Titel: | Thometzek's Ingangsetzung von Feuerlöschapparaten. |
Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 482 |
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Thometzek's Ingangsetzung von Feuerlöschapparaten.
Mit Abbildung auf Tafel 32.
F. Thometzek's Ingangsetzung von Feuerlöschapparaten.
Die Erfahrungen der letzten Zeit haben gezeigt, daſs bei Theaterbränden die best
angeordneten Feuerlöschapparate nicht benutzt werden konnten, da es wegen des
Rauches unmöglich war, bis zu ihnen vorzudringen und sie in Betrieb zu setzen. Um
nun Feuerlösch-Regenapparate und ähnliche Einrichtungen, welche keiner weiteren
Richtung bedürfen, aus der Entfernung sicher in Gang bringen zu können, hat F.
Thometzek in Bonn (* D. R. P. Kl. 61 Nr. 21405 vom 13. Mai 1882) den Hydranten
die in Fig. 15
Taf. 32 veranschaulichte Einrichtung gegeben.
In dem Ventilkasten a, welcher mit dem
Hauptleitungsrohre in Verbindung steht, befinden sich unter beständigem Wasserdrucke
die beiden Ventile b und b1, von welchen das erstere kleinere
Ventil seinen Sitz in dem gröſseren Ventile b1 hat und zuerst angehoben wird. Um einen
zuverlässigen Schluſs zu erhalten, dichten beide Ventile auf elastischem Materiale
ab. Eine Ventilspindel c tritt von. unten durch eine
Stopfbüchse in den Ventilkasten ein und geht an ihrem unteren Ende in den Rahmen c1 über. Dieser Rahmen
umschlieſst die Achse d und die zwischen zwei Hebeln
g1 gehaltene Rolle
g2. Mit einem
dieser beiden Hebel g1
ist der Arm e fest verbunden, welcher – wie auch die
Hebel g1 – bei
geschlossenen Ventilen wagerecht liegt und mit dem Gewichte f belastet ist. Auſserdem ist auf d eine
Nasenscheibe i aufgekeilt, deren Nase sich gegen eine
Klinke k anlegt und so die Drehung der Achse d verhindert. An dem langen Hebel der Klinke k sind Zugketten befestigt, welche an einen weniger
gefährdeten Ort weitergeführt werden.
Wird im Nothfalle eine dieser Ketten angezogen, so löst die Klinke k sich aus, das Gewicht f
kann herabsinken und hebt dabei mittels der Rolle g2 den Rahmen c1 und die Ventilstange c an; letztere öffnet zunächst das kleinere Ventil b, wodurch nicht nur ein zu plötzliches, mit Stöſsen
verbundenes Ausflieſsen verhütet, sondern auch das Anheben des gröſseren Ventiles
b1 wesentlich
erleichtert wird. Es vollzieht sich daher das Oeffnen leicht und sicher, was für den
beabsichtigten Zweck unumgänglich nöthig ist.
Um den Apparat auf seine Gangbarkeit jederzeit prüfen zu können, ohne den
betreffenden Gebäulichkeiten durch Wasser Schaden zuzufügen, ist in die zu den
Löschapparaten führende Leitung ein Zweiwegehahn eingeschaltet, durch welchen bei
der Probe das Wasser anderweit abgelassen werden kann. Mit dem Hebel h kann noch ein zweiter Arm verbunden sein, welcher
eine zu einem zweiten correspondirenden Ventile führende Zugkette mit anzieht.