Titel: | Verfahren, um Schmiedestücke in Gesenken mit oxydfreien Gasen zu umgeben. |
Autor: | Mg. |
Fundstelle: | Band 247, Jahrgang 1883, S. 445 |
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Verfahren, um Schmiedestücke in Gesenken mit
oxydfreien Gasen zu umgeben.
Mit Abbildungen auf Tafel 35.
Storer's Schmiedepresse mit Inoxydationsvorrichtung.
Kleinere und gröſsere Schmiedestücke, z.B. Theile von Gewehrschlössern u. dgl.,
werden in Gesenken durch Pressen hergestellt. Hierbei sind hohe Hitzegrade
erforderlich, um das Metall genügend weich zur genauen Formgebung zu erhalten. Stahl
und Eisen oxydiren aber bei starker Hitze so rasch, daſs es bisher nicht gelang, die
geschmiedeten Stücke mit rein metallischer Oberfläche herzustellen, während
andererseits auch die Formen durch die auf dem Metall gebildeten harten
Oxydschichten (Hammerschlag) beschädigt werden.
Die Bildung des Hammerschlages will nun A. Storer in
London (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 20164
vom 14. März 1882) verhindern, indem er das zu schmiedende Metall während
der ganzen Arbeit mit oxydfreien Gasen umgibt. Zu diesem Behufe werden die
Schmiedestücke in einem Muffelofen A (Fig. 18
Taf. 35) durch äuſsere Feuerung erhitzt, während gleichzeitig durch die Düsen D in die Muffel Kohlensäure eingeleitet wird, welche
die Metallstücke umhüllt; statt der Kohlensäure soll auch gewöhnliches Leuchtgas von
guter Wirkung sein, da dieses den vorhandenen Sauerstoff in der Muffel verbrennt.
Mittels einer Zange, wie sie in Fig. 16 und
17 dargestellt ist, werden die Arbeitstücke aus dem Ofen geholt und zu
den Gesenken geschafft. Ein Gleitstück H der Zange
deckt das Arbeitstück an beiden Seiten, während zu demselben durch die Röhren J und Kanäle i Kohlensäure
geleitet wird. Die Zange wird über dem Gesenke K,
welches in einem mit Brenngas gespeisten Gehäuse L
liegt, durch eine Stütze N in richtiger Stellung
gehalten. Der Schieber H wurde schon beim Einführen der
Zange in das Gehäuse zurückgeschoben. Kurz bevor der Hammer S niederfällt, wird der Deckel P
bei Seite gerückt,
während das Oeffnen der Zange durch den Ansatz O des
Hammers geschieht, bevor derselbe das Arbeitstück erreicht. Nach dem Schmieden wird
das Arbeitstück in ähnlicher Weise vor Oxydation geschützt.
Mg.