Titel: | C. Mollerup's selbstthätiger Schmierapparat. |
Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 100 |
Download: | XML |
C. Mollerup's selbstthätiger Schmierapparat.
Mit Abbildungen auf Tafel 8.
Mollerup's selbstthätiger Schmierapparat.
Bekanntlich erscheint es häufig vortheilhaft, bei Dampfmaschinen eine sogen.
Dampfschmierung eintreten zu lassen, d.h. in das Dampfrohr der Maschine Fett
einzuführen, welches alsdann mit dem Dampfe zu den reibenden Flächen der Schieber
und Kolben gelangt. Soll hierbei nicht eine über jedes Maſs hinausgehende
Verschwendung an Schmiermaterial stattfinden, so muſs letzteres in geringen, stets
gleich bleibenden Mengen dem Dampfrohre stetig zuflieſsen. Dies läſst sich durch die
vielfach ausgeführten selbstthätigen Schmiergefäſse nur schwer erreichen, in höchst
vollkommener Weise aber durch allerdings etwas umständlichere, von der Maschine aus
bethätigte Speisevorrichtungen. Ein derartiger praktisch bewährter Apparat ist von
C. Mollerup in Dalum, Dänemark (* D. R. P. Kl. 47
Nr. 9060 vom 7. Oktober 1879) angegeben worden und in Fig. 14 und
15 Taf. 8 in Schnitt und Ansicht dargestellt.
Wie aus den Abbildungen hervorgeht, besteht dieser Apparat im Wesentlichen in einem
Cylinder, welcher mit einem verschlieſsbaren Einfülltrichter versehen ist und durch
das Rohr K mit dem Dampfrohre der Maschine, unmittelbar
vor dessen Einmündung in den Schieberkasten, in Verbindung steht. In diesem Cylinder
befindet sich der durch eine Stopfbüchse abgedichtete hohle Plungerkolben H, dessen oberes Ende als Mutter für die Schraube G gebildet ist. Diese Schraube dreht sich in einem
Halslager des auf dem Cylinder A befindlichen Ständers,
weiches eine Längs Verschiebung derselben nicht gestattet. An ihrem oberen Ende
trägt die Schraube G ein Schneckenrad F, in welches die mittels eines Schaltwerkes DC bewegte Schraube E
eingreift. Das Schaltwerk steht bei Landmaschinen durch Drähte, bei Schiffsmaschinen
durch Stangen mit der Kolbenstange der Maschine in Verbindung. Je nach der Stellung
des Klobens O auf der Stange C erfolgt eine schnellere oder langsamere Schaltung.
Mittels Umdrehung der Schraube G wird der Stempel H in dem Cylinder A
niedergetrieben, so daſs bei jedem Kolbenhube der Dampfmaschine eine genau
abzumessende Menge Oel in die Dampfleitung getrieben wird. Der Stempel H ist nicht mit einer Nuth versehen, sondern wird an
der Umdrehung mit der Schraube G nur durch die Reibung
in der Stopfbüchse I verhindert, damit keine
Beschädigung der Vorrichtung eintreten kann, sobald die äuſserste untere Stellung
des Stempels H erreicht ist und der Bund L an die Mutter desselben anstöſst.
Soll der Cylinder A wieder neu mit Oel gefüllt werden,
so wird die Schnecke E, deren eines Achsenlager
verschiebbar, das andere drehbar angeordnet ist, auſser Eingriff mit F gebracht, der Hahn S an
dem Cylinder zugedreht, das Einfüllventil bei B
geöffnet und der Stempel sodann mittels Drehung an dem Handgriffe J in die Höhe geschraubt, wodurch das Ansaugen von Oel
aus dem Gefäſse B erfolgt.