Titel: Strahlrohr mit veränderlichem Strahlquerschnitte.
Fundstelle: Band 250, Jahrgang 1883, S. 291
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Strahlrohr mit veränderlichem Strahlquerschnitte. Mit Abbildungen auf Tafel 20. Strahlrohr mit veränderlichem Strahlquerschnitte. Ein Strahlrohr, bei welchem der Mündungsquerschnitt innerhalb weiter Grenzen veränderlich ist, ohne daſs die Austrittsgeschwindigkeit des Wasserstrahles dadurch beeinfluſst wird, ist von der Lausitzer Maschinenfabrik, vormals J. F. Petzold in Bautzen (* D. R. P. Kl. 85 Nr. 23065 vom 15. December 1882) ausgeführt worden. Der genannte Erfolg ist in einfacher zweckmäſsiger Weise dadurch erreicht worden, daſs innerhalb der Hauptdüse eine zweite Düse concentrisch verschiebbar angeordnet ist. Wie aus Fig. 22 und 23 Taf. 20 zu ersehen ist, besteht das Mundstück des Strahlrohres aus der äuſseren Strahlhülse a, welche nach hinten zu cylindrisch ausgebohrt ist, sodann aus der inneren Strahldüse b, welche mittels 3 Rippen concentrisch von dem Cylinder c getragen wird und mit diesem in dem cylindrischen Theile von a verschiebbar ist. Diese Verschiebung erfolgt mittels des an dem inneren Führungscylinder angebrachten Stiftes f, welcher in einer schraubenförmigen Nuth der äuſseren Hülse a und des äuſseren Drehcylinders d geführt wird. Die Stellung des äuſseren Drehcylinders d ist durch den Ansatz g und den Ring e begrenzt. Bei Drehung des Cylinders d wird die innere Hülse b nach oben geschoben und, je nach der Gröſse der Drehung, die Oeffnung zwischen der äuſseren Hülse a und der inneren Düse b mehr oder weniger verengt, so daſs bei genügender Verschiebung diese Oeffnung völlig verschlossen werden kann. Wenn, wie gezeichnet, die innere Strahldüse b durch entsprechende Drehung des Ringes d ganz zurückgezogen wird, so ist der Querschnitt des Strahles gleich der Weite der Oeffnung der äuſseren Hülse a an der Mündung h. Je nachdem die innere conische Hülse b nach oben geschoben wird, verschlieſst sich die Mundöffnung der äuſseren Hülse und verringert sich der Querschnitt des Strahles. Dieser Querschnitt beträgt stets die Summe der Oeffnungen der inneren Hülse und des normalen Durchgangsquerschnittes der Ringöffnung zwischen der äuſseren und inneren Hülse an der Austrittsöffnung. Bei Strahlrohren für Handspritzen und Hydranten beträgt der lichte Durchmesser der inneren Hülse 4mm, der der äuſseren 18 bis 20mm, so daſs der Strahlquerschnitt innerhalb dieser Grenzen ohne wesentliche Verminderung der Austrittsgeschwindigkeit verändert werden kann. Eine auf dem Cylinder d angebrachte Skala gibt die jeder Stellung desselben entsprechende Strahldicke an. Die cylindrische Verlängerung der äuſseren Strahlhülse dient nur zum Schütze der inneren bei deren vorgeschobener Stellung. Neu ist bei diesem Mundstücke die Anordnung einer inneren Strahlhülse, welche verursacht, daſs bei jeder Stellung der beiden Strahlhülsen zu einander ein innerer Kernstrahl gebildet wird, wodurch es allein möglich ist, den äuſseren Ringstrahl zu einem vollen Strahle zu machen.

Tafeln

Tafel Tafel 20
Tafel 20