Titel: Ueber Neuerungen an Pumpen.
Autor: S–n.
Fundstelle: Band 248, Jahrgang 1883, S. 1
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Ueber Neuerungen an Pumpen. Patentklasse 59. Mit Abbildungen im Text und auf Tafel 1. (Fortsetzung des Berichtes Bd. 246 S. 257.) Ueber Neuerungen an Pumpen. Die bisher verwendeten Feuerspritzen für Handbetrieb müssen wegen der handlichen Druckschwengellage mit verhältniſsmäſsig kleinen Fahrrädern versehen werden, was den Transport derselben nicht unwesentlich erschwert. Auſserdem haben diese Spritzen den Uebelstand, daſs die Bedienungsmannschaft ungleichmäſsig angestrengt wird und dabei das Aufschlagen des Schwengels in der tiefsten Stellung durch besondere Uebung vermieden werden muſs, damit nicht unnütze Kraftvergeudung stattfindet. Alw. Hartmann in Neusellerhausen bei Leipzig (* D. R. P. Nr. 20 756 vom 19. Juli 1882) sucht diese Uebelstände dadurch zu vermeiden, daſs er die Pumpen durch Kurbelbetrieb in Thätigkeit setzt. Zu diesem Zwecke hängt er den Wasserkasten A (Fig. 1 Taf. 1) mittels Federn unter die Hinterachse der Spritze und kann in Folge dessen sehr hohe Hinterräder benutzen. Die Fahrachse ist in ihrer Mitte zwischen den beiden Pumpen stiefeln gekröpft und an dieser Stelle mit den beiden Kolben durch den 3 armigen in einem Punkte drehbar unterstützten Hebel D verbunden. Die Fahrräder laufen lose auf den Achsschenkeln. – Soll gepumpt werden, so hebt man den Wasserkasten durch Herunterklappen der Hebel h so hoch, daſs die Fahrräder frei in der Luft schweben. Nachdem man dieselben nun mit der Achse gekuppelt und Kurbeln aufgesteckt hat, können die Pumpen durch Drehen der Räder in Betrieb gesetzt werden. Um die Ventile von Feuerspritzen leicht reinigen und auswechseln zu können, verbinden Kitz und Stuhl in Frankfurt a. M. (* D. R. P. Nr. 20550 vom 31. Mai 1882) Saug- und Druckventil in der durch Fig. 2 Taf. 1 veranschaulichten Weise unter sich und mit dem Ventilgehäusedeckel. Wie ersichtlich, kann durch Herumklappen des Schraubenbügels der Deckel mit den Ventilen entfernt werden. Durch Lösen der Ueberfall- und Kopfmuttern können sodann die einzelnen Ventile ausgewechselt werden. Einige praktische Neuerungen an Schwengelpumpen lieſs sich Herm. Fauler in Firma Philipp Anton Fauler in Freiburg, Baden (* D. R. P. Nr. 20564 vom 24. Februar 1882) patentiren. Dieselben bezwecken eine billige Massenfabrikation von einfachen, für die Landwirthschaft geeigneten Pumpen aus Guſseisen. Die Kolbenstange und der Schwengel sind in der in Fig. 3 Taf. 1 gezeichneten Weise verbunden, so daſs die Stange nur in der punktirt gezeichneten Lage von der Seite in den Schwengelhaken eingeschoben werden kann. Nach unten gedreht, ist sodann eine Trennung der Kolbenstange von dem Schwengel unmöglich. Dieselbe Verbindung kann zwischen Kolben und Pleuelstange angeordnet werden. Die Befestigung des Schwengels auf der Schwengelstütze k ist eine ähnliche. Der Kopf a der ersteren ist walzenförmig und besitzt an der Seite eine angegossene Flansche b. Ueber den Kopf wird von der Seite der mit einem entsprechenden Auge versehene Schwengel geschoben und durch eine seitlich aufgelegte Scheibe mit Schraubenbolzen befestigt. Letzterer geht durch eine weite Oeffnung des Kopfes a hindurch, so daſs er in keinem Falle als Drehachse dienen kann, sondern nur eine seitliche Verschiebung des Schwengels auf der Stütze k verhindert. Die Anschlagflächen zwischen beiden Theilen müssen natürlich so gestaltet sein, daſs eine Bewegung derselben gegen einander nicht verhindert wird. Die einzelnen Theile werden mittels Maschinen geformt und nach dem Guſs ohne weitere Bearbeitung zusammengestellt. Die Erfindung von A. Franz in Völklingen a. d. Saar (* D. R. P. Nr. 20455 vom 2. Juli 1882) bezweckt eine Erleichterung des Handbetriebes von Schiffspumpen, wie sie zum Entfernen des Leckwassers aus gröſseren Kähnen verwendet werden. Der Zweck wird dadurch erreicht, daſs das Steigrohr, wie aus Fig. 4 Taf. 1 zu ersehen, über der Bordwand nach unten herumgebogen und so lang gemacht wird, daſs sein unteres Ende selbst bei geringstem Tiefgange des Schiffes noch unter Wasser taucht. Ist die Pumpe vollständig mit Wasser gefüllt, so halten sich die im Steigrohr stehenden Flüssigkeitssäulen das Gleichgewicht und die Bewegung des Pumpenkolbens erfordert in Folge dessen nur eine Kraft zur Hebung einer Wassersäule von der Höhe H zwischen dem äuſseren und inneren Wasserspiegel. Ein Zurücksaugen des Wassers in das Schiff hinein wird durch das Druckventil der Pumpe verhindert. – Bei Verwendung von Rotationspumpen muſs man im Steigrohr ein besonderes Rückschlagventil anordnen. Der Betrieb der so construirten Pumpen wird also um so leichter, je geringer der Tiefgang des Schiffes ist. Die groſsen, über Tag stehenden Wasserhaltungs-Dampfmaschinen haben trotz ihrer oft sehr groſsen Dimensionen eine verhältniſsmäſsig geringe Stärke in Folge der geringen Kolbengeschwindigkeit, welche jedoch durch die mit der Dampfmaschine in direktem Zusammenhange stehenden Pumpen im Schachte bedingt wird. Letztere lassen, wenn man einigermaſsen sicher gehen will, keine groſse Anzahl von Hüben zu. Um deshalb die Geschwindigkeit und die Hubzahl der Dampfmaschine unabhängig von der Geschwindigkeit und Hubzahl der Pumpen zu machen, verbindet die Actien-Gesellschaft Isselburger Hütte vormals Johann Nering Bögel und Comp. in Isselburg (* D. R. P. Nr. 20757 vom 19. Juli 1882) eine horizontal liegende Dampfpumpe, einen Windkessel und eine über dem Schachte stehende Wasserhaltungs-Wassermaschine (d. i. Wassersäulenmaschine) in folgender Weise mit einander: Die Dampfpumpe pumpt dem Windkessel die erforderliche Wassermenge unter einem bestimmten, sich nach dem Pumpengestängegewicht und dem Plungerquerschnitt der über dem Schacht stehenden Wassermaschine zu. Vom Windkessel wird das Wasser nach der Wassermaschine geführt und hebt den Plunger derselben. Mit letzterem ist das Pumpengestänge direkt verbunden. Nach vollendetem Hub schlieſst sich selbstthätig das Wassereinlaſsventil und öffnet sich das Auslaſsventil. Hiernach sinkt der Plunger mit dem Gestänge durch sein Eigengewicht, bis das Auslaſsventil geschlossen und das Einlaſsventil wieder geöffnet wird. Während der Herabbewegung des Plungers hat der Druck im Windkessel in Folge der ununterbrochen arbeitenden Dampfpumpe entsprechend zugenommen, weshalb die Geschwindigkeit der Dampfpumpe nach der erforderlichen Hubzahl der Wassermaschine zu reguliren ist. Textabbildung Bd. 248, S. 3 Beistehend und in Fig. 5 Taf. 1 ist nach dem Engineer, 1882 Bd. 54 S. 300 eine doppelt wirkende Diaphragma-Pumpe von Fosberg dargestellt, welche sich weniger durch neue Theile als durch die praktische Anordnung bekannter Pumpenelemente auszeichnet und sich dadurch besonders für Schiffe eignet. Das Diaphragma besteht aus Gummi, ist zwischen den 2theiligen Pumpenkörper und die beiden Kappen der Kolbenstange geklemmt. Jede Gehäusehälfte besitzt ihr Saug- und Druckventil, welche durch Lösen der Verschluſsschrauben leicht zugänglich gemacht werden können. Die 2 mal geführte Kolbenstange wird durch einen 1 armigen Handhebel in Thätigkeit gesetzt. In Armengaud's Publication industrielle, 1882 S. 404 ist eine von A. Dujardin in Lille construirte Schlempepumpe für Zuckerfabriken und Destillerien veröffentlicht. Die in Fig. 6 Taf. 1 dargestellte Pumpe ist eine doppelt wirkende Zwillingspumpe und wird durch Riemenübertragung von einem einfachen Rädervorgelege getrieben. Die guſseisernen Pumpencylinder A besitzen innen eine Bekleidung von Rothkupfer. Die Kolben B sind aus Bronze hergestellt und bestehen aus zwei durch Schrauben zusammen gehaltenen Theilen, welche die schmiedeiserne Kolbenstange C mittels eines Bundes umfassen. Die Kolbenstange ist mit Bronze bekleidet. Die an den Cylinderenden angeordneten 8 Ventilgehäuse werden durch hohle Deckel H geschlossen und enthalten bronzene Kugelventile E mit Sitzen aus gleichem Metall. Da sonstige reibende Theile hier nicht vorhanden sind, so hat man von einer Auskleidung des Gehäuseinneren mit Kupfer oder Bronze abgesehen. Die 4 Saugventilgehäuse laufen in das gemeinschaftliche Saugrohr K aus, welches in den Schlempebottich taucht. Die beiden Druckventilgehäuse jeder Pumpe münden in einen Kasten M, welcher nach oben durch ein kreisbogenförmiges Gitter Q abgeschlossen ist. Unterhalb desselben bewegt sich eine Reibvorrichtung OP, welche die im Gitter hängen bleibenden festen Körper zerkleinert und sie hierdurch für den demnächstigen Durchtritt durch das Gitter geeignet macht. Die meisten sich auf Pulsometer beziehenden Neuerungen betreffen die Dampfsteuerung. Adam Ruthel in Würzburg (* D. R. P. Nr. 20473 vom 23. April 1882) wendet statt der bekannteren Kugel- und Zungenventile einfache horizontal bewegliche Sitzventile an. Die beiden die Pumpenkammern A und B (Fig. 7 Taf. 1) abschlieſsenden Ventile a, a1 sind starr mit einander verbunden und laufen mittels 2 Laufräder auf einer kurzen Schiene von trapezförmigem Querschnitt. Die Bewegungen der Ventile werden durch ein Kippgewicht b beeinfluſst, dessen vertikale Stange sich gegen die Schiene stützt und den die Ventile verbindenden Bügel mittels einer Schleife umfaſst. Wenn auch diese Einrichtung wegen der groſsen Reibungswiderstände, welche die Ventile ihrer Bewegung entgegensetzen, nicht als praktisch bezeichnet werden kann, so verdient das Patent doch eine besondere Beachtung, weil es eine Vorrichtung angibt, wodurch eine Regulirung des Hubes der Ventile während des Betriebes des Pulsometers ermöglicht wird. Der eine Ventilsitz ist nämlich am Ende einer einseitig geschlossenen Röhre c angebracht, die sich mittels eines Schraubenrades in einer cylindrischen Ausbohrung der Pumpenkammer B verstellen läſst Eine Dichtung der Röhre wird durch eingelegte Sprengringe und Stopfbüchse bewirkt. Die Vortheile einer solchen Hubregulirung sind nicht zu verkennen; nur müſste dieselbe mit einer praktischeren Steuerung vereinigt werden. Rich. Vogel in Bochum (* D. R. P. Nr. 20568 vom 12. Mai 1882) gibt den Balancierventilen seiner Pulsometer (vgl. Fig. 8 Taf. 1) eine nach unten zugespitzte Form, um eine vorzeitige Umsteuerung, welche bei mit vollständiger Wasserfüllung arbeitenden Pulsometern durch den Anprall des aufsteigenden Saugwassers gegen die Dampfsteuerventile leicht hervorgerufen wird, zu vermeiden. Um die Stöſse der Saugventile zu verhindern, gibt Vogel denselben eine eigenthümliche Gestalt. Ueber der Saugöffnung wird ein durchlöcherter Kolben b befestigt, über welchen sich der als Ventil wirkende, oben geschlossene Cylinder d schiebt (vgl. die linke Pumpenkammer in Fig. 8). Auſserdem ist über dem Saugventil und dicht unter dem Druckkanal eine horizontale Scheidewand mit Oeffnungen f angeordnet. Beide Vorrichtungen sollen folgendermaſsen wirken: Ein erheblicher Theil des Saugwassers stöſst in der Saugperiode gegen den festen Kolben b und ist dadurch von der Ausübung eines direkten Stoſses gegen das Ventil d ausgeschlossen. Die Hebung findet also nur in so weit statt, als Wasser durch die kleinen Oeffnungen im Kolben b über letzteren treten kann. Die Folge hiervon ist eine Bremsung des Ventilaufganges. Da ferner die Querschnitte der Oeffnungen f kleiner sind als die gröſste freie Durchgangsöffnung des Saugventiles d, so sollen mit dem Heben des letzteren die in die Kammer einströmenden Wassermengen gröſser sein als die bei f ausströmenden, was einen erhöhten Druck über dem Saugventil zur Folge hat. Erhält schlieſslich die Pressung in der Kammer eine Gröſse, welche den Auftrieb des Saugventiles im Gleichgewicht hält, so bleibt der Saugventildeckel, ohne von der Hubbegrenzung angehalten zu werden, in bestimmter Höhe stehen. – Ob dies Alles erreicht wird, ist fraglich. Auſser Zweifel steht der Vortheil einer 3. Steuerung von Vogel. Der Dampfabsperrhahn w besitzt nämlich auſser der gerade durchgehenden Hauptbohrung noch eine kleine seitliche Bohrung n, welche bei der Absperrung des Dampfes die Pumpenkammern mit der Atmosphäre in Verbindung setzt. Ein Nachsaugen des Wassers bis in die Ventilkammer wird hierdurch bei Auſserbetriebsetzung des Pulsometers verhindert. Verbindet man das Hahnkücken mit einem Schwimmerhebel o, so läſst sich der Dampfzutritt selbstthätig dem jeweiligen Wasserstande im Saugkasten anpassen. Steigt letzterer, so wird der Dampfhahn weiter geöffnet, was ein erhöhtes Gangtempo zur Folge hat, und umgekehrt im entgegengesetzten Falle. Soll aus einem Teich nur eine bestimmte Wassermenge gehoben werden, so läſst man dem im Wasser stehenden Saugkasten q durch eine Schütze r nur eine bestimmte Wassermenge zuflieſsen. Die sinnreich erdachte Pulsometer-Steuerung von G. A. Greeven in Brühl bei Köln (* D. R. P. Nr. 20294 vom 9. April 1882) ist nur für einkammerige Pulsometer bestimmt (vgl. 1882 245 * 280). Wie aus Fig. Taf. 1 ersichtlich, ist bei derselben unterhalb des Dampfrohres d in der Pumpenkammer ein niedriger Cylinder k angeordnet, in welchem ein napfförmiger Kolben g spielt, dessen obere erhöhte Fläche als Dampfabschluſsventil wirkt. Das Innere des Cylinders steht durch den Kanal a mit der Atmosphäre in Verbindung. Während der Druckperiode des Pulsometers nimmt der Kolben g die tiefste Stellung ein. Tritt nun die Condensation ein, so erstreckt sich der Einfluſs derselben bis in das Rohr d hinein; es findet also über g eine Druckverminderung statt und g erleidet in Folge dessen und durch den Druck der atmosphärischen Luft im Inneren des Cylinders k einen Auftrieb. Hierdurch wird der Dampfzutritt geschlossen. Zufolge der bedeutenden Differenz im Querschnitt des Rohres d und der Angriffsfläche von g für den Auftrieb ist g im Stande, dem sich wieder verstärkenden Dampfdruck in d zu widerstehen und in geschlossener Stellung zu verharren. Sobald jedoch gegen Ende der Saugperiode der Druck auf jenen Theil des Kolbens g sich erhöht, welcher dem Einfluſs der Spannung in der Pumpenkammer ausgesetzt ist, bekommt dieser Druck in Verbindung mit dem Dampfdruck in der Zuleitung das Uebergewicht über den Atmosphärendruck im Inneren des Cylinders, der Kolben bewegt sich abwärts, dem Dampf den Zutritt zur Pumpenkammer gestattend, und die Druckperiode beginnt. – Als Vortheile dieser Vorrichtung werden Dampfersparniſs, geringe Erwärmung des Wassers und kurze Saugperioden angegeben. Etwas unklar ist die Beschreibung des im Iron, 1882 Bd. 20 S. 374 dargestellten Kidd'schen Dampfwasserhebers: Die einfache Kammer A (Fig. 11 Taf. 1) ist am Boden mit einem sich nach innen öffnenden Wassereintrittsventile und mit einem Steigrohr nebst Steigventil versehen. Der Apparat steht bis zur Linie a im Wasser. Im oberen Theile der Kammer A ist ein nahezu abbalancirtes Dampfeinlaſsventil b angeordnet, welches mit dem Lufteinlaſsventil c an einer Spindel befestigt ist. Das Gewicht der Ventile nebst Spindel wird von einer Schraubenfeder d getragen. Nimmt man an, die Kammer sei bis zur Linie a mit Wasser gefüllt und es werde Dampf in das Rohr e eingelassen, so wird sich, da die untere Fläche des oberen Ventiles b etwas gröſser ist als der Querschnitt der unteren Ventilplatte b, das Dampfventil unter Schlieſsung des Luftventiles c heben. Der hierauf in die Kammer A einströmende Dampf wird nun das Wasser durch das Steigrohr aus derselben herausdrücken, bis beim Sinken des Wasserspiegels unter die Steigrohroberkante wie beim gewöhnlichen Pulsometer die Condensation eintritt. Es schlieſst sich jetzt sofort das Steigventil und das Bodenventil der Kammer läſst Wasser in dieselbe eintreten. Gleichzeitig hat jedoch das in der Kammer herrschende theilweise Vacuum das Lufteinlaſsventil c geöffnet und damit das Dampfeinlaſsventil b geschlossen. Ist das Wasser in der Kammer wieder bis zur Linie a gestiegen, so gleicht sich der Druck innerhalb und auſserhalb des Apparates wieder aus, worauf der Dampfdruck das Uebergewicht erlangt, das Dampfventil b öffnet und das Luftventil c schlieſst. Es wiederholt sich nun das Spiel von Neuem. Die Füllperiode ist eine verhältniſsmäſsig sehr kurze in Folge des groſsen Eintrittsventiles für das Wasser am Boden der Kammer. Ober-Maschinenmeister Kahl hält den Pulsometer in seiner jetzigen wesentlich verbesserten Construction (von Neuhaus) unter passenden Verhältnissen auch in Bezug auf den Dampfverbrauch der gewöhnlichen Kolben-Dampfpumpe ebenbürtig. Es wurden im J. 1879 zwei mit Dampfpumpen versehene Wasserstationen der Berlin-Hamburger Bahn, bei denen die vertikale Saugleitung etwa 3m, die Länge der horizontalen Saugleitung 10m, die Druckhöhe 5m,5 und der Kesseldampfdruck 4at betrug, mit Pulsometern ausgerüstet. Die wiederholt angestellten vergleichenden Versuche hatten ein den Pulsometern günstiges Resultat. So betrug die Kohlenersparniſs 20 bis 30 Proc. Der Verbrauch an Schmieröl, dessen Werth sich auf etwa 5 Procent der Kosten des verbrauchten Brennmaterials stellte, fiel gänzlich weg. Seitdem arbeiten die Pulsometer 3 Jahre ununterbrochen zur vollsten Zufriedenheit. Aus ferneren Versuchen folgert Kahl, daſs Pumpen, wie solche bisher in den Eisenbahn-Wasserstationen Verwendung zu finden pflegen (direkt wirkende vertikale Dampfpumpen ohne Expansion und Condensation) im Allgemeinen den Pulsometer an Nutzeffekt nicht übertreffen. Beiläufig sei hier noch nach derselben Quelle (Glaser's Annalen, 1883 S. 3) erwähnt, daſs auf einer der gröſseren Locomotivstationen der Berlin-Hamburger Bahn sich ein Pulsometer bei dem Auswaschen der Locomotivkessel gut bewährt. Der Wasserstrahl ist ein so kräftiger, daſs die Entfernung des Schlammes und Kesselsteins wesentlich erleichtert wird. Obigen Angaben direkt entgegengesetzt lautet der Bericht von Eug. Engel im Bulletin de Mulhouse. Derselbe stellte Versuche mit 4 Pulsometern an (Construction?): Pulsometer Nr. 1 2 3 4 5 Stündlich gehobenes Wasser 25920 21024 20952 23184 22860t Förderhöhe 12,70 12,70 12,70 12,70 12,70m Wassertemperatur im Brunnen 4,2 4,8 4,2 4,9 4,00 Wassertemperatur am Ausguſs 8,2 9,8 9,0 10,0 9,40 Dampfdruck 4,5 4,5 4,5 4,5 4,5at Verbrauchter Dampf 159 161 155 152 190k Der von einer direkt wirkenden  Dampfpumpe mit 60 Proc. Wir-  kungsgrad verbrauchte Dampf 40 32 31 35 34k Der Pulsometer hat also im Durchschnitt 5 mal mehr Dampf gebraucht als die Dampfpumpe; dabei sind für die Dampfmaschine der letzteren ein Wirkungsgrad von 80 Proc., für die Pumpe ein solcher von 75 Proc. und 20k Dampf für die Pferdestärke und Stunde angenommen. Nach der Deutschen Bauzeitung, 1882 S. 489 soll der nach dem Ulrich'schen Patente construirte Pulsometer (vgl. 1882 243 * 277) sogar die Dampfpumpe übertreffen. Bei Versuchen, welche in der Fabrik von Gebrüder Körting angestellt wurden, ergab 1k Dampf in der Dampfpumpe 1800mk, im Pulsometer 2560mk Arbeit. Ausgedehnte Messungen der sächsischen Staatsbahnen haben im Durchschnitt für kleinere Pulsometer 2000mk für 1k Dampf ergeben. Bei dem Versuche lagen die Verhältnisse für den Pulsometer in so fern ungünstig, als ihm nasser Dampf zugeführt wurde. Auſser für Eisenbahn-Wasserstationen eignet sich der Ulrich'sche Pulsometer auch für die Entwässerung von Baugruben und soll im Stande sein, sich selbst aus dem Wasser bis zu 7m,5 Saughöhe frei zu arbeiten. Zur Förderung auf groſse Höhen mit geringer Dampfspannung können mehrere Pulsometer über einander gestellt werden, wobei das Druckrohr des unteren das Saugrohr des oberen wird. Die Merkel'sche Verbesserung des hydraulischen Widders (vgl. 1881 242 * 404) gab den Anlaſs zu verschiedenen Abänderungen, welche denselben Zweck anstreben. Aug. W. Diez in München (* D. R. P. Nr. 20429 vom 24. Mai 1882) verengt der Menge des Zufluſswassers entsprechend die Durchfluſsweite des Stoſsventilgehäuses dadurch, daſs er einen mit Oeffnungen versehenen Ringschieber um das durchbrochene cylindrische Gehäuse legt. Durch Drehung des Schiebers kann der offene Querschnitt der Oeffnungen regulirt werden. – In einem anderen Patente (*Nr. 20781 vom 11. Juli 1882) legt Diez die Durchgangsöffnungen in die Decke des Ventilgehäuses und regulirt den Querschnitt derselben durch Niederschraubventile. Ferner will Diez den Widder für Gefälle von über 10m Höhe geeignet machen (vgl. * D. R. P. Nr. 20901 vom 11. Juli 1882). Bis jetzt scheiterten einschlägige Versuche an dem schnellen Verschleiſs des Stoſsventiles. Das neue Stoſsventil (Fig. 10 Taf. 1) hat die Gestalt eines in dem Cylinder b spielenden Kolbens und besitzt 4 mittels Schrauben d zu regulirende Durchtrittsöffnungen. Ebensolche in einer Linie liegende Oeffnungen p besitzt das Gehäuse b. Zur Hubbegrenzung ist über der Kolbenstange ein Bügel mit Puffer angeordnet. Die Vorrichtung soll folgendermaſsen wirken: Durch den Druck des Wassers wird der Kolben gehoben, bis der Kolbenkörper die Gehäuseöffnungen p vollständig überdeckt. Während bis dahin das Wasser ungehinderten Durchtritt durch den Kolben und die Oeffnungen p hatte, wird derselbe jetzt plötzlich gehemmt. Es erfolgt infolge dessen der hydraulische Stoſs. Der Kolben steigt inzwischen vermöge seiner lebendigen Kraft in die Höhe unter Verdrängung des über ihm befindlichen Wassers nach unten und gelangt endlich, nachdem er hierdurch schon theilweise gebremst und gegen den Puffer gestoſsen ist, einen Augenblick zur Ruhe. Der Rückschlag des Puffers und das Eigengewicht des Kolbens lassen denselben dann wieder sinken, bis er die Oeffnungen p neuerdings freilegt und sich dasselbe Spiel wiederholt. Da die im Windkessel befindliche Luft bei dem starken Druck bald vom Wasser mitgerissen würde, ist eine Vorrichtung zum Ersatz derselben vorgesehen. Dieselbe besteht in dem sich nach innen öffnenden Ventil k, welches in einem unter das Steigventil mündenden Kanal m angeordnet ist. Beim Durchtritt des Wassers durch das Stoſsventil sammelt sich unter dem Steigventil Luft an, welche beim nächsten hydraulischen Stoſs und dabei erfolgender Oeffnung des Steigventiles in den Windkessel tritt. Gebrüder Buderus in Hirzenhainerhütte (* D. R. P. Nr. 20452 vom 25. Juni 1882) bringen einige ganz wesentliche Verbesserungen an der bekannten Kettenpumpe an, welche diesen alten Wasserhebeapparat noch besser wie seither für Zwecke der Landwirthschaft geeignet machen. Um nämlich die bis jetzt bekannte Kettenpumpe zum Heben der Jauche in ein auf einem Wagen stehendes Transportgefaſs benutzen zu können, muſste man entweder ein Gerüst bauen, um an die Kurbel der hochliegenden Kettenrollenwelle zu gelangen, oder eine theure Transmission anwenden. Beides wird vermieden, wenn man an der Steigröhre in handlicher Höhe einen Arm befestigt und in diesen die Kurbelwelle lagert, welche mit der Kettenrollenwelle durch Zugstangen oder durch eine Kette ohne Ende, welche über 2 Rollen gelegt wird, verbunden ist. Man kann auch auf der unteren Kurbelwelle ein dem oberen gleiches Greiferrad aufkeilen und über dieses die auſsen herabhängende Kette legen, so daſs dieselbe zwischen der Steigröhre und dem Greiferrad hindurchgeht. Um nun die Ausguſshöhe jedem Transportgefaſs anpassen zu können, wird die Steigröhre in der Fundamentplatte verschiebbar angeordnet. Durch Lösen einer Schelle ist die Einstellung leicht zu erreichen. Der Zweck der von Carl Kley in Bonn (* D. R. P. Nr. 20314 vom 16. Juni 1882) angegebenen Neuerungen an Centrifugalpumpen und Ventilatoren ist, den groſsen Arbeitsverlust zu beseitigen und das Geräusch, welches bei den bekannten Constructionen dadurch entsteht, daſs die eintretende Flüssigkeit oder Luft weder mit der nöthigen Geschwindigkeit, noch in derjenigen Richtung im Inneren des Flügelrades ankommt, welche erforderlich sind, wenn der Eintritt in dasselbe ohne Stoſs erfolgen soll. Anstatt nämlich die Flüssigkeit mit einer Bewegungsrichtung parallel zur Achse in den Saugraum einströmen zu lassen, läſst Kley dieselbe durch einen oder mehrere ringförmig gewundene oder spiralförmige Kanäle A (Fig. 12 und 13 Taf. 1) nahezu tangential an den Saugkreis oder an den inneren Flügelradkreis eintreten und zwar mit einer Geschwindigkeit, welche nahe mit derjenigen übereinstimmt, welche am inneren Schaufelkreis des Flügelrades herrscht, oder welche je nach der gewählten Schaufelform und Stellung theoretisch erforderlich ist, um den Eintritt in das Flügelrad ohne Arbeitsverlust zu ermöglichen. Für Schraubenpumpen empfehlen Quiri und Comp. in Schiltigheim bei Straſsburg (* D. R. P. Nr. 20338 vom 11. Juni 1882, vgl. 1880 235 * 331) die in Fig. 14 Taf. 1 dargestellte Welleneinstellung. Wie ersichtlich, ist hier das Saugrohr r im rechten Winkel umgebogen und nimmt in einer Büchse den Wellenzapfen d auf. Letzterer lehnt sich in achsialer Richtung mittels eines Stahldornes gegen eine nachstellbare Stahlschraube. In der Büchse ist ein ringförmiger Hohlraum angeordnet, welcher mit dem Raum hinter dem Wellenzapfen in Verbindung steht. – Der Zweck dieser Einrichtung ist nicht recht einzusehen. Verlängerte sich die untere Oeffnung o bis in das Saugrohr hinein, so wäre ein Eintreten der Flüssigkeit hinter den Wellenzapfen und eine dadurch bewirkte Schmierung denkbar. In der dargestellten Anordnung findet jedoch ein Eintreten des Wassers in den Hohlraum, geschweige ein Rundlauf des Wassers in demselben nicht statt. Die Wasserhebemaschine von Fr. A. Grunow und Heinr. Meyer in New-York (* D. R. P. Nr. 20551 vom 20. Juni 1882) dient zur Hebung von groſsen Wassermassen auf geringe Höhe, wie sie beim Entwässern von Grundstücken vorkommen kann. Der wirkende Theil der in Fig. 15 bis 17 Taf. 1 skizzirten Maschine besteht aus einem Schaufelrade A, welches unter Wasser auf einer vertikalen Welle F befestigt ist. Das Rad wird von einer Scheibe B gebildet, an deren unteren Fläche vertikale, schräg nach innen gerichtete Schaufeln a angebracht sind. Ueber dem Rade liegt eine auf 4 Säulen f ruhende Decke C, während im Fundamentrahmen D das Fuſskreuz E für die Welle F liegt, welche durch die Schrauben H in ihrer Höhenlage geregelt werden kann. Das Rad wird innerhalb eines Kastens J (vgl. Fig. 17) so gelagert, daſs das zu hebende Wasser in der Pfeilrichtung von unten in das Rad eintreten kann, während das gehobene Wasser über dem Rade aus dem Kasten J durch einen seitlichen Schützen abflieſst. Dies findet statt, wenn das Rad in der Pfeilrichtung Fig. 16 gedreht wird. Es schneiden dann die einzelnen Schaufeln die vor ihnen stehenden Wassermassen von der innerhalb des Rades stehenden Wassersäule ab und schleudern sie nach auſsen. Hierdurch wird ein Nachsaugen von Wasser in das Rad hinein und eine Abgabe desselben an den Umfang des Rades bewirkt. Das Patent * D. R. P. Nr. 20264 vom 31. März 1882 von M. Ed. Bourgeois du Marais und Paul Doudart de la Grée in Paris betrifft einen Wasserhebeapparat, der unter dem Namen hydraulischer Hohlstab bekannt ist. Die Wirkung desselben beruht auf folgendem Prinzipe: Wird eine am unteren Ende mit einem Steigventil versehene und mit diesem unter Wasser tauchende vertikale Röhre stoſsweise auf- und abbewegt, so tritt bei der Herabbewegung unter Oeffnung des Steigventiles eine dem Hub entsprechende Wassermenge in das Rohr hinein und zwar in Folge des Beharrungsvermögens der kurz vorher aufwärts gegangenen Wassersäule. Findet dann wieder die Abwärtsbewegung statt, so schlieſst sich das Steigventil und hält das gehobene Wasser zurück. Derartige Hohlstäbe haben z.B. in chemischen Fabriken als Säurepumpen Verwendung gefunden. – Die patentirten Neuerungen erstrecken sich auf Mechanismen zur stoſsweisen Bewegung der Hohlstäbe, auf Vorrichtungen zur Ausgleichung des durch die oben ausflieſsenden Flüssigkeitsmengen erzeugten Gewichtsverlustes innerhalb der paarweise angeordneten Röhren und auf Vorrichtungen zur Einführung von Luft in die Hohlstäbe. Durch dieselbe soll das Gewicht der gefüllten Rohre vermindert werden, während die gehobene Flüssigkeitsmenge dieselbe bleibt. S–n.

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Tafel Tafel 1
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