Titel: | Neuerung an Gewindeschneidmaschinen. |
Fundstelle: | Band 249, Jahrgang 1883, S. 248 |
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Neuerung an Gewindeschneidmaschinen.
Mit Abbildungen auf Tafel 17.
Henschel's Neuerung an Gewindeschneidmaschinen.
Eine Zwillingsmaschine, auf welcher rechtes und linkes Gewinde mittels eines
Schneidstahles auf Schraubenspindeln und mittels entsprechender Gewindebohrer in
Schraubenmuttern geschnitten werden kann, ist von Henschel
und Sohn in Cassel (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 20949 vom 13. Juni 1882) in
Vorschlag gebracht worden.
Die Arbeitstücke werden in die mittels eines offenen und gekreuzten Riemens
angetriebene Hohlspindel a (Fig. 13 und
14 Taf. 17) eingesteckt und mittels je eines Reitstockes b centrirt und gehalten. Um das Arbeitstück in die
Hohlspindel bringen und aus derselben vorziehen zu können, ohne den Reitstock auf
dem Bette verschieben zu müssen, ist derselbe zum Aufklappen eingerichtet. Durch ein
Rädergetriebe und Leitschrauben werden entsprechend der herzustellenden
Gewindesteigung die beiden Schlitten c, je mit
Gewindeschneidsupport d versehen, vor dem Arbeitstücke
auf dem Bette gleitend verschoben und die Gangtiefe hervorgebracht.
Zum gleichzeitigen Vor-, Zurück- und Nachstellen der Schneidstähle auf beiden Seiten
der Maschine zugleich dient folgende Anordnung: Mitten vor der Maschine und im
Bereiche des Riemenwenders liegt ein belasteter Handhebel e mit verstellbaren Anschlagknaggen f am
Lagerbocke
g; mit demselben steht die Welle h, auf welcher Hebedaumen i gleiten, in Verbindung. Diese Hebedaumen wirken gegen zweiarmige Hebel
k (vgl. Fig. 14),
deren langer Arm durch eine Feder l angespannt wird,
während der kurze Arm durch eine Schraube auf den Werkzeugsupport d wirkt, diesen gegen die Achse der Maschine und des
Arbeitstückes vorstellend. Durch Bewegung des Hebels e
in entgegengesetzter Richtung werden die Hebel k in den
Schlitten von der Einwirkung der Hebedaumen i frei und
durch die Feder l angezogen, der Support d mit dem Schneidstahle von dem Arbeitstücke
abgestellt.
Beim Schneiden von Schraubenmuttern werden dieselben in
einer entsprechenden Einspannvorrichtung n auf dem
Schlitten c eingespannt und mittels der Leitspindel
gegen den in die Hohlspindel gesteckten Gewindebohrer bewegt. Mittels eines kleinen
Zahnstangengetriebes kann das Spannfutter n auf dem
Supporte zurückgezogen werden. Dies hat den Zweck, daſs man bei groſsen Muttern,
welche mit 2 Bohrern nach einander geschnitten werden, den zweiten Bohrer bei
zurückgezogenem Klemmfutter mit der Hand in die Mutter sicher einschrauben und ihn
dann erst mit der Mutter vorschieben und in den Kopf der Spindel einführen kann.