Titel: A. und H. Robinson's Heissluftmaschine.
Fundstelle: Band 249, Jahrgang 1883, S. 409
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A. und H. Robinson's Heiſsluftmaschine. Mit Abbildungen auf Tafel 27. A. und H. Robinson's Heiſsluftmaschine. Im Engineer, 1883 Bd. 56 S. 23 findet sich die Beschreibung einer kleinen geschlossenen Heiſsluftmaschine (vgl. Uebersicht *S. 1 d. Bd.), welche von F. Pearn und Comp. in Manchester nach dem englischen Patente von A. und H. Robinson daselbst gebaut wird und die besondere Eigenthümlichkeit aufweist, daſs dem Verdränger gleichzeitig die Function eines Regenerators zugewiesen ist. Wie aus Fig. 12 und 13 Taf. 27 hervorgeht, zeichnet sich diese Maschine durch einen sehr gedrängten Aufbau bei einfachen Bewegungsmechanismen aus. Der Arbeitskolben A und der Verdränger V bewegen sich in demselben stehend angeordneten Cylinder und sind mittels der Pleuelstangen a und v an die doppelt gekröpfte Schwungradwelle direkt wirkend angeschlossen. Die Kolbenstange k des Verdrängers ist im Arbeitskolben durch eine Stopfbüchse gedichtet und findet in einem über dem Cylinder liegenden Stege eine zweite Führung. Der obere Theil des Cylinders ist mit einem unmittelbar angegossenen Mantel C umgeben und wird durch Wasser, welches bei W in letzteren ein-, bei W1 austritt, stets kühl erhalten. Nur dieser Theil des Cylinders ist ausgebohrt, während der untere, etwas weitere Theil mit einer ziemlich dicken Schicht eines schlechten Wärmeleiters ausgekleidet ist. Geheizt wird nur der kuppelförmige Boden B des Cylinders, und zwar ist bei der dargestellten Maschine eine Heizung mittels eines Bunsen'schen Brenners G vorgesehen. Den beachtenswerthesten Theil der Maschine bildet jedenfalls der Verdrängerkolben V. Damit derselbe gleichzeitig als Regenerator dienen kann, schlieſst seine obere durchbrochene Platte p dicht an die Cylinderwandung an und zwingt die Luft, ihren Weg durch den mit Wärme aufspeicherndem Materiale gefüllten Kolbenkörper zu nehmen. Die Maschine ist in dem Augenblicke dargestellt, wo der um 90° voreilende Verdränger eben seinen Hub beginnt, während der Arbeitskolben noch in abwärts gehender Bewegung begriffen ist. Die zwischen den beiden Kolben befindliche Luft wird daher durch den Verdränger geblasen, nimmt auf diesem Wege von dem Füllmateriale desselben eine gewisse Wärmemenge auf und wird schlieſslich an dem heiſsen Boden B stark erhitzt. Hierdurch ausgedehnt wirkt dieselbe dann treibend auf den mittlerweile in tiefster Stellung angelangten Arbeitskolben A zurück. Wenn letzterer seinen höchsten Stand erreicht hat, ist der Verdränger schon wieder im schnellsten Abwärtsgange begriffen und treibt die unter ihm befindliche Luft durch seine Füllung hindurch wieder nach oben, wobei letztere schon einen groſsen Theil der in der Luft enthaltenen Wärme aufnimmt. Die völlige Abkühlung erfolgt dann an den kalten Wänden des Arbeitscylinders, gegen welche die Luft durch die über dem Verdränger befestigte Platte q bei ihrem Austritte aus demselben direkt hingeleitet wird. Die höhere Spannung der Luft wird hierdurch sehr rasch vernichtet, so daſs der herabgehende Arbeitskolben eine nur geringe Arbeit zu überwinden hat. Die Regulirung erfolgt durch den Regulator R, welcher bei zu raschem Gange einen Theil der gespannten Luft entweichen läſst, oder von Hand mittels des Hahnes H. Gegenüber anderen Heiſsluftmaschinen fällt bei der vorliegenden die äuſserst gering bemessene Heizfläche auf. Doch wird in der Quelle der rasche Gang einer solchen Maschine hervorgehoben, woraus folgen würde, daſs die Erwärmung der Luft auch an dieser kleinen Heizfläche mit genügender Schnelligkeit erfolgt.

Tafeln

Tafel Tafel 27
Tafel 27