Titel: | J. E. Earnshaw's Polirmaschine für Spiegelgläser. |
Fundstelle: | Band 247, Jahrgang 1883, S. 448 |
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J. E. Earnshaw's Polirmaschine für
Spiegelgläser.
Mit Abbildungen auf Tafel 35.
Earnshaw's Polirmaschine für Spiegelgläser.
Von J. E.
Earnshaw und Comp. in Nürnberg (*
D. R. P. Kl. 67 Nr. 20025 vom 5. Mai 1882) ist eine
Polirmaschine construirt worden, bei welcher jede Kurbelbewegung wegen ihres
nachtheiligen Einflusses auf die Güte der Schleifarbeit vermieden und die Zahl der
bewegten Theile auf das geringst mögliche Maſs beschränkt ist. Es wird dies dadurch
erreicht, daſs die Polirpflöcke in gleichmäſsiger Kreisbewegung über die selbst
wieder in Drehung befindliche Glasscheibe geführt werden. Fig. 19 und
20 Taf. 35 zeigen die wesentlichste Einrichtung dieser Maschine.
Die zu polirende Glasscheibe ist auf dem genau eben bearbeiteten guſseisernen
Untertisch A aufgegypst, welcher, als Rollwagen
ausgeführt, unter die Polirpflöcke B gefahren werden
kann. Es sind für jede Maschine 2 Tische nöthig, wenn die Arbeit während des
Abnehmens der fertigen und Aufgypsens einer neuen Glasscheibe keine Unterbrechung
erleiden soll. Mit dem Boden in gleicher Höhe liegt die Drehscheibe C, auf welcher der Tisch A
mittels der Schraubenspindeln D festgestellt werden
kann. Der Antrieb der Drehscheibe erfolgt von unten durch Kegelräder E. Zwei an den Seiten des Tisches stehende Säulen sind
mit Querstücken verbunden, welche die Lager der senkrechten Wellen F und G für die
Polirpflöcke tragen. Diese Wellen liegen in ungleicher Entfernung vom Mittel des
Tisches A, so daſs die am unteren Ende derselben
aufgekeilten Rahmen für
die Pflockhalter von ungleicher Gröſse sein können, wodurch ein gleichmäſsiges
Bestreichen aller Theile der Glasscheibe ermöglicht wird. Die Rahmen dienen als
Mitnehmer für die runden, in radialen Schlitzen verschiebbaren Polirpflöcke B, deren Anzahl sich nach der jeweiligen Gröſse des
Apparates richtet. Ihre Drehung ist derjenigen des Untertisches entgegengesetzt und
wird vermittelt durch die Riemenscheiben H und I von einer seitwärts angeordneten, von der
Transmission abgezweigten vertikalen Welle aus. Der Apparat soll sich durch gröſse
Leistungsfähigkeit bei vollkommen gleichmäſsiger Politur der ganzen Glasscheibe,
sowie durch leichte Bedienung und geringe Abnutzung auszeichnen; derselbe war auf
der Ausstellung in Nürnberg 1882 zur Schau gebracht.