Titel: Verfahren zum Carbonisiren von Gespinnstfasern.
Fundstelle: Band 249, Jahrgang 1883, S. 305
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Verfahren zum Carbonisiren von Gespinnstfasern. Mit Abbildungen auf Tafel 20. Snoeck's Verfahren zum Carbonisiren von Gespinnstfasern. A. Snoeck in Ensival, Belgien (* D. R. P. Kl. 29 Nr. 22297 vom 7. Juni 1882) empfiehlt den zu reinigenden Gespinnststoff als Vlieſs oder Band in entsprechender Weise zu behandeln, um die pflanzlichen Unreinigkeiten zu zerstören, ohne die Fasern zu verwirren. Das Säurebad B (Fig. 6 und 7 Taf. 20) ist mit Rollen versehen, welche das von den Spulen a zugeführte Band so führen, daſs es nach Bedürfniſs einen längeren oder kürzeren Weg durch das Bad zurücklegt, worauf es durch die beiden Preſsrollen C von Flüssigkeit möglichst befreit wird. Die Trockencylinder A, D und T bestehen aus zwei auf eine hohle, mit zahlreichen Oeffnungen versehene Welle F aufgekeilten Seitenscheiben. Der Mantel der Cylinder ist aus parallel zur Wellenachse liegenden Leisten hergestellt, welche unter einander entsprechend weiten Abstand haben, so daſs gewissermaſsen jeder Cylinder einem groſsen Garnhaspel gleicht. Das Band wird über zwei Rollen e derartig geführt, daſs es den vollen Umfang des Cylinders durchlaufen muſs und möglichst lange mit der trocknenden Luft in Berührung bleibt. Die Anzahl der Spulen wird so gewählt, daſs die rieben einander laufenden Bänder auf den Trockencylindern ein volles und gleichmäſsiges Vlieſs bilden. Die Gebläse V saugen aus dem Heizraume M heiſse Luft an und drücken dieselbe durch die Oeffnungen der hohlen Welle F in das Innere des Trockencylinders D, dessen Umfang das zu trocknende Vlieſs trägt und welches somit von der heiſsen Luft durchzogen wird. Diese heiſse Luft tritt aus der Kammer l nach L über, durchzieht hier abermals die Mantelumhüllung des Trockencylinders, wird dann durch die mit der Hohlwelle des Cylinders A in Verbindung stehenden Gebläse E aufgesaugt und nach auſsen geführt. Die Temperatur der Bänder während des ersten Trommelumlaufes ist so niedrig gehalten, daſs dieselben gerade trocken oder doch annähernd trocken die Kammer L verlassen, um in die Abtheilung l zu gelangen, deren Temperatur eine entsprechend höhere ist, um die vegetabilischen, jetzt verkohlten Unreinigkeiten vollends zu trocknen. Vom zweiten Trockencylinder tritt das Band in den mit Wasser gefüllten Trog W, durchläuft ein alkalisches Bad S und ein Seifenbad Z, um dann über den Trockencylinder T zu gehen, welcher durch Gebläse v mit im Räume M erhitzter, durch Rohre n angesaugter Luft versehen wird, um schlieſslich von einer entsprechenden Anzahl Spulen wieder aufgenommen zu werden.

Tafeln

Tafel Tafel 20
Tafel 20