Titel: | Hoffmann's Neuerungen an Holzschleifapparaten. |
Autor: | Rn. |
Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 279 |
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Hoffmann's Neuerungen an Holzschleifapparaten.
Mit Abbildung auf Tafel 19.
Hoffmann's Neuerungen an Schleifapparaten.
Unter der Bezeichnung: Aufziehwerk für Gewichtsbetrieb
hat C.
Hoffmann in Aue (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 19963 vom 16. März 1882) einen
Mechanismus patentirt erhalten, welcher eine wesentliche Verbesserung des von A. Oeser angegebenen Schaltwerkes an Holzschleifapparaten zum Nachschieben
der Holzklötze (vgl. 1883 247 * 410) darstellt. Die dort
beschriebene Einrichtung ist dahin umgestaltet, daſs die Veränderlichkeit des
Nachschubes bei wechselndem Widerstände nicht durch das Zusammendrücken einer
Spiralfeder erzielt wird, sondern durch direkte Einwirkung eines Gewichtes.
Wie aus Fig. 1 Taf. 19 ersichtlich, erfolgt der Antrieb des Schaltwerkes von der
auf der Schleifsteinwelle sitzenden kleinen Riemenrolle a aus durch die Rolle b und das mit derselben
verbundene Excenter c, welcher bei seiner Drehung durch
die Stange d den Doppelschlitzhebel e in Schwingungen versetzt. In dem einen Schlitze von
e ist der Angriffspunkt der Stange d verstellbar, um die Gröſse der Schwingung verändern
zu können; in dem anderen Schlitze ist frei verschiebbar der eine Endpunkt x des 3 armigen Hebels f,
an dessen beiden oberen Armen die Stangen g und h angreifen, welche die Reibungssperrklinken k1 und k2 bewegen; die
letzteren sind so construirt, daſs sie den Rand der Scheibe R umfassen. Der 3 armige Hebel f hat seinen
Drehpunkt in dem einen Ende des auf der Nabe der Scheibe R drehbaren 2 armigen Hebels i, an dessen
anderen Ende das aus einzelnen auswechselbaren Scheiben hergestellte Gewicht G hängt. Die Scheibe R
überträgt ihre durch die Klinken k1, k2 erhaltene Bewegung in bekannter Weise durch
Rädervorgelege und Kettenscheiben mittels Gelenkkette und Zahnstangen auf die
Preſskolben.
Die Regelung des Vorschubes geschieht folgendermaſsen: Der von den Klinken k1, k2 zu überwindende
Widerstand wirkt auf den linken Arm des Hebels i und
wird durch das am rechten Arme wirkende Gewicht G bei
einer bestimmten Gröſse im Gleichgewichte erhalten; ändert sich dieselbe, so muſs
das Gewicht G sich heben oder senken. Steigt der
Widerstand, so wird G gehoben und der Zapfen x dem Schwingungsmittelpunkte von e näher gerückt, was eine geringere Schaltung und
dadurch eine alsbaldige Verminderung des Widerstandes zur Folge hat. Wird einer der
Schleifkästen geöffnet, so muſs sofort durch den geringern Widerstand das Gewicht
G sich senken, also Zapfen x sich heben und eine vergröſserte Schaltung eintreten; die dem
Schleifstein zur Verfügung stehende Kraft vertheilt sich dann bei gröſserem Drucke
auf die übrigen Widerstandspunkte, bis durch Wiedereinschalten des betreffenden
Kastens der normale Zustand wieder hergestellt ist.
Durch diese von dem neuen Mechanismus bewirkte selbstthätige Regulirung wird eine
hohe Gleichmäſsigkeit in der Bewegung des Steines und daraus folgend eine bessere
Qualität des erzeugten Stoffes erreicht.
In derselben Figur 1 ist
auch eine Vorrichtung zum Reinspülen des Steines
während des Schleifens zur Darstellung gebracht, welche E.
Hoffmann (* D. R. P. Kl. 55 Nr. 20986 vom 4. Februar 1882) patentirt
erhalten hat. In den zwischen den Schleif kästen befindlichen Verschluſsdeckeln ist eine über die ganze
Breite des Steines gehende, durch die Schraube s mit
Flügelmutter m stellbare Klappe p angebracht, welche das durch die Röhre z
zugeführte, unter Hochdruck stehende Wasser in einem feinen Strahle über die ganze
Steinbreite aufgibt. Die hinter der Klappe p liegende
Wand t des nächsten Schleifkastens läuft von der Mitte
des Steines aus keilförmig, wodurch der abgespülte Stoff zu den Stirnseiten des
Steines geleitet und die Schleiffläche für den nächsten Schleifpunkt frei gemacht
wird. (Vgl. Goetjes und Schulze 1883 247 * 410.) Bei Verstopfung der Wasserführung kann
dieselbe leicht durch Nachlassen der Klappe p wieder
frei gemacht werden.
Gegenüber den bisherigen Vorrichtungen, welche das Wasser in einzelnen Strahlen
aufgaben, also immer nur gleiche und wenige Bahnen abspülten, hat sich diese neue
Vorrichtung sehr gut bewährt.
Rn.