Titel: | Neuerung an Apparaten zum Waschen, Dämpfen, Färben o. dgl. |
Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 197 |
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Neuerung an Apparaten zum Waschen, Dämpfen,
Färben o. dgl.
Mit Abbildungen auf Tafel 12.
W. Birch's Neuerung an Apparaten zum Waschen, Dämpfen o.
dgl.
Bisher hat man bei Apparaten, welche zum Waschen, Dämpfen oder Färben von Webstoffen
u.a. dienten, die Waare, wenn sie während des Waschens o. dgl. einer gewissen
Pressung oder Spannung ausgesetzt sein sollte, zwischen zwei Walzen hindurch
geführt, von welchen die untere, die sogen. Zugwalze, von irgend einem Vorgelege
bewegt wurde und den Stoff vorwärts zog, während die obere, die sogen. Preſswalze,
durch Federn, Gewichte oder auch durch ihr Eigengewicht auf jene aufgedrückt
wurde.
Die von Will. Birch in Salford bei Manchester (* D. R. P. Kl. 8 Nr. 19 760 vom 4.
April 1882) angegebene Abänderung hat den Zweck, die Preſswalze durch die
dünne Platte b (Fig. 3 und
4 Taf. 12), welche mit Hilfe der stellbaren Federn c auf die Zugwalze a
aufgedrückt wird, zu ersetzen. Die äuſsere Kante dieser Platte liegt nicht auf dem
Walzenumfang auf, sondern ragt etwas über denselben hinweg, so daſs der zwischen der
Platte b und der Walze a
hindurchgehende Stoff d nicht mit dieser Kante in
Berührung kommt, also auch von dieser nicht beschädigt (verschabt) werden kann.
Damit der von der Walze a nach der nächstfolgenden Walze
geführte Stoff auf seinem Wege zwischen beiden nicht schlaff wird, sondern immer
angespannt bleibt, ist hinter der Walze a die Rolle g angebracht, welche von dem gespannten Stoff
herabgedrückt wird. Diese Rolle g sitzt aber an dem
einen Ende zweier je an den beiden Seiten des Apparates angebrachten Hebel f, deren anderes Ende das Gewicht h trägt. Diese beschwerten Hebel suchen die Rolle g der Spannung des Stoffes entgegen zu heben und es
geschieht dies, sobald die Spannung des Stoffes nachläſst, wie in Fig. 3
punktirt angedeutet ist. Hierdurch stellt die Rolle g
die Spannung des Stoffes in etwas wieder her, hebt aber gleichzeitig den Stoff eine
Strecke weit von der Walze a ab, so daſs letztere unter
dem Stoff weggleitet, diesen mithin nicht mehr mit der früheren Geschwindigkeit
fortbewegt, daher die nachfolgende Zugwalze Zeit gewinnt, die frühere Spannung im
Stoffe wieder herzustellen. Allzu groſse Spannung des Stoffes wird einfach dadurch
verhindert, daſs man jede folgende Zugwalze etwas weniger schnell rotiren läſst wie
die unmittelbar vorhergehende.