (Fig.
2) hält dasselbe in einer bestimmten Stellung fest.
Zu beachten ist, daſs bei diesen Anordnungen die beiden Gleitstücke x wegen ihrer paarschlüssigen Verbindung mit dem
Ventilstangenköpf sich
immer gleichmäſsig mit einander abwärts und aufwärts bewegen müssen, mag die rechte
oder die linke Klinke in Eingriff sein. Hieraus folgt, daſs die Einwirkung einer
Klinke, mithin auch die Erhebung des Ventiles erst in der Mittellage des Hebels b beginnen kann, daſs also, abgesehen vom Voreilen,
diese Mittellage von b dem Anfang des Kolbenhubes
entsprechen muſs. Da aber die Auslösung erfolgt sein muſs, ehe der Hebel seine
äuſserste Lage erreicht hat, die also etwa der Mitte des Kolbenhubes entspricht, so
sind nur kleinere als halbe Füllungen zu erreichen.
Um auch gröſsere Füllungen zu ermöglichen, hat Proell
die Anordnung Fig. 3 und
4 getroffen. Die Hebel h sind hier mit
kleinen Gleitstücken p verbunden, welche in den
Schlitzen der Theile x genügend Spielraum finden, um
die Bewegung beider Theile in der nöthigen Weise von einander unabhängig zu machen.
Während das eine der Gleitstücke x von der Klinke
niedergedrückt wird, kann das andere in seiner höchsten Stellung, welche durch den
unten durchgesteckten Keil y bestimmt ist, verharren,
bis beim folgenden Hube die Rollen wechseln. Wird nun das den Hebel b (Fig. 1)
bewegende Excenter so aufgekeilt, daſs dieser Hebel zu Anfang des Kolbenhubes noch
nicht weit von der einen oder anderen Grenzlage entfernt ist, so kann man Füllungen
bis zu 0,8 sehr wohl erreichen. Der Schluſs des Ventiles wird in diesem Falle nicht
durch die unter den Gleitstücken x stehenden Federn,
sondern durch eine auf dem Pufferkolben ruhende Feder f
(Fig. 4) bewirkt. Die unter dem Kolben stehende Feder i dient als Prallfeder beim Aufsetzen des Ventiles,
gleichwie die Feder i in Fig. 5. Die
Spannung der beiden Federn f und i kann durch Schrauben regulirt werden.
Bei der in Fig. 6 und
7 Taf. 31 veranschaulichten neuesten Einrichtung des Proell'schen Apparates (* D. R. P. Nr. 18695) sind auch
die Gleitstücke x noch in Wegfall gekommen. Die Klinken
wirken direkt auf die Hebel h, welche sich auch hier
gleichmäſsig mit einander bewegen müssen. Die Hebel h
sind nicht mehr an Gelenkstangen aufgehängt, sondern auf Wellen aufgekeilt, welche
im Gestell gelagert und auf einer Seite von einer Drehschraubenfeder umgeben sind.
Diese Federn, welche hier den Schluſs des Ventiles bewirken, stemmen sich einerseits
gegen einen Vorsprung am Hebel h, andererseits gegen
einen Vorsprung an der verstellbaren Büchse y. Der
Hebekopf, in welchen die inneren Arme der Hebel h
eingreifen, ist in den Luftpufferkolben eingeschraubt und kann durch Drehung des
letzteren gehoben und gesenkt werden. Zur Erreichung gröſserer als halber Füllungen
brauchte nur der Schlitz im Hebekopf erweitert und eine Belastungsfeder ähnlich wie
bei Fig. 3 bezieh. 4 über dem Bufferkolben angebracht zu werden. Die
Unterstützung der Klinken k durch die
Regulatorzugstange ist bei Fig. 7
ebenfalls günstiger als früher, indem die Gefahr des Hängenbleibens der Klinken
vermieden ist.
P. Schneitler in Berlin (Erl. * D. R. P. Nr. 17214 vom
18. August 1881, abhängig von Nr. 8151) hat den Proell'schen Apparat in der aus Fig. 8 Taf.
31 ersichtlichen Weise abgeändert. Die Klinken k wirken
hier nach aufwärts auf einen mit dem Pufferkolben d
starr verbundenen Rahmen c, welcher durch Bolzen o in dem Gestell vertikal geführt wird. Es ist mithin
diese Anordnung noch einfacher als die neueste Proell'sche Construction, da die Hebel h
fortfallen; doch ist wegen des ungünstigen einseitigen Angriffes der Klinken ein
Klemmen der Theile zu befürchten.
Daſs der Proell'sche Mechanismus mit geringen
Abänderungen auch zur Bewegung der Einlaſsorgane bei Anwendung von 4
Abschluſsorganen benutzt werden kann (wie die meisten der nachstehend besprochenen),
ist schon früher ausgeführt worden (vgl. 1880 238 *
274).
An dem in Fig. 9 bis
12 Taf. 31 dargestellten Apparat von H.
Kulcke in Sommerfeld (Erl. * D. R. P. Nr. 9329 vom 17. Mai 1879) ist am
beachtenswerthesten die Einsetzung eines gegen den Schieber gedrückten Rohres b in den Schieberkasten, welches den Dampf aus dem
Ventilgehäuse a direkt in die Schieberkanäle leitet.
Wenn auch dieses Rohr den übrigen Raum des Schieberkastens nicht dampfdicht
abschlieſst, so kann derselbe doch nicht als schädlicher Raum in Betracht kommen.
Zur Bewegung des Ventiles wird ähnlich wie beim Proell'schen Apparat ein mit dem Regulator vereinigter Mechanismus benutzt.
Die kleine vertikale Welle q (Fig. 9),
welche oben die Scheibe x trägt, erhält von einem
Excenter mittels des Hebels m und eines
Kegelräderpaares eine schwingende Bewegung. Durch dieselbe werden die beiden
horizontal geführten, je eine Klinke f tragenden
Schlitten e abwechselnd vor- und zurückgeschoben, indem
diese mit Drehzapfen in kleine Gleitklötze z einfassen,
welche in einer diametralen Nuth der Scheibe x geführt
werden (vgl. Fig. 12).
Beide Klinken wirken beim Vorgang gegen einen Kolben g,
welcher durch Zugstange und Winkelhebel die Bewegung auf die Ventilspindel
überträgt. Als zweckmäſsig kann noch die Benutzung eines Keiles zur Verstellung des
Auslösers k durch den Regulator bezeichnet werden, weil
hierdurch die Rückwirkung auf den Regulator vermieden wird; unzweckmäſsig dagegen
sind die zur Rückführung der Theile benutzten Blattfedern.
In einfacher, aber wenig empfehlenswerther Weise wird das Ventil bei der Vorrichtung
von F. Kindermann in Kupferhammer bei Brackwede (Erl. *
D. R. P. Nr. 10646 vom 23. December 1879) bewegt. Hier ist nur eine Klinke g (Fig.
13 und 14 Taf. 31)
vorhanden, welche seitlich an der Ventilspindel gelagert ist. Ein vertikal geführter
Stab f, welcher mit seinem unteren stumpf keilförmigen
Ende in einer flachen Kerbe der horizontalen Leiste e
steht, wird durch das Hin- und Herschieben dieser Leiste mittels eines Excenters
abwechselnd gehoben und gesenkt, stöſst dabei unter die Klinke g und hebt das Ventil, bis die Klinke durch einen gegen
den Daumen n wirkenden Auslöser abgedrückt wird. Mit
Hilfe einer kleinen
Kurbel l kann die Klinke aus dem Bereich des Stabes f gebracht, die Maschine also abgestellt werden.
Der in Fig. 15 bis 18 Taf. 31
abgebildete, der Handelsgesellschaft K. und Th. Möller in
Kupferhammer bei Brackwede (* D. R.
P. Nr. 20019 vom 9. April 1882) patentirte Mechanismus scheint aus dem
letzterwähnten hervorgegangen zu sein. Die Klinke ist gleichfalls seitlich an der
Ventilspindel gelagert und wird durch ein vertikal geführtes Gleitstück e gehoben. Die ungünstige Beanspruchung der
Ventilspindel durch den seitlich wirkenden Druck ist also auch hier vorhanden;
dagegen ist die Stoſswirkung und starke Reibung zwischen den Stangen e und f der vorigen
Anordnung (Fig. 13 und
14) vermieden. Das Gleitstück e erhält seine
auf- und abgehende Bewegung durch einen dreiarmigen Hebedaumen d, welcher, in einer Aussparung von e liegend, auf die durch ein Excenter in Schwingung
versetzte Welle c aufgekeilt ist. Die beiden seitlichen
Arme von d heben das Gleitstück e und mit ihm die Klinke sammt dem Ventil an und der mittlere Arm drückt
das Gleitstück e zwangläufig wieder abwärts (vgl. Fig.
18). Die Auslösung der Klinke durch den Knopf g wird nicht ohne Rückwirkung auf den Regulator stattfinden. Durch eine
Feder h wird die Klinke in Eingriff gehalten, bezieh.
nach der Auslösung wieder in Eingriff gebracht und durch die kleine Kurbel o kann sie von Hand ausgerückt werden (wie bei Fig.
13 und 14). Der
schädliche Raum ist hier auf ein sehr geringes Maſs herabgemindert, indem der
Schieberkasten nahezu auf den von dem Schieber durchlaufenen Raum beschränkt ist.
Statt des gewöhnlichen Luftpuffers ist auf dem oberen Ende der Ventilspindel eine
Scheibe k befestigt, welche in einen Teller l schlägt.
Fig.
19 und 20 Taf. 31
zeigen einen Apparat von J. Engelhardt in Firma Engelhardt
und Förster in Bremen (* D. R. P. Nr. 19991 vom 10. Mai 1882), bei welchem eine auf
zwei Winkelhebel h einwirkende ankerförmige
Doppelklinke d verwendet ist. Eigenartig ist hier die
Einrichtung, durch welche das Ausweichen der Klinkenarme beim Rückgang erzielt wird.
Die mit der Zugstange g verbundene Klinke ist bei o drehbar in zwei seitlichen Böcken eines Schlittens
e gelagert und greift mit einem kurzen Arm in eine
Aussparung dieses Schlittens ein. Bei jeder Schwingung des mit einem Excenter in
Verbindung stehenden Hebels l wird daher die Klinke
zunächst immer um o ein wenig gedreht, bis der untere
Arm in der Aussparung anliegt, und dann mit dem Schlitten, als ob beide ein Stück
wären, auf der Bahn f fortgeschoben. Dabei trifft der
vorangehende Arm der Klinke gegen eine Nase c des die
Winkelhebel verbindenden Querstückes und bewirkt hierdurch die Oeffnung des
Ventiles. Da die Nase c sich dann auf einem Kreisbogen
aufwärts, die Klinke aber Horizontal bewegt, so kommen beide Theile je nach der
Höhenlage der Halm f früher oder später auſser Eingriff
und das Ventil wird darauf durch eine Feder zugeschlagen. Bei der Bewegungsumkehrung
des Hebels l legt sich die Klinke dann um, so daſs der vorher in
Eingriff befindliche Klinkenarm ungehindert unter der Nase c vorbeigehen kann. Es sind hier also die Klinkenfedern vermieden; dagegen
findet beim Umlegen der Klinke immer ein Stoſs statt, welcher eine verhältniſsmäſsig
schnelle Abnutzung der Gelenkbolzen zur Folge haben kann. Die Hebung und Senkung der
Gleitbahn f, welche in einem vertikalen Cylinder
geführt wird, erfolgt durch den Regulator mittels des Winkelhebels ab. Damit das Umlegen der Klinke immer sicher
stattfinde, ist unterhalb des in einer Schwalbenschwanzführung gleitenden Schlittens
e eine Feder angebracht, welche den letzteren nach
oben drückt und so eine genügende Reibung erzeugt.
Der Apparat von H. Meyer in Bielefeld (Erl. * D. R. P.
Nr. 7500 vom 9. Mai 1879), welcher in Fig. 21
Taf. 31 veranschaulicht ist, arbeitet wie der in Fig. 16
dargestellte mit nur einer einfachen Klinke. Eigenthümlich ist an demselben die Art
und Weise, in welcher der zweimalige Hub des Ventiles während einer Kurbelumdrehung,
der bei allen diesen Apparaten nöthig ist, erreicht wird. Von einem Excenter oder
von der Schieberstange erhält der Arm q und der mit ihm
auf gleicher Welle befestigte Arm r während jeder
Kurbel Umdrehung eine einmalige Hin- und Herschwingung. Der Arm r ist nun mit dem die Klinke p tragenden Hebel e durch eine kurze
Lenkstange o so verbunden, daſs bei der gezeichneten
Mittelstellung von q und r
die Lenkstange o in der Verlängerung von r liegt und der Hebel e
sich in einer äuſsersten Lage befindet. In Folge dessen macht e doppelt so viel Schwingungen als q und r. Der aus zwei
Schienen bestehende Hebel e ist frei drehbar um eine
Welle, auf welcher das mit der Klinke in Eingriff tretende Bogenstück l und der die Ventilspindel fassende Arm f festgekeilt sind. So lange der Eingriff dauert, wird
daher von der Klinke der Bogen l mitgenommen und das
Ventil gehoben. Der Auslöser s ist zur Verminderung der
Reibung mit einer Rolle versehen. Die Rückwirkung auf den Regulator wird hier
ziemlich beträchtlich sein. Zweckmäſsig kann auch die Benutzung des Kurbelviereckes
r o e nicht genannt werden, da in den Gelenken,
namentlich denen der Stange o, ein häufiger
Druckwechsel auftritt.
(Schluſs folgt.)