Titel: | Ueber Leuchtgasheizung; von Ferd. Fischer. |
Autor: | Ferd. Fischer |
Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 36 |
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Ueber Leuchtgasheizung; von Ferd. Fischer.
Ferd. Fischer, über Leuchtgasheizung.
Im Anschlusse an die Versuche über die Verwendung von Leuchtgas zur Zimmerheizung
(1883 249 * 374) habe ich inzwischen auch den Ofen der
Hannoverschen Gasanstalt (Bd. 249 S. 378 Fig. 4) probirt.
Als zunächst die Verbrennungsgase nur durch ein kurzes, über den Ansatz e geschobenes, 45mm
weites Blechrohr ins Zimmer entwichen, so daſs der Zug im Ofen kaum 1mm Wassersäule entsprach, enthielten bei einem
stündlichen Gasverbrauche von 288l die
Verbrennungsgase 2,0 bis 2,3 Proc. Kohlensäure und 16,8 bis 17,3 Proc. Sauerstoff
bei 72 bis 78° Temperatur, entsprechend einem Wärmeverluste von rund 10 Proc. Die
oben aus dem Zwischenräume l aufsteigende Luft war 85°
warm, die Gase hatten bei n 294°.
Wird dieser Ofen mit einem Schornsteine verbunden, so nimmt der vermehrten
Zuggeschwindigkeit entsprechend der Kohlensäuregehalt ab, die Temperatur zu, so daſs der
Verlust auf 20 Proc. und darüber steigt. Es ist daher erforderlich, die Zugkraft des
Schornsteines durch eine Klappe o. dgl. zu mäſsigen. Mangelhaft ist ferner die
Verwendung eines Bremers, welcher nur eine
unvollkommene Wärmeregulirung gestattet, und ist eine Anzahl einzelner nach Bedarf
abstellbarer Brenner vorzuziehen. Da auſserdem das Blechrohr g direkt von der Flamme getroffen wird, so ist es unvermeidlich, daſs die
Luft an dem heiſsen Bleche mehr oder weniger unangenehm riechend wird. – Wesentlich
dieselben Mängel haben übrigens auch die Oefen von Cougnet und Bond (a. a. O. * S. 376 und
378).