Titel: | H. Heckel's Apparat zum Verseifen der Fette. |
Fundstelle: | Band 249, Jahrgang 1883, S. 123 |
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H. Heckel's Apparat zum Verseifen der Fette.
Mit Abbildung auf Tafel 9.
Heckel's Apparat zum Verseifen der Fette.
Um die Verseifung zu beschleunigen und das gesammte Glycerin zu gewinnen, will H. Heckel in Cincinnati (* D. R. P. Kl. 23 Nr. 21187
vom 28. März 1882) die Fette zunächst mittels Wasserdampf unter einem Drucke von
etwa 10at in freie Fettsäuren und Glycerin
zerlegen.
Die zu zersetzenden Fette werden nach dem Oeffnen der Ventile v und a (Fig. 4 und
5 Taf. 9) durch das Rohr N in den Behälter
A eingelassen, bis derselbe etwa halb voll ist.
Dann werden die Dampfventile b und z geöffnet, damit durch das unten gebogene und
siebförmig durchlöcherte Rohr C Dampf eintritt. Ist der
Druck im Behälter A dem im Dampfkessel fast gleich, so
werden die Hähne n und a
geöffnet, so daſs heiſses Wasser durch Rohr B eintritt,
bis das Flüssigkeitsgemisch etwa bis zur Linie c
reicht, worauf die Hähne wieder geschlossen werden. Die Stopfbüchse H ist von einem Gehäuse h
umgeben, welches durch Wasser gekühlt wird. Die durch Welle d getriebene Centrifugalpumpe D hebt nun
durch Rohr g das sich am Boden des Behälters A abgesetzte Wasser und entleert es durch Rohr x auf den Siebboden E, von
welchem es fein
vertheilt in das Fett zurücktropft. Unter gleichzeitiger Dampfzuführung bleibt die
Pumpe so lange im Betriebe, bis sich eine vollständige Emulsion gebildet hat. Steigt
durch Condensation des Dampfes die Flüssigkeit höher, als dem Probirrohr p entspricht, so wird die Pumpe auf kurze Zeit
abgestellt und durch Rohr t Wasser abgelassen, bis der
durch das Probirrohr l angezeigte Flüssigkeitsstand
wieder erreicht ist.
Ist die Zersetzung des Fettes beendet, was bei Anwendung von 10at in etwa 7 Stunden der Fall sein soll, so wird
die Pumpe D abgestellt, der Hahn b geschlossen, w und a aber geöffnet, um den Dampfdruck im Behälter A aufrecht zu erhalten. Hat sich die wässerige
Glycerinlösung von den Fettsäuren getrennt, so öffnet man die Hähne z und y, damit diese
Lösung zur weiteren Verarbeitung herausgedrückt wird. Die in gleicher Weise nach
auſsen gedrückten Fettsäuren läſst man zur Herstellung von Seife in die entsprechend
erhitzte Alkalilauge einflieſsen.
Die Zersetzung der Fette durch Erhitzen mit Wasser wurde bereits von Tilghman (1855 138 1822),
Melsens (1855 138 * 126)
u.a. vorgeschlagen, gibt aber nach K. Birnbaum (1874
214 56) mangelhafte Resultate.