Titel: | Neuerung in der Herstellung von Kratzenbeschlägen. |
Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 316 |
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Neuerung in der Herstellung von
Kratzenbeschlägen.
Mit Abbildungen auf Tafel 21.
Ashworth's Herstellung von Kratzenkeschlägen.
Man ist neuerdings vielfach bestrebt, durch Zuschärfen der Drahtspitzen bei
Kratzenbeschlägen eine gröſsere Wirkung derselben zu erzielen. Dieses Zuschärfen
erfolgt theils schon in der Kratzensetzmaschine (vgl. Gillet * S. 157 d. Bd., sowie G. und E.
Ashworth's Verfahren * D. R. P. Kl. 76 Nr. 6841 vom 7. März
1879), theils aber auch erst, nachdem die Kratzenbeschläge fertig besetzt sind, vgl.
A. Arnold 1881 242*388).
In dieser Weise verfährt Wilh. Decker in Mittweida (*D.
R. P. Kl. 76 Nr. 14509 vom 25. December 1880), indem er die sonst fertigen
Kratzenbänder unter einer mit feinen Quercannelirungen versehenen Schmirgelscheibe
hindurchzieht, wobei durch eine Führungsrolle und eine gegen die Zähnchen drückende Zunge
dieselben unter bestimmtem Winkel in die Cannelirungen der Schleifscheibe
hineingelegt werden. Hierdurch erhalten die Zähnchen eine schärfere, daher
wirksamere Spitze, sollen in Folge dessen mehr leisten und dabei das Spinnmaterial
schonender behandeln als die sonst üblichen flach abgeschrägten Zähnchen.
Dieses Decker'sche Verfahren haben die schon genannten
G. und E. Ashworth in
Manchester (*D. R. P. Kl. 67 Nr. 19412 vom 16. März 1881) dahin abgeändert, daſs sie
anstatt der einen Frässcheibe mehrere entsprechend profilirte anwenden und diese
nicht nur in der Längsrichtung, sondern auch quer zum Kratzenbeschlage über diesen
hin arbeiten lassen.
Eine Reihe dünner Schmirgelscheiben b (Fig. 11 bis
13 Taf. 21) mit zugeschärftem Rande ist auf einer Spindel derart
befestigt, daſs dieselben um eine ganze Zahnzahl von einander abstehen. Wird alsdann
das Kratzenband unter diesen Schleifscheiben in seiner Längsrichtung derart bewegt,
daſs dieselben je zwischen zwei Zahnreihen greifen, so werden die benachbarten Zähne
seitlich angeschliffen (vgl. Fig. 12).
Hierbei fassen an dem Kamme c befestigte Zinken a zwischen diese Zähne, biegen dieselben in die
richtige Stellung und gewähren zugleich dem Kratzenbande eine sichere Führung. Durch
mehrmalige Wiederholung dieses Vorganges, wobei das Kratzenband stets um einen
Zahnabstand seitlich verschoben wird, erhalten alle Zähne eine beiderseitig
zugeschärfte Schneide. Wird alsdann eine Scheibe b1 von dem in Fig. 13
gezeichneten Profile durch jede Querreihe der Kratzenzähne hindurch geführt und
dabei durch eine passend profilirte Schiene a1 dafür gesorgt, daſs die Spitzen der Zähne
diese Scheibe nicht berühren können (vgl. Fig. 13),
so werden diese auch auf der Rückseite abgeschliffen und bekommen dadurch eine
wirkliche Spitze. – Die Erfinder haben auch statt der Schmirgel Scheiben
entsprechend geformte Metallrollen in Aussicht genommen, die mit Schmirgel belegt,
oder auf welche die Schleifpulver einfach mit Oel o. dgl. angerührt, aufgetragen
werden sollen.