Titel: | Apparate zum Rösten von Schwefelmetallen. |
Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 26 |
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Apparate zum Rösten von
Schwefelmetallen.
Patentklasse 40. Mit Abbildungen auf Tafel 4.
Apparate zum Rösten von Schwefelmetallen.
E. Bramwell in St. Helens, England (* D. R. P. Nr. 22758
vom 13. December 1882) empfiehlt Oefen zum Rösten von
Schwefelkiesen mit einer Anzahl Brennräume d
bis d5 (Fig. 11 bis
13 Taf. 4), deren Sohle e Längenkanäle f bedeckt, welche sich unter der ganzen Reihe der Oefen
hin erstrecken. Das Rohr l6 führt von dem Kanäle k nach dem
guſseisernen Hauptrohre m, während letzteres durch die
Rohre l bis l5 mit den einzelnen Brennräumen d bis d5 verbunden ist. Die zu brennenden oder zu röstenden
Schwefelkiese werden auf die Sohle der Brennräume d bis
d5 vertheilt,
angezündet und in gewöhnlicher Weise durch Zutritt von mehr oder weniger Luft durch
die Füllthüren h verbrannt.
In Fig. 11 ist angenommen, daſs die Kiese im Brennraume d1 vollständig
abgeröstet sind und dieser Raum frisch beschickt wird. In diesem Falle ist nun der
Schieber i2
geschlossen, während alle anderen Schieber i offen
stehen. Der Schieber n2
ist offen, während alle anderen Drosselklappen n
geschlossen sind. Wie die Pfeile andeuten, beginnt die Verbrennung des Schwefels in
der frisch beschickten Kammer d und streicht die
Schwefligsäure mit den Verbrennungsproducten durch die Kanäle f, k und j nach der Kammer
d5, von da durch
die Kammern d4, d3 und d2 nach dem Rohre l2 in das Hauptrohr m. Sind die Kiese in d2
vollständig
abgeröstet und ist die Kammer oder der Brennraum d1 frisch beschickt, so werden die Schieber i3, n2 geschlossen,
dagegen i2, n3 geöffnet. Die
Schwefligsäure zieht dann von d1 durch d, j, f, k,
d5 und d4 nach d3 und sodann durch l3 nach dem Hauptrohre m. Der Brennraum d2 ist inzwischen aus der Reihe ausgeschaltet und kann nach Belieben
entleert und frisch beschickt werden. Die an Schwefel reichsten Kiese erhalten somit
die Verbrennungsluft zunächst zugeführt; dann geht die sich immer mehr mit
Schwefligsäure anreichernde Luft über theilweise abgeröstete Kiese, welche also
immer weniger Schwefel enthalten, hinweg, somit in entgegengesetztem Sinne, wie es
bisher bei Feinkiesöfen üblich ist.
Zum Rösten von Schwefelmetallen unter Anwendung von
Wasserdampf haltiger Luft läſst die Bergwerksgesellschaft G. v. Giesche's Erben in Rosdzin (* D. R. P. Nr.
22152 vom 12. September 1882) das Erz nach dem Anheizen des in Fig. 14 bis
16 Taf. 4 dargestellten Ofens durch die Schüttöffnung S auf den drehbaren Rost R
werfen. Die Zuführung der heiſsen, Wasserdampf haltigen Luft erfolgt durch die Rohre
H und h, der kalten
Luft durch K und k. Die
Regelung der Luftzufuhr geschieht durch die Ventile v;
die Gase entweichen durch den Kanal C und das
abgeröstete Material wird durch A herausgezogen. Die
gewöhnlich vermauerten Oeffnungen P dienen dazu, die
Beschickung beim etwaigen Verschlacken mit der Brechstange bearbeiten zu können.
Je nach der Korngröſse und dem Schwefelgehalte des Materials wird die Höhe der
Beschickung, der Querschnitt der Roststäbe und die Zuführung der Luft geregelt. Es
gelingt durch dieses Verfahren, selbst ganz feinkörniges, mit Staub gemischtes und
an Schwefel armes Material fast vollständig abzurosten, während die entstehenden
Gase doch noch zur Schwefelsäurefabrikation mit Nutzen zu verwenden sind.