Titel: | Schwarze Flaschen für Chamäleonlösung; von Ferd. Simand. |
Autor: | Ferdinand Simand |
Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 519 |
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Schwarze Flaschen für Chamäleonlösung; von Ferd.
Simand.
Simand, über schwarze Flaschen für Chamäleonlösung.
Da sich Chamäleonlösung am Tageslichte ziemlich rasch zersetzt und ihren
Wirkungswerth ändert, so umgibt man gewöhnlich die Flasche, in welcher die Lösung
enthalten ist, mit einer Hülse aus schwarzem Papiere; dasselbe reiſst jedoch sehr
leicht und ist überhaupt unpraktisch. Ich verwende zu diesem Zwecke einen schwarzen
Lack, welcher je nach Bedarf 1 bis 2 Mal aufgetragen wird. Gleiche Theile Asphalt
und Leinölfirniſs werden etwa 1 Stunde über freiem Feuer auf beiläufig 200° erhitzt;
sodann wird so viel mit Terpentinöl abgeriebener Kienruſs eingerührt, bis der Lack, wenn er mit ¼ bis
⅓ Terpentinöl verdünnt ist, noch schön deckt.
Da es aus mancherlei Gründen nothwendig ist, in die Flasche sehen zu können, so
werden an zwei gegenüber liegenden Stellen etwa 3cm breite Streifen, von oben nach unten, nicht gestrichen, welche man nach
dem Trocknen des Lackes mit schwarzem Glanzpapiere überklebt. Ebenso bleibt der
Boden der Flasche ungestrichen. Der Anstrich hält sehr gut und ist es erst nach
Jahren nothwendig, denselben zu erneuern.
Wien,Laboratorium der k. k. Versuchsstation für Lederindustrie Wien, Mai 1883.