Titel: | Apparat zur Destillation ammoniakalischer Flüssigkeiten; von A. Feldmann in Bremen. |
Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 462 |
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Apparat zur Destillation ammoniakalischer
Flüssigkeiten; von A.
Feldmann in Bremen.
Mit Abbildung auf Tafel 31.
Feldmann's Destillationsapparat für Gaswasser u. dgl.
Der unter Vermeidung jeder direkten Feuerung mit Dampfheizung versehene Apparat zur
ununterbrochenen Destillation von Gaswasser u. dgl. Ammoniak enthaltender
Flüssigkeiten besteht im Wesentlichen aus der Colonne A
(Fig. 6 Taf. 31), dem Zersetzungsgefäſse B
und der Nebencolonne C.
Zur Darstellung von schwefelsaurem Ammonium gelangt das Gaswasser aus dem Behälter
a in das Gefäſs b mit
Schwimmkugel zur Erzielung eines gleichmäſsigen Zuflusses, von hier durch das Rohr
c in das Röhrensystem des Vorwärmers J und tritt darauf durch Rohr d in die oberste Kammer der Colonne A. Von
hier gelangt dasselbe durch Ueberlaufrohre u von Kammer
zu Kammer, wird in jeder derselben durch den unter der Glocke austretenden Dampf
aufgekocht und flieſst, von allen flüchtigen Ammoniakverbindungen befreit, durch ein
langes Ueberlaufrohr z bis fast auf den Boden des
Zersetzungsgefäſses B. In dieses wird in gewissen
Zwischenräumen durch die Pumpe G Kalkmilch eingeführt,
um die vorhandenen nichtflüchtigen Ammoniakverbindungen zu zersetzen, während durch
eine besondere Dampfeinströmung p das eintretende
Gaswasser beständig mit der Kalkmilch vermischt wird. Diese Dampfeinströmung wird so
regulirt, daſs das zersetzte Gaswasser bei der Höhe des Gefäſses B und unter Mitwirkung eines darin angebrachten
Siebbodens, um die Wallungen zu brechen, vom überschüssigen Kalke befreit und
geklärt durch das gebogene Ueberlaufrohr e in die
Nebencolonne C überläuft. In den einzelnen Kammern
dieser Colonne wird das gebildete Aetzammoniak abgetrieben, das erschöpfte Wasser
sammelt sich in der Abtheilung D und läuft von hier
durch Hahn f, welcher nach dem Flüssigkeitszeiger q gestellt wird, ununterbrochen ab.
Der für die Destillation erforderliche Dampf tritt durch das Rohr g in die Colonne C, wird
hier durch die gezahnten Glocken o gezwungen, in
sämmtlichen Abtheilungen die Flüssigkeit zu durchbrechen, geht durch Rohr h in die Colonne A,
durchströmt auch hier die Flüssigkeit in sämmtlichen Kammern und entweicht mit dem
gesammten Ammoniak durch das Abgangsrohr i, um unter
der Bleiglocke F in die Schwefelsäure des offenen
Bleikastens E zu treten. Das Ammoniak wird von der
Schwefelsäure gebunden, die nicht absorbirten übelriechenden Gase treten durch Rohr
k in den Vorwärmer J.
Das hier gebildete Wasser flieſst durch Rohr m ab, die
nicht verflüssigten Gase werden durch Rohr l in eine
Feuerung geleitet, wo sie, fast frei von Wasserdampf, nunmehr vollständig
verbrennen.
Der Apparat (* D. R. P. Kl. 75 Nr. 21708 vom 12. März 1882) ist bereits auf 6
Gasanstalten im Betriebe.