Titel: | Das Heizungs- und Lüftungswesen auf der allgemeinen deutschen Ausstellung für Hygiene und Rettungswesen in Berlin. |
Autor: | K. H. |
Fundstelle: | Band 249, Jahrgang 1883, S. 492 |
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Das Heizungs- und Lüftungswesen auf der
allgemeinen deutschen Ausstellung für Hygiene und Rettungswesen in Berlin.
(Fortsetzung des Berichtes S. 209 d.
Bd.)
Patentklasse 36. Mit Abbildungen auf Tafel 13 und 34.
Neuerungen im Heizungs- und Lüftungswesen.
Centralheizungen: Die Ausstellungen der
Ministerien, der Stadtmagistrate und sonstiger Behörden enthalten eine groſse Zahl
von Plänen und Modellen ausgeführter Centralheizungsanlagen; hierzu kommen die seitens der Fabriken für
Heizungswesen vorgeführten Pläne, Modelle und Originaltheile, so daſs die
verschiedenen Systeme der Centralheizung auf der Ausstellung in vielfacher Weise
vertreten sind und ein reiches Feld für vergleichende Studien bilden. In Folgendem
sollen die Neuerungen auf diesem Gebiete beschrieben werden und zwar geordnet nach
der im Eingange dieses Berichtes gegebenen Eintheilung.
Bei der Feuerluftheizung bildet der Ofen, vielfach
Calorifer genannt, den hauptsächlichsten Bestandtheil. Der von Gebrüder Körting in Hannover ausgestellte
Luftheizungsofen hat guſseiserne Heizrohre von rechteckigem Querschnitte, welche an
ihren lothrechten Wänden mit Rippen versehen sind. Je drei solcher Rohre bilden
einen Rohrzug, welcher vom Feuer-raume in drei wagrechten Windungen nach dem Kamine
führt. Die Calorifers werden mit 1 bis 3 solchen Rohrzügen hergestellt und erhalten
Schüttfeuerung oder Planrost, Die Rohre sind durch Doppelmuffen mit Sanddichtung
verbunden, so daſs sie sich beliebig ausdehnen können und dabei ein Eindringen von
Rauch in die Heizkammer bezieh. in die zu heizenden Räume vermieden ist. Das oberste
Rohr jedes Zuges, welches die Feuergase zuerst durchziehen, ist mit
Chamotte-Façonsteinen ausgefüttert, so daſs ein Glühend werden desselben nicht
eintritt. Die Züge sind bequem von auſsen zu reinigen und mit Mauerwerk so umgeben,
daſs von unten in den Ofen die kalte Luft ein- und oben die an den Heizröhren
erwärmte Luft austreten und nach den zu den Räumen führenden Warmluftkanälen ziehen
kann. Auf dem Ofen befindet sich noch ein Wasserverdunstungsgefäſs, um die Luft
anzufeuchten.
Der von Möhrlin und Rodel in Stuttgart ausgestellte
Calorifer ist dem vorbeschriebenen ähnlich gebaut. Der Rost ist schräg
eingelegt-oberhalb desselben befindet sich ein eiserner Füllkasten. Eine
Rauchverbrennung wird in der Weise erreicht, daſs die auf dem unteren Theile des
Rostes erzeugte Flamme über die frisch aufgegebenen Kohlen wegstreicht. Durch einen
am Füllkasten angegossenen Kanal wird Verbrennungsluft über die brennenden Kohlen
geleitet; dieser Kanal führt in zwei seitlich des Feuerherdes gelegenen Zweigkanälen
abwärts, welche sich zu einem unter dem Aschenfalle liegenden Kanäle vereinigen, um
aus der Heizkammer Luft zu entnehmen und sie vorzuwärmen. Auf diese Weise wird also
erhitzte Luft über die Kohlen geleitet, wodurch eine möglichste Rauchverbrennung
erzielt werden soll. Die Construction der Heizrohre ist fast dieselbe wie bei dem
Körting'schen Calorifer.
Auch der von Käuffer und Comp. in Mainz und Berlin
ausgestellte Calorifer hat guſseiserne, gerippte Heizrohre, jedoch in anderer durch
die Fig. 1 und 2 Taf. 34
veranschaulichten Anordnung. Es ist hier in kleinem Räume eine bedeutende Heizfläche
zusammengedrängt; der Apparat ist freistehend und hat fast ausschlieſslich
lothrechte Flächen, welche bequem von auſsen gereinigt werden können. Die
Wasserschalen zur Luftanfeuchtung sind unter die Heizzüge verlegt und dienen die aus ihnen aufsteigenden
Dämpfe daher gleichzeitig zur Abkühlung der Wandungen der Züge. Die bei dieser
Anordnung nöthig werdende besondere Anwärmung des in den Schalen enthaltenen Wassers
wird in der Weise bewirkt, daſs von denselben Röhren zu einem in der heiſsen
Rückwand der Feuerung eingemauerten Wasserkessel führen. In Höhe der Füllöffnung
befinden sich Wasserstandsglas und Fülltrichter. Die Verbrennung ist durch Zuführung
erwärmter Verbrennungsluft möglichst ruſsfrei gemacht.
Das Eisenwerk Kaiserslautern in Kaiserslautern hat einen
Centralschachtofen ausgestellt, welcher sich von
den meisten übrigen Calorifers dadurch unterscheidet, daſs die Feuergase direkt auf
kürzestem Wege nach dem Kamine ziehen- da jedoch die Gröſse der Rostfläche im
richtigen Verhältnisse zu der der abkühlenden Heizfläche steht, so ist die
Befürchtung, daſs die Heizgase auf dem kurzen Wege zu warm in den Kamin gelangen,
unbegründet. Der Ofen ist mit Füllschachtfeuerung versehen, welcher die
Verbrennungsluft durch einen an den Füllhals angegossenen Kanal zugeführt wird. Die
Verbrennung und Ausnutzung des Brennstoffes ist möglichst vollkommen dadurch, daſs
über dem Roste auf der Seite des Füllhalses das frische nachrutschende Material dick
aufliegt, während daneben eine dünnere Schicht bereits entgasten Brennstoffes liegt.
Die nachrutschenden Kohlen verkoken zuerst und die dadurch entstehenden Gase
verbrennen mit der durch die erwähnte dünnere Schicht im Ueberschusse zugeführten
erwärmten Luft. Die Wasserverdunstung ist regulirbar, indem auf den Heizröhren
Wassergefäſse mit schrägem Boden stehen, welche mit einander verbunden sind.
Fülltrichter und Wasserstandsglas befinden sich an der Vorderseite des Ofens und die
Verdunstungsfläche kann beliebig vergröſsert oder verkleinert werden. Auch über den
Feuerkasten ist noch ein Wassergefäſs gestellt.
Dieser Ofen kann mit geringer Abänderung der Feuerung für jedes Brennmaterial benutzt
werden; die Fig. 3 und
4 Taf. 34 zeigen die Anordnung bei Verwendung von Steinkohlen oder Kokes.
Die Anzahl der neben einander befindlichen Rippenröhren ist je nach Bedarf
verschieden. Die ganze Construction ist einfach, leicht zu bedienen und hat sich
vielfach bewährt.
Eine vergröſserte Ausführung des bei der Lokalheizung (vgl. * S. 215 d. Bd.)
erwähnten Strahlenraumofens ist der Centralofen von Wolpert, ausgestellt vom Eisenwerk Kaiserslautern. Dieser Calorifer besitzt über der Feuerstelle
einen groſsen Strahlenraum, welcher eine direkte vortheilhaft ausgenutzte Heizfläche
bildet; die Heizgase ziehen noch durch ein System lothrechter Röhren, um ihre Wärme
möglichst abzugeben. Dieser Ofen eignet sich bei Verwendung von Kokes für eine
tägliche und mäſsige Feuerung, wie bei Wohnungen, weniger für Schulen und Kirchen,
wo häufig besonders angestrengt gefeuert wird; für diesen Fall sind Oefen mit
gemauerten Heizkästen vorzuziehen.
Vielfach macht man der Luftheizung den Vorwurf, daſs die Heizluft zu trocken sei und
die Temperaturunterschiede in den verschiedenen Höhen des zu heizenden Raumes
unangenehm groſs wären. Wolpert's Luftofen (* D. R. P. Nr. 10863 vom 18. März 1880),
ausgestellt von dem genannten Werke, ist geeignet, diesen Uebelständen zu begegnen.
Der aus der Heizkammer kommende Warmluftkanal mündet nicht mehr unmittelbar in den
zu heizenden Raum, sondern in einen beliebig geformten Ofen, zieht in demselben nach
unten und tritt nahe dem Fuſsboden in das Zimmer aus. Den Deckel des Ofens, dessen
einfachste, für Schulen passende Form in Fig. 5 Taf.
34 angedeutet ist, bildet eine Wasserschale. Aus dieser ergieſst sich durch ein mit
zahlreichen engen Löchern versehenes Rohr in den Ofenschacht ein feiner Regen,
welcher die durchströmende Luft reinigt und anfeuchtet. Das nicht verdunstete Wasser
sammelt sich in einem auf dem Boden des Ofenschachtes stehenden Behälter, welcher
mit Roſshaar gefüllt ist, um das Fallen der Tropfen unhörbar zu machen. Der Ofen
wirkt durch milde Strahlung in angenehmer Weise. Mit Hilfe dieses Luftofens kann man
mit beliebig warmer Luft heizen und auch mit kalter Luft ventiliren. Der
Warmluftkanal führt von der Heizkammer in den oberen Theil des Ofens; es wird dann
noch ein Kanal, vom unteren Theile bis nahe dem Boden der Heizkammer führend,
angelegt, behufs Zuführung von nur mäſsig. angewärmter Luft bezieh. Ermöglichung
einer Circulationsheizung ohne Luftzuführung; beide Kanäle werden mit vom Zimmer aus
stellbaren Klappen versehen, ebenso auch die vom Ofen in das Zimmer führende
Oeffnung. Je nach Stellung dieser Klappen kann somit nur ein Kreislauf der Luft von
der Heizkammer aus durch den Ofen und wieder in erstere zurück, also Heizung ohne
Ventilation eingeleitet werden; oder es kann, wenn sämmtliche Klappen ganz oder
theilweise geöffnet werden, mit beliebig warmer Luft eine Heizung mit Ventilation
eintreten; oder es kann endlich, wenn der Warmluftkanal abgeschlossen wird, Lüftung
mit kaum erwärmter Luft erfolgen. Das in dem Luftofen zum Ausdrucke gebrachte
Prinzip kann auch bei Wand–, Fuſsboden- und Lambrisheizung zur Anwendung gebracht
werden; dann werden in der Wand bezieh. im Fuſsboden Kanäle aus Wellblech eingebaut,
durch welche die aus der Heizkammer kommende warme Luft durchströmt. Dieses System
würde dem Ideale einer Heizung nahe kommen, erfordert aber besondere bauliche
Anlagen.
Wie bei der Beschreibung der Calorifers von Möhrlin und
Rödel, von Körting bezieh. Käuffer erwähnt worden ist, wird das die Feuergase
zuerst aufnehmende Heizrohr gewöhnlich mit Chamotte ausgemauert, um ein Erglühen der
Eisenwandung zu verhüten. Ist diese Ausfütterung zu stark, so wird im ersten Rohre
nicht genug Wärme abgegeben und es kann das zweite Rohr zum Glühen kommen. Ist die
Auskleidung zu schwach, so ist die Gefahr des Erglühens doch nicht ausgeschlossen.
Schwatlo in Berlin (* D. R. P. Kr. 7645 vom 4. April
1879) sucht diesem Uebelstande durch eine Construction abzuhelfen, welche er in
einigen Zeichnungen zur Ausstellung gebracht hat. An den schwach mit Chamotte
verkleideten Wandungen des die Feuergase zuerst aufnehmenden eisernen Kanales legen
sich hinter der Feuerbrücke Eisenguſswände an, zwischen welchen die zu erwärmende
Luft durchzieht. An der Hinterwand des ersteren Kanales theilen sich die Gase nach
rechts und links und ziehen nach zwei anderen Kanälen, welche ebenfalls von Platten
begrenzt sind; endlich führt ein Hosenrohr die Gase nach dem Schornsteine. Diese
Wände sind durch Strahlbleche verbunden, welche die Temperatur der mehr oder weniger
heiſsen Stellen ausgleichen und auſserdem eine groſse Heizfläche bieten. Die Wärme
wird somit durch diese Bleche vom ersten Kanale nach den anderen übermittelt, so
daſs sie nicht an einer Stelle zu kräftig auftritt.
Unter den Ausstellungsgegenständen der Stadt Wien befinden sich auch Detailpläne des
in den neueren Schulen Wiens ausgeführten Paul'schen
Luftheizsystemes. Friedrich Paul in Wien bringt in
seinem Luftheizapparate (* D. R. P. Nr. 10838 vom 2.
November 1879) groſse, nicht zum Glühen kommende Heizflächen an und läſst nur eine
Heizung mit Lüftung zu. Der Paul'sche Calorifer besteht
aus senkrechten, guſseisernen Heizröhren, welche rings von Mauerwerk umgeben und
oben und unten durch entsprechend ausgeschnittene Bleche begrenzt werden. Das obere
Blech ist vor der unmittelbaren Einwirkung der Heizgase durch Pflasterung geschützt.
Die Verbrennungsgase durchziehen die Heizrohre von oben nach unten, sammeln sich in
der Rauchkammer und gelangen von hier durch schmiedeiserne Rohre in den Kamin; diese
Rohre führen durch die den Ofen umgebenden Vorwärmer, wobei der Rauch so weit
abgekühlt wird, daſs ihm nur die zur Zugwirkung unbedingt nothwendige Temperatur
verbleibt. Die kalte Luft wird zuerst in den Vorwärmeraum geleitet, darauf in die
Heizkammer, umspült dort die Rohre und steigt längs derselben nach aufwärts bis zu
einer Warmluftkammer, aus welcher die Warmluftkanäle nach den Schulsälen führen. Die
Regulirung der Luftzufuhr geschieht vom Heizer durch entsprechende Stellung der
neben dem Ofen in den Warmluftkanälen angeordneten Schieber.
Die Verwendung von Generatorfeuerung bei
Luftheizungsöfen ist durch die von Aurel
Polster in Dresden und David Grove in Berlin
ausgestellten Modelle und Pläne vertreten. Der Polster'sche Ofen (* D. R. P. Nr. 18150 vom 5. August 1881 und Zusatz * Nr.
19901 vom 14. Februar 1882) besteht aus einem Feuerraume und einem darüber liegenden
Heizraume, beide getrennt durch eine mit Löchern und Kanälen versehene Platte. Der
Feuerraum ist mit einer Füllschachtfeuerung versehen; in ihm entwickeln sich die
Generatorgase, welche durch Schlitze in der Trennungsplatte in den Heizraum ziehen
und dort unter Zuführung von Luft verbrennen. Letztere wird von auſsen durch Kanäle
in der Trennungsplatte zugeleitet und tritt zwischen den Ausströmungsöffnungen der Gase aus, so daſs eine
innige Mischung eintritt. Luft und Gase werden bei ihrem Wege durch die glühende
Platte stark erhitzt. Der Heizraum ist cylinderförmig und verengt sich oben zu einem
Rohre, das die verbrannten Gase nach dem Schornsteine führt. Der cylindrische
Heizraum ist von zwei Mänteln umgeben, von welchen der äuſsere direkt seine Wärme an
die umgebende Luft abgibt; diese steigt nach aufwärts, stöſst gegen ein ringförmiges
Dach und tritt zwischen den äuſseren und mittleren Mantel in den Ofen, zieht nach
abwärts und gelangt darauf in den zweiten Zwischenraum, in welchem sie sich an der
Wand des Heizraumes unmittelbar stark erwärmt. Eingesetzte Blechringe haben den
Zweck, die Luft nach dem inneren Mantel zu drängen. Die so erwärmte Luft tritt dann
oben in den Warmluftkanal ein.
Der von David Grove (* D. R. P. Nr. 20730 vom 19. April
1882) vorgeführte Luftheizapparat mit Gasfeuerung
enthält einen Generator, aus welchem die entwickelten Gase in einen Verbrennungsraum
gelangen, wo dieselben sich mit erhitzter atmosphärischer Luft innig mischen und
darauf durch eine Gasflamme oder brennenden Erdöllappen entzündet werden. Die
Feuergase streichen dann durch die guſseisernen, mit Rippen versehenen Kanäle des
Calorifer und ziehen endlich nach dem Schornsteine. Die Erhitzung der Luft wird
dadurch bewirkt, daſs dieselbe unter dem Zuge des Kamins durch Kanäle aus Chamotte
geführt wird, welche in schlangenförmigen Windungen den Verbrennungsraum umgeben,
also von demselben Hitze erhalten. Die Gase treten in den Verbrennungsraum durch
einen langen Schlitz, gebildet aus zwei Brennersteinen, von welchen der eine von
auſsen verschiebbar ist, um die Spaltbreite und damit das Feuer reguliren zu können.
Die Caloriferkanäle sind aus Guſseisen und ist derjenige, welcher die Heizgase
zuerst erhält, wieder mit Chamotte ausgekleidet. Mittels einer in der Heizkammer
liegenden Wasserverdunstungsschale wird in bekannter Weise die Luft gefeuchtet.
Da, wie bereits erwähnt, die Luftheizung an dem Uebelstande leidet, daſs in
verschiedenen Höhen des zu heizenden Raumes zu groſse Temperaturunterschiede sich
zeigen, so ordnet Emil Kelling in Dresden einen in
Zeichnung ausgestellten Luftmischer (* D. R. P. Nr.
12401 vom 3. März 1880) an, durch den er eine Mischung der am Fuſsboden des
beheizten Raumes liegenden kälteren Luft mit der Heizluft zu erreichen und so die
Temperaturunterschiede auf ein Minimum zu verringern sucht. Der Apparat wird in 3
Ausführungen zur Anwendung gebracht: Wenn der Heizkanal im Fuſsboden ausmündet und
kein Mauerwerk in der Nähe der Mündung liegt, so wird der Apparat als freistehender
Ofen über die Oeffnung gestellt, indem von der Oeffnung ein Rohr aufwärts geführt
und um dieses concentrisch ein vom Boden etwas abstehender Mantel angeordnet wird,
so daſs ein oben und unten offener Zwischenraum entsteht, durch welchen die Zimmerluft
streicht und sich dabei mit der am Rohrende austretenden Heizluft mischt. Durch eine
im Heizrohre angebrachte Drosselklappe und einen am Mantel befindlichen Ringschieber
kann die Mischung regulirt werden. Die zweite Anordnung ist für den Fall vorgesehen,
daſs die Mündung des Warmluftkanales dicht am Boden in einer Wand austritt; der
Mischapparat lehnt sich dann an letztere. Etwas anders gestaltet sich die
Vorrichtung, wenn der Warmluftkanal in der Wand in gewisser Höhe ausmündet. Dann
wird die Wand vom Boden bis zur Ausmündung des Kanales in der Breite desselben
gänzlich herausgenommen und durch ein vorgesetztes Wandblech eine untere Oeffnung
für die Fuſsbodenluft, eine obere für den Eintritt der Mischluft in das Zimmer
geschaffen. Es ist nun nur eine Klappe nothwendig, welche an der unteren Oeffnung
drehbar angeordnet ist, so daſs sie den Warmluftkanal und diese Oeffnungen
wechselseitig zu schlieſsen bezieh. zu verengern vermag. Der Kelling'sche Luftmischer ist somit ganz zweckentsprechend und namentlich
in der letztern Anordnung nicht störend, indem der ganze Apparat in der Wand
liegt.
Zur Befeuchtung der aus den Luftheizkammern kommenden
Heizluft dienen verschiedene ausgestellte Apparate. Wie bei den Calorifers erwähnt,
werden gewöhnlich offene, mit Wasser gefüllte Schalen in der Heizkammer aufgestellt.
J. L. Bacon in Berlin benutzt die
Haarröhrchen-kraft von Dochten, welche einerseits in Wasser tauchen, andererseits
ihre Flächen der zu befeuchtenden Luft darbieten. Das vom Eisenwerk Kaiserslautern ausgestellte Luftbefeuchtungsrädchen hat dünne
Blechflügel und ruht auf einem Schwimmer in einem Wassergefäſse. Der Zug des
Warmluftkanales, in dessen Mündung der Apparat gestellt wird, setzt das Rädchen in
rasche Bewegung; die in das Wasser tauchenden Flügelspitzen schleudern viele kleine
Tropfen umher, welche die Luft befeuchten sollen. Der von Rietschel und Henneberg in Berlin ausgestellte Rietschel'sche Luftbefeuchtungsapparat setzt
eine Zerstäubungsbrause je nach Bedarf selbstthätig in oder auſser Betrieb. Die
Einrichtung ist sinnreich, beansprucht jedoch sorgfältige Bedienung (vgl. 1880 235 * 113).
Die Wasserheizung ist auf der Ausstellung durch viele
Objekte vertreten, unter denen eine gröſsere Zahl von Heizkesseln zu nennen sind,
theils deutschen, theils englischen Ursprunges. David
Grove in Berlin und August Quiel in Berlin (*
D. R. P. Nr. 7830 vom 27. April 1879), ferner C. Jancke
in Aachen und H. Knappstein in Bochum haben
verschiedene für Warmwasserheizung dienliche Kessel vorgeführt, welche theils mit
Einmauerung, theils ohne solche freistehend verwendet werden. Die Kessel sind meist
englischen Originalen nachgebaut und ohne Nietung aus schmiedeisernen Platten
zusammengeschweiſst. Dieselben zeigen mehr oder weniger das Bestreben, auf kleinem
Räume eine groſse Heizfläche zusammen zu drängen und einen möglichst freien und
schnellen Wasserkreislauf zu ermöglichen; gewöhnlich ist das Prinzip des Gegenstromes
angewendet.
Textabbildung Bd. 249, S. 499
Aus der groſsen Zahl der verschiedensten Formen möge der sogen. „Kaiserin-Kessel“ von C.
Jancke hervorgehoben werden, welcher eine stabile Form zeigt und im Inneren
eine Anzahl lothrechte, von den Feuergasen umspülte Röhren enthält (vgl. Fig.
6 Taf. 34). Die Röhren sind mit der Innenwand des Wassermantels
zusammengeschweiſst. Die Feuergase gehen, nachdem sie die Röhren umspült haben,
zuerst nach unten, bestreichen die Auſsenseite des Kessels und gelangen darauf nach
dem Kamine. Die Feuerung geschieht durch den Füllschacht und brennt ohne Wartung
eine Nacht und länger.
Der von Rudolf Meyer in Peute-Hamburg ausgestellte Warmwasserheizkessel (* D. R. P. Nr. 11831 vom 7.
November 1879) ist nach einem anderen Systeme (vgl. 1879 234 * 103) gebaut, indem derselbe, wie aus Fig. 9 Taf.
34 ersichtlich, aus schmiedeisernen, flachen, auſsen verzinkten Rohrschlangen
zusammengesetzt ist; die Rohre sind in einer schmiedeisernen Stirnplatte
eingedichtet und ist so jede Verbindungsstelle im Feuerraume vermieden. Die
Schlangen sind dicht neben einander gestellt und werden von den Feuergasen umspült.
Es ist das Prinzip der Gegenströmung möglichst durchgeführt und der Rost unter die
heiſsesten Spiraltheile gelegt, so daſs diese Heizflächen die direkte strahlende
Wärme des Feuerherdes aufnehmen. – Dieses Röhrensystem ist auch bei dem
ausgestellten Heiſswasserkessel zur Anwendung gebracht,
nur daſs wegen des hohen Druckes hier die Sammelstücke aus Schmiedeisen und
schmiedbarem Guſs gefertigt sind.
Der Wasserheizapparat, welcher für niedrigen und hohen
Druck in Zeichnung (Fig. 7 Taf.
34) von Möhrlin und Rödel in Stuttgart ausgestellt ist,
enthält eine um den schrägen Rost gewundene Rohrschlange, welche die gesammte
strahlende Wärme der Feuerung aufnimmt und ausnützt. Mit der Feuerung (System Tenbrink) ist eine Rauchverbrennung verbunden, indem
die auf dem unteren Theile des Rostes sich bildende Flamme über das frisch
aufgegebene Brennmaterial streicht und dasselbe entgast, während durch einen am
Füllhalse angegossenen Kanal frische Luft oberhalb des schrägen Rostes eingeführt
wird, welche sich mit den von unten kommenden Heizgasen innig mischt und so eine
rauchlose Verbrennung bewirkt. Die Fig. 7
stellt den Apparat für Heiſswasserheizung dar; für Warmwasserheizung tritt nur an
die Stelle der Heizrohrschlangen ein cylindrischer Kessel mit Rauchröhren.
Für Wasserheizung schlägt David Grove auch Generatorfeuerung vor (* D. R. P. Nr. 20730 vom 19.
April 1882), welche an einem Modelle auf der Ausstellung veranschaulicht ist. Das Prinzip ist
dasselbe wie bei der erwähnten Luftheizung- nur ist hier der Heizkessel aus Röhren
gebildet, welche zu beiden Seiten des Verbrennungsraumes gelagert sind. Die
Lufterhitzungskanäle sind aus Schmiedeisen gebildet und liegen bei den Wasserröhren;
die am Brenner entstehenden Flammen schlagen nach beiden Seiten durch diese Röhren
und erhitzen somit dieselben sowie die Kanäle, welche die Verbrennungsluft
herbeiführen.
Rudolf Meyer hat auch einen Sicherheitsapparat für Heiſswasserheizung (* D. R. P. Nr. 14286 vom 7.
December 1880) ausgestellt; derselbe soll verhüten, daſs der Druck in den Heizröhren
4 bis 6at überschreitet, da bei einem wesentlich
höheren Drucke eine Zerstörung der Ofenschlange erfolgen kann. Der Rauchschieber der
Kesselfeuerung ist mit einer Stange verbunden, welche durch eine Stopfbüchse in ein
mit dem Heizsysteme verbundenes Rohr führt, also den in der Heizung herrschenden
Druck erhält. Der Querschnitt der Stange ist nun dem zulässigen Drucke entsprechend
bemessen, so daſs bei Ueberschreitung desselben die Stange herausgedrückt und damit
der Rauchschieber zugeschoben wird, wodurch die Kesselfeuerung in der Weise
beeinfluſst werden soll, daſs das Feuer und hierdurch die Wärmeabgabe an das
Heizsystem sich vermindert. Die Einrichtung ist wohl einfach, scheint aber von
Zufälligkeiten zu sehr abzuhängen, um zuverlässig zu sein.
Zu erwähnen ist noch das von Gebrüder Körting in
Hannover nach dem Patente H. Bolze (* D. R. P. Nr.
19010 vom 8. December 1881) vorgeführte Warmwasserheizungssystem mit veränderlicher
Wärmeaufspeicherung für Wohnhäuser. Der Heizkessel und die Rippenheizkörper haben
wenig Wassergehalt; über dem Kessel liegt ein cylindrischer Wärmebehälter, welcher
durch eine Drosselklappe mit dem Heizsysteme verbunden oder von demselben
abgeschlossen werden kann. Beim Anheizen wird durch Schlieſsen der Drosselklappe
bewirkt, daſs das Wasser im Wärmebehälter nicht mit erwärmt, daher das ganze wenig
Wasser enthaltende Heizsystem schnell angeheizt wird. Im Frühjahre und Herbste, wenn
nur kurze Zeit des Tages geheizt werden soll, bleibt die Klappe stets geschlossen.
Wird jedoch im Winter beim Weiterfeuern die Klappe geöffnet, so muſs das Wasser in
dem Wärmebehälter mit erwärmt werden und ist in letzterem dann Wärme aufgespeichert,
welche nach Aufhören des Feuerns zum Nachwärmen der Heizkörper benutzt werden
kann.
Für reine Dampfheizung sind wenig Neuerungen
ausgestellt; unter diesen befinden sich jedoch die bemerkenswerthen Anordnungen der
Central-Niederdruckdampfheizung von Bechem und Post in Hagen i. W. Modelle, Ausführungen
und Zeichnungen stellen den dafür construirten Kessel (vgl. 1883 247 * 292) dar, sowie den selbsttätigen Regulator (vgl.
1882 245 * 55), ferner den für Hochdruckdampfheizung benutzbaren combinirten Heizkörper (vgl. 1883 247 * 294) und den für irgend welche Dampfheizung mit Vortheil zu
verwendenden regulirbaren Ventilations-Heizapparat
(vgl. 1883 247 * 25).
Die Dampf-Wasser-Heizung ist durch viele Ausführungen
auf der Ausstellung vertreten. Rudolf Meyer in
Peute-Hamburg hat die innere Einrichtung eines Dampf-Wasser-Heizkessels aufgestellt,
welche nach Fig. 8 Taf.
34 aus einem mit Isolirmasse umkleideten Wasserkessel A
besteht, worin verzinkte Rohrschlangen B liegen, in
welche durch das Ventil C Dampf eingeleitet wird,
während das Condensationswasser durch das Rohr D
abläuft. Das durch den Dampf erwärmte Wasser steigt durch das Rohr E in das Heizsystem und flieſst, nachdem es die
einzelnen Heizkörper durchzogen hat, durch das Rohr F
wieder in den Kessel zurück. Die Rohrschlangen sind in der vorgeschraubten
Stirnplatte eingedichtet. Die Anordnung zeigt eine gewisse Einfachheit und wird bei
der Solidität der Ausführung sich dauerhaft erweisen können.
Dampf-Wasseröfen sind in mehreren Ausführungen
vorhanden; bei denselben wird eine möglichst veränderliche Heizung, dem
jederzeitigen Bedürfnisse entsprechend, zu erreichen gesucht. Bei dem schon früher
(1879 234 * 36) beschriebenen Dampfwasserofen von J. Haag in Augsburg wird die Regulirung durch das
Condensationswasser-Abfluſsventil bewirkt. Ist dasselbe geschlossen, so füllt sich
die in dem ringförmigen Wasserraume des Ofens befindliche Heizschlange sehr bald mit
niedergeschlagenem Wasser an und eine weitere Condensation des Dampfes und
Wärmeabgabe an den Ofen hört auf. Ist das Wasserabfluſsventil nur theilweise
geöffnet, so wird sich je nach der mehr oder minder groſsen Behinderung des freien
Abflusses das Wasser mehr oder weniger hoch in der Heizschlange aufstauen und nur
eine Wärmeabgabe an die höher liegenden Schichten des Ofenwassers eintreten. Auf
diese Weise ist eine Regulirung der Heizung leicht zu erzielen.
In anderer Weise ist diese Aufgabe bei dem von P.
Käuffer ausgestellten Dampfofen gelöst. Wie aus der früher gebrachten
Beschreibung (vgl. 1879 234 * 163) hervorgeht, ist bei
diesem Ofen ein besonderer Wasserraum nicht vorhanden; vielmehr wird der Dampf
direkt in ein von der Zimmerluft bestrichenes Rippenheizrohr geleitet. 4 Röhren,
welche durch einen Hahn abwechselnd mit dem Condensationswasserrohre in Verbindung
gebracht werden können und in verschiedener Höhe des Heizrohres münden, führen das
in diesem niedergeschlagene Wasser ab. Je nachdem man dasselbe durch die eine oder
andere Röhre ausflieſsen läſst, wird demnach das Condensationswasser höher oder
tiefer im Heizrohre stehen und die wirksame Heizfläche desselben mehr oder weniger
beschränken.
Der Dampf- Wasserofen von Gebrüder Körting in Hannover (* D. R. P. Nr. 15608 vom 23. November 1880
und Zusatz *Nr. 20172 vom 2. April 1882), im Prinzipe ähnlich dem Haag'schen Ofen, enthält, wie aus Fig. 10
Taf. 34 zu ersehen, zwei oder mehrere getrennte Dampfröhren, welche jede für sich durch Ventile
abstellbar sind. Der Ofen selbst ist aus Rippenkörpern zusammengesetzt und nicht
vollständig gefüllt; eingegossene Wände veranlassen einen Kreislauf des Wassers in
Richtung der eingezeichneten Pfeile. Je nachdem ein oder mehrere Dampfschlangen
abgesperrt werden, wird die Heizfläche entsprechend vermindert. – Das Patent gibt
auch noch eine andere Anordnung, bei welcher nur ein Dampfrohr in das Wasser gelegt
ist, das Condensationswasser jedoch aus verschiedener Höhe abgeführt wird, indem in
das erweiterte Dampfrohr ein in einem Winkel abgebogenes Röhrchen für den Abfluſs
des Condensationswassers eingeführt ist; dieser Winkel ist von auſsen drehbar, so
daſs die Oberfläche des im Dampfrohre sich sammelnden Condensationswassers, also
auch die Gröſse der Heizfläche bestimmt ist. Dieses System läſst sich auch so
ausführen, daſs mehrere Heizröhren in verschiedener Höhe angeordnet werden, welche
mit einander in Verbindung stehen, jedoch einen besonderen Verschluſs am
Condensationswasserabfluſs haben. Je nachdem diese Verschlüsse, vom untersten
angefangen, geschlossen werden, füllen sich die Röhren mit Condensationswasser,
wirken also nicht mehr als Heizflächen.
Die von verschiedenen Firmen ausgestellten Rippenregister für Dampf-, Wasser- und Dampf-Wasserheizung zeigen
gegenüber den gewöhnlichen derartigen Heizkörpern einige Verbesserungen. Bei den von
R. Meyer in Peute-Hamburg ausgestellten Registern
sitzen die Schrauben zur Verbindung der einzelnen Theile, der sogen. Elemente, in
den schmalen Seiten, so daſs sie leicht zugänglich sind. Das Zu- und Ableitungsrohr
des Dampfes bezieh. des Wassers schlieſst sich an ein gemeinsames Sockelstück an,
auf welchem das Register steht, so daſs die Elemente aus einander genommen werden
können, ohne die Rohrleitungen in Mitleidenschaft ziehen zu müssen. Ein lothrechtes
Rohr führt dann die heizende Flüssigkeit vom Sockel in das Innere des obersten
Elementes. Das Eisenwerk Kaiserslautern hat
verschiedene nach dem Patente von Ludw. Crusius (* D.
R. P. Nr. 22517 vom 20. Oktober 1882) ausgeführte Heizregister ausgestellt, welche
die wesentliche Eigenthümlichkeit besitzen, durch eine eingegossene Wand in zwei
Kammern getheilt zu sein, eine gröſsere für Wasser, eine kleinere für Dampf. Die
Form des Heizkörpers kann verschieden sein. Fig. 11 und
12 Taf. 34 zeigen z.B. ein geripptes Heizrohr für Dampf-Wasser-Heizung.
Der Dampf tritt durch das Rohr a ein und schlägt sich
in den beiden Abtheilungen W und D nieder. Sind die Ventile V und V1
geschlossen, so wird der Apparat bald mit Wasser angefüllt sein und eine weitere
Heizung aufhören. Wird aber dann das Ventil V1 geöffnet, so strömt der Dampf durch den Kanal D, condensirt sich hier und erwärmt durch die
Zwischenwand G hindurch das in W befindliche Wasser, welches seinerseits seine Wärme an den zu heizenden
Raum abgibt. Die Verhältnisse sind so bemessen, daſs das in W befindliche Wasser innerhalb 8 Minuten von 8° nahezu bis zur
Dampftemperatur gebracht werden kann. Werden beide Ventile V und V1
geöffnet, so arbeitet der Heizkörper als reiner Dampfheizkörper, indem das
Condensationswasser aus D und W stets abflieſst. Es kann auch die Kammer D
als Wasserraum und W als Dampfraum benutzt werden; dann
entsteht ein Dampf-Wasserofen mit verhältniſsmäſsig groſser Wärmeausstrahlung. Diese
Einrichtung ist somit jeder Witterung entsprechend regulirbar und zeichnet sich
dabei durch Einfachheit aus.
Heizkörper aus Wellblech, welche bei beträchtlicher
Dauerhaftigkeit einfache Formen besitzen und gegenüber den Rippenheizkörpern sich
durch gröſsere Wärmeabgabefähigkeit auszeichnen, haben Rietschel und Henneberg in Berlin ausgestellt, welche Firma auch
verschiedene Ausrüstungsstücke in praktischer Formgebung für Heizungsanlagen
vorführt. Es ist überhaupt in den ausgestellten Röhren, Rohrlagerungen,
Absperrvorrichtungen und anderen Theilen für Heizungsanlagen eine gewisse Besserung
unverkennbar; die Formen werden gegenüber früheren Ausführungen gefälliger und
zweckentsprechender gehalten und passen sich immer den Fortschritten an, welche die
Entwickelung des Heizungswesens in letzter Zeit gemacht hat.
Zu erwähnen ist auch noch die von Rudolf Meyer
ausgestellte Rohrverzweigung mittels hart aufgelötheter
Kupferstutzen und Flanschen, wodurch die Zahl der Verbindungsstellen gegenüber einer
Verzweigung durch T-Stücke wesentlich vermindert wird.
Der Uebergang von einem Rohre in ein engeres, die Reduction, ist auch durch ein
aufgelöthetes kupfernes Zwischenstück gebildet.
Zum Schlüsse sei noch über die von A. W. Müller in
Danzig (* D. R. P. Nr. 22853 vom 20. Juli 1882) ausgestellte Ventilationsregulirung
für Dampf-, Heiſswasser- oder Dampf-Wasser-Heizkörper berichtet. Der die Heizkörper
umgebende Ofen besteht aus zwei Theilen: der vordere, dem Zimmer zugekehrte enthält
die Register; der hintere, an der Wand liegende Theil empfängt frische Luft von
auſsen. Die im Heizraume erwärmte Luft wird mit der frischen in einem dritten Räume,
welcher oberhalb der beiden ersteren liegt, gemischt und tritt dann das Gemenge in
das zu heizende Zimmer aus. Die Stubenluft kann in den Heizraum unten eintreten. Die
eigenthümliche Anordnung einer einzigen Klappe gestattet nun, daſs entweder frische
Luft in den Ofen tritt, sich an der Trennungswand erwärmt und mit der im Heizraume
erhitzten Stubenluft mischt wodurch das Zimmer mit Lüftung geheizt wird, oder daſs
nur frische Luft eintritt und der Heizkörper allein den Zweck hat, die Stubenluft
anzusaugen und nach einem Kamine zu senden, oder daſs unter Zustellung des
Luftkanales nur mit Circulation geheizt wird, bezieh. daſs gar nicht geheizt und nur
frische Luft in das Zimmer eingelassen wird.
K. H.