Titel: | Langlochbohrapparat für Eisenbahnschienen. |
Fundstelle: | Band 249, Jahrgang 1883, S. 156 |
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Langlochbohrapparat für
Eisenbahnschienen.
Mit Abbildungen auf Tafel 11.
Schilling und Kramer's Langlochbohrapparat für
Eisenbahnschienen.
Zum Bohren der länglichen Löcher für die Laschenschrauben der Eisenbahnschienen auf
der Strecke beim Legen oder Auswechseln der Schienen wird von Schilling und Kramer in Suhl (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 22
046 vom 13. August 1882) der in Fig. 6 bis
9 Taf. 11 dargestellte Apparat vorgeschlagen, welcher auch gegebenen
Falles für einfach runde Löcher zu verwenden ist.
Die zu bohrende Schiene wird auf der Platte A zwischen
den Knaggen b mittels der Spindel d eingespannt. Die Bohrvorrichtung befindet sich in
einer auf dem Prisma w verschiebbaren Hülse B. Die Bohrspindel e,
welche vorn den Langlochbohrer f und hinten die
Sehaltschraube g trägt, nimmt mittels Nuth und Feder
eine Schnecke mit, welche in das Rad i eingreift.
Letzteres ist conisch ausgedreht, um den Kegel k
aufzunehmen, welcher oben die Schraube x und unten
einen excentrischen Zapfen v trägt. Durch einfaches
Anziehen der auf der Schraube x sitzenden Mutter s wird alsdann das Schneckenrad i auf dem Kegel k festgeklemmt. Bei jeder
Drehung der Spindel e wird nun die Schnecke h mitgenommen; diese greift in das mit k gekuppelte Schneckenrad i ein und wird so das ganze Gehäuse B durch
den excentrischen Zapfen v geradlinig hin- und
hergeschoben. Um die Spindel e drehen zu können, ist
auf dieselbe ein Stahlring l mit Nuth und Feder
aufgeschoben, welcher zur Aufnahme der als Mitnehmer dienenden Stahlrollen n mit 4 Ausfräsungen m
versehen ist (vgl. Fig. 7). Um
diesen Ring l dreht sich ein zweiter Ring o, in dessen Warze o1 ein Handhebel p
eingeschraubt ist. Erhält dieser und mit ihm der Ring o
eine Drehung nach rechts, so werden die Stahlrollen n
sich in den schräg auslaufenden Ausfräsungen festklemmen und so der Ring l und die Bohrspindel e
die Drehung nach rechts mitmachen. Geht dagegen der Handhebel p zurück, so legen sich die Stahlrollen in die links
befindlichen weiteren Theile der Ausfräsungen, ohne daſs der Ring l von n mitgenommen werden
kann. Es ist dies also dasselbe Gesperre, welches auch Gill bei seiner Bohrratsche (vgl. 1874 213 *
7), früher aber schon Otto bei den ersten Ausführungen
seiner atmosphärischen Gaskraftmaschine (vgl. 1867 186 *
90) verwendete. Hat das Gehäuse B seine äuſserste
Stellung nach der einen oder anderen Seite erreicht, so wird dem Bohrer jedesmal
mittels der Schaltschraube g die erforderliche
Nachstellung ertheilt.
Um den Apparat als gewöhnliche Bohrknarre benutzen zu können, wird durch einfaches
Nachlassen der Schraubenmutter s die Reibungskuppelung
zwischen i und k gelöst
und das Gehäuse durch Anziehen der Schraube y auf der
Führung festgeklemmt.