Titel: | Groh und Rath's Lufthammer. |
Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 154 |
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Groh und Rath's Lufthammer.
Mit Abbildungen auf Tafel 10.
Groh und Rath's Lufthammer.
Gepreſste Luft wird als Triebkraft für den von A. Groh und W.
Rath in Plettenberg, Westfalen (*D.
R. P. Kl. 49 Nr. 20407 vom 6. Mai 1882) angegebenen Hammer benutzt.
Die Preſsluft wird durch den Niederschraubhahn K (Fig.
4 Taf. 10) in beliebig einstellbarer Menge in den Steuercylinder F und durch diesen in den Hammercylinder A unter den Kolben geleitet; letzterer besitzt zwei
Kolbenstangen, deren untere den Hammerbär trägt, während die obere Stange B den Steuerkolben k (Fig.
6) beeinfluſst. Gelangt auf dem angegebenen Wege gepreſste Luft in den
Hammercylinder, so wird der Kolben und Hammerkopf gehoben, wobei die über dem Kolben
im Cylinder eingeschlossene Luft verdichtet und eine Spiralfeder zusammengedrückt
wird. Der Stellring M wird den Hebel O um den Punkt x drehen
und dadurch die durch den Stift R angeschlossene
Steuerstange so weit heben, daſs der Steuerkolben k den
Luftzulaſs in den Cylinder absperrt, dagegen den Luftauslaſs S frei gibt. Der Kolben wird deshalb, unterstützt durch die über ihm
verdichtete Luft und die gespannte Feder, niedergetrieben. Beim Heben der
Steuerstange geht auch der Hebel P in die Höhe;
derselbe wird dann beim Fall des Bars durch den Stellring N niedergedrückt, wodurch der Steuerkolben k
wieder den Zutritt der verdichteten Luft in den Cylinder frei gibt. Das Spiel
wiederholt sich je nach der Gröſse der Durchgangsöffnung bei K mehr oder weniger rasch hinter einander. Die Fallhöhe ist von der
Stellung der Ringe M und N
auf der Kolbenstange B abhängig.
Eine interessante, für viele Fälle ganz werthvolle Einrichtung ist am Bär und Ambos
getroffen. Dort sind zwei Stahlscheiben a und b (Fig. 5)
angebracht, welche beim Auftreffen des Bars auf den Ambos dicht an einander vorüber
gehen, also als Schere dienen. Hat nun der Arbeiter auf dem Ambos ein Stück fertig
geschmiedet und soll dasselbe abgeschnitten werden, so schlieſst er durch Hebung der
Gummischeibe V die Auslaſsöffnung S im Steuercylinder, so daſs der Fall des Hammers
verhindert wird; die Schere ist also geöffnet. Der Arbeiter kann jetzt sein
Werkstück auf die Schneide a legen und dann durch
Niederdrücken der Stange W mittels eines Fuſstrittes
die Oeffnung S frei geben, worauf der Hammer fallt und
das Abschneiden bewirkt.