Titel: | J. Emundts' Pumpe zum Pressen von Draht, Röhren u. dgl. |
Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 199 |
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J. Emundts' Pumpe zum Pressen von Draht, Röhren u.
dgl.
Mit Abbildung auf Tafel 14.
Emundts' Pumpe zum Pressen von Draht, Röhren u. dgl.
Zur Herstellung von Röhren, Drähten, Ueberzügen aus Blei, Zinn o. dgl. bedient sich
J. Emundts in Düsseldorf (* D. R. P. Kl. 49 Nr.
22770 vom 26. September 1882) einer Pumpe, welche das Metall aus dem flüssigen Bade
aufsaugt und dann unter hohem Drucke durch eine mit Kühlvorrichtung versehene
Matrize preſst. Die Ausführung dieses eigenartigen Gedankens ist durch Fig.
21 Taf. 14 zur Anschauung gebracht.
Die Pumpe ist mit Plungerkolben und Stopfbüchse ausgerüstet und unterscheidet sich
von einer gewöhnlichen Preſspumpe fast nur dadurch, daſs das Ventilgehäuse umgekehrt
ist und von dem flüssigen Metalle von oben nach unten durchströmt wird. Die
Stopfbüchse wird mit einem unverbrennlichen Materiale (Asbest- oder Metallstulpen)
gedichtet. Die Ventile sind Kugelventile und werden, da sie aus Aluminium
hergestellt sind, durch den Auftrieb des flüssigen Metalles nach oben auf ihre Sitze
gepreſst. Diese Anordnung ist erforderlich, da es kein in der Technik verwendetes
Metall gibt, welches in geschmolzenem Bleie untersinkt.
Der Preſscylinder r, welcher nach Bedarf weiter oder
enger gewählt wird, ist im unteren Boden mit Schraubengewinde zur Aufnahme des
Dornes, sofern Röhren oder Ueberzüge angefertigt werden sollen, und in seiner oberen
Erweiterung mit Gewinde versehen, um verschiedene Matrizen aufschrauben zu können.
Diese sind unten auf die Weite des Preſscylinders ausgebohrt und verengen sich nach
oben auf das gewünschte Kaliber.
Jede Matrize hat unten ein Gewinde zum Aufschrauben auf den Preſscylinder, darüber
ein Sechskant und endlich ein mit einer Hülse umgebenes tiefes Gewinde behufs einer
Wasserkühlung. Das Gewinde endet oben und unten in Anschluſsstutzen.
Die Wirkungsweise des Apparates ist nun folgende: Der möglichst vorher schon
entsprechend angewärmte Apparat wird in das Metallbad gestellt. Die Pumpe drückt das
Metall durch den Preſscylinder in die Matrize, welche es als Draht, Rohr oder
Ueberzug verläſst. Zur Herstellung von Röhren und Ueberzügen wird ein Dorn
eingeschraubt, dessen genaue Einstellung durch einen Centrirring bewirkt wird. Bei
Herstellung von Ueberzügen ist der Dorn und der Boden des Preſscylinders durchbohrt;
durch diese Bohrungen wird der zu überziehende Gegenstand eingeführt und oberhalb
der Matrize durch einen Centrirring eingestellt.
Bei der praktischen Ausführung werden zweckmäſsig mehrere Pumpen das Metall derselben
Matrize zuführen müssen, um einen möglichst gleichmäſsigen Betrieb zu erzielen.