Titel: | Aylesbury's doppelte Blockbandsäge. |
Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 61 |
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Aylesbury's doppelte Blockbandsäge.
Mit Abbildung auf Tafel 6.
Aylesbury's doppelte Blockbandsäge.
Die nach dem Entwürfe von Aylesbury durch J. Watts und Comp. in Bristol
ausgeführte doppelte Blockbandsäge kennzeichnet sich durch die Vereinigung zweier
vertikaler Bandsägen zu beiden Seiten eines Gestelles. Beide Bandsägen haben, wie
aus Fig. 15 Taf. 6 zu ersehen, gleiche Abmessungen; die Sägerollen sind in
derselben horizontalen Achsenrichtung gelagert und zwar nicht wie fast ausnahmslos
üblich (als Ausnahme vgl. Meyer's Bandsäge 1881 240 * 179) einseitig, sondern zu beiden Seiten der
Rollen. Die unteren beiden Rollen sitzen auf derselben Welle, auf welcher
gleichzeitig auch zwischen den Rollen die lose und feste Antriebsriemenscheibe
angeordnet ist, während an einem äuſseren Wellenstumpf Stufenscheiben sitzen, von denen der
Vorschub des Holzes abgeleitet wird. Die Lagerstühle der oberen beiden Rollen sind
in vertikalen Führungen des Gestelles eingelassen; starke, durch Schrauben stellbare
Blattfedern streben die Stühle nach oben zu ziehen und geben so der Bandsäge eine
möglichst gleichmäſsige Spannung sowie die gehörige Elasticität bei vorkommenden
plötzlichen Widerständen.
Bei den gleichen Gröſsenverhältnissen würden beide Bandsägen in derselben Ebene
schneiden. Um jedoch jede Säge für sich zur Wirkung zu bringen, also gleichzeitig
zwei Schnitte zu machen, wird das eine Sägeblatt mittels Leitrollen aus der Ebene
des anderen herausgedrängt. Zu diesem Zwecke gehen über und unter dem Arbeitstische
vom Gestelle je zwei horizontale Arme aus, welche je am vorderen Ende eine kleine
Rolle tragen; diese Rollen sind in den Armen horizontal und mit letzteren auch
vertikal verschiebbar. Während nun das eine Sägeblatt in der normalen Lage
verbleibt, wird das andere mittels der an den Lagerarmen sitzenden kleinen Rollen um
die gewünschte Entfernung, also die zu erzielende Brettstärke verstellt; dieses
Sägeband läuft dann im Ganzen über 4 Rollen. Da jeder der oberen Rollenträger in
ziemlich bedeutendem Maſse auf und ab verschiebbar ist, so genügt ein geringes
Nachlassen der Federn, um eine Säge horizontal verstellen zu können; ebenso
gestattet dies die Verwendung zweier ungleich langer Sägebänder. Die genannten
kleinen Führungsrollen haben Flanschen, welche sie gleichzeitig zur Rückenführung
verwendbar macht.
Die Vorschubwalzen sind vertikal in je einem Satze zu 3 Stücken an jeder Seite des zu
zertrennenden Blockes angeordnet. Die Entfernung beider Rollensätze von einander und
in Bezug auf die Sägen wird durch Schraubenspindeln eingestellt. Der Antrieb
geschieht in bekannter Weise von der unteren Rollenwelle aus durch Riemen und
Zahnräder. (Nach dem Iron, 1882 Bd. 19 * S.
336.)