Titel: | Verfahren, die Zerreissfestigkeit der Baumwollgarne zu erhöhen. |
Fundstelle: | Band 249, Jahrgang 1883, S. 37 |
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Verfahren, die Zerreiſsfestigkeit der
Baumwollgarne zu erhöhen.
Mit Abbildung.
Lightoller und Longshaw's Verfahren, Baumwollgarn zu
behandeln.
Zur Erhöhung der Zerreiſsfestigkeit der Baumwollgarne führen Ch. W. Lightoller in Manchester und J.
Longshaw in Preston-Brook, England (* D. R. P. Kl. 8 Nr. 21380 vom 21. Juli
1882) das Garn durch Lösungen von Schwefelsäure oder
Chlorzink.
Textabbildung Bd. 249, S. 37
Das auf eine leichte Trommel A gewickelte Garn wird in
Schlangenlinien über und unter Leitwalzen 1- bis 40 fortgeleitet und endlich an der Trommel H, auf welcher es zur Aufwickelung gelangen soll,
befestigt. Die Behälter C, D und E werden mit Wasser gefüllt, das Wasser im Behälter D wird mittels Dampfschlange auf etwa 90° erwärmt.
Hierauf werden Trommel H und die Walzen 3 und 4 in Umdrehung
versetzt, so daſs das Garn genau in 3,5 Sekunden durch den Behälter B hindurchgeht und die Spannung zwischen B und H dabei so gering
ist, als dies die Vorrichtung nur gestattet. Sobald die genaue Geschwindigkeit und
Spannung erreicht ist und während der Apparat sich noch in Thätigkeit befindet, wird
eine Lösung Zinkchlorid, am besten mit einem specifischen Gewichte von 1,98 und von
einer Temperatur von 105°, in den Behälter B
eingelassen, bis dieser voll ist. Sodann läſst man in die Heizschlange im Behälter
B Dampf ein, um dadurch die Temperatur von 105°
beständig während der ganzen Zeit zu unterhalten, während welcher das Baumwollgarn
durch die Lösung hindurchgeht. Die Behandlung des Garnes in Gebinden beschleunigt das Verfahren, da
die zusammen beanspruchten Fäden des Gebindes es ermöglichen, Behälter von gröſserer
Tiefe für das Zinkchlorid zu verwenden. Gleichzeitig können auch feinere Garnnummern
auf diese Weise behandelt werden, welche im anderen Falle als einzelne Fäden
unmöglich zu behandeln sein würden.
In gleicher Weise soll das Garn durch Schwefelsäure von 1,4 bis 1,8 sp. G.
hindurchgezogen werden. Bei 1,6 sp. G. beträgt die Dauer des Eintauchens 2,5
Sekunden, die Tiefe des Eintauchens 0,3 bis 0m,6,
die Temperatur der Säure 15°.