Titel: | K. Kneusel's Blechfesthaltung für Spindelpressen. |
Fundstelle: | Band 249, Jahrgang 1883, S. 155 |
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K. Kneusel's Blechfesthaltung für
Spindelpressen.
Mit Abbildungen auf Tafel 11.
Kneusel's Blechfesthaltung für Spindelpressen.
Die von K. Kneusel in Zeulenroda (* D. R. P. Kl. 49 Nr.
20292 vom 1. April 1882) angegebene selbstthätige Blechfesthaltung für
Spindelpressen hat den Zweck, die zur Herstellung von Büchsen o. dgl. dienenden
Blechscheiben an ihrem Umfange derart festzuhalten, daſs dieselben sich während der
Prägung nicht falten können (vgl. auch Bliss und Williams 1878 229 208. *
418).
Hierzu dient der den Prägstempel n (Fig. 10 und
11 Taf. 11) umgebende Ring m, welcher
mittels zweier Zapfen drehbar in die Gabel des Hebels l
eingelenkt ist, durch dessen Vermittelung er auch seine Bewegung erhält. Dieser
Hebel l wird aber durch den Stempel in folgender Weise
bethätigt. Mit Zuhilfenahme der Zahnstange d und der
Zahnräder e ertheilt letzterer bei seinem Niedergange
dem Daumen f eine Drehung nach links (im Sinne der Fig.
10), in Folge welcher dieser die Schubstange h und den an dieselbe angelenkten Hebel l
niederdrückt. Da bei der Weiterbewegung des Stempels der nach einem Kreisbogen
geformte Theil des Daumens auf die Gleitfläche der Schubstange trifft, so wird
während der nun erfolgenden Prägung der Hebel l seine
Stellung unverändert beibehalten und folglich auch der das Blech festhaltende Ring
m auf diesem liegen bleiben und ein Krauswerden
oder Falten des Umfanges verhindern.
Wird nun der Stempel mittels des Handschwengels wieder aufwärts bewegt, so drehen die
Zahnstangen d und Rädchen e den Daumen f in entgegengesetzter Richtung.
Derselbe legt sich nun gegen eine über ihm befindliche Gleitfläche der Schubstange
h und diese sowie der Hebel l und Ring m werden gehoben, so daſs das
fertige Gefäſs durch einen Auswerfer aus der Matrize entfernt werden kann. Um die
Festhaltung mittels des Ringes für stärkere oder schwächere Bleche leicht und sicher
verändern zu können, ist der Drehpunkt k des Hebels l mittels einer Schraube in seiner Höhenlage
verstellbar.
Bei Pressen ohne diese Festhaltung ist es deshalb so schwierig, bei einigermaſsen
scharf profilirten Gefaſsformen einen glatten Rand zu erhalten, weil sich der Umfang
beim Einziehen des Bleches in die Matrize verkleinern muſs, was, wenn der Rand glatt
ausfallen soll, nur durch ein Zusammenstauchen des Umfanges möglich ist; letzteres
wird aber durch den aufliegenden Ring bei dieser Presse erzwungen, da derselbe eine
Kräuselung des Bleches verhindert.