Titel: | C. J. Hanssen's Verschluss für Anbohrungen an Gas- und Wasserleitungen unter Druck. |
Autor: | Mg. |
Fundstelle: | Band 247, Jahrgang 1883, S. 483 |
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C. J. Hanssen's Verschluſs für Anbohrungen an Gas- und
Wasserleitungen unter Druck.
Mit Abbildung.
Hanssen's Anbohrapparat für Leitungsröhren.
Gewöhnlich verschlieſst man unter Druck stehende Leitungen durch sogen. Anbohrhähne,
welche in das angebohrte Rohr oder die benutzte Anbohrschelle eingeschraubt und
geschlossen werden, während die Zweigleitung mit dem Hahn verbunden wird. Der
Anbohrhahn muſs nun in der Bohrung bleiben, trotzdem er in der Regel später nicht
wieder benutzt wird.
Textabbildung Bd. 247, S. 483
Dieser Anbohrhahn soll nun, wie C. J. Hanssen in
Flensburg (* D. R. P. Kl. 49 Nr.
19807 vom 23. Februar 1882) angibt, vorteilhafter und namentlich billiger
durch einen Stöpsel ersetzbar sein. Ein solcher Stöpsel besteht aus einer
Metallhülse, die unten zum Einschrauben in die Hauptleitung mit äuſserem Gewinde und
oben zum Anschrauben der Zweigleitung mit innerem Gewinde versehen ist. Der untere
Theil der Hülse ist geriffelt, um hier einer Masse C,
welche aus Zucker oder einem anderen in Wasser löslichen Material besteht, den
erforderlichen Halt zu geben. Die untere Fläche dieser Füllung, also gegen die
Hauptleitung hin, ist durch eine Schicht Paraffin oder einer anderen im Wasser
unlöslichen Masse geschützt. Die Füllung im Pfropfen soll nun dem Druck des Wassers
in der Hauptleitung so lange widerstehen können, bis der Anbohrapparat beseitigt und
die Zweigleitung in die Hülse eingeschraubt ist. Wird dann etwas Wasser in die
Zweigleitung gegossen, so schmilzt der Zucker und der Druck in der Hauptleitung wird
endlich die dünne Paraffinschicht durchbrechen und die Füllung durch die
Zweigleitung fortspülen.
Nach dem Metallarbeiter, 1882 S. 339 soll sich eine
Füllmasse von hartem braunem Zucker mit einer Schutzschicht Paraffin selbst bei
einem Wasserdruck von 25at gut bewährt haben.
Mg.