Titel: | J. J. Kirkaldy's Condensator zur Herstellung von Trinkwasser aus Seewasser. |
Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 292 |
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J. J. Kirkaldy's Condensator zur Herstellung von Trinkwasser aus
Seewasser.
Mit Abbildungen auf Tafel 20.
J. J. Kirkaldy's Condensator.
Ein recht einfach herzustellender, so genannter „Compactum“-Condensator mit
verhältniſsmäſsig groſser Kühlfläche ist nach dem Iron, 1883 Bd. 22 S. 24 in Fig. 24 und
25 Taf. 20 abgebildet. Derselbe ist von J. J.
Kirkaldy in London construirt und hauptsächlich zur
Herstellung von Trinkwasser aus Seewasser bestimmt.
Vier Cylinder, oben und unten durch eine gemeinschaftliche Kammer verbunden,
enthalten je zwei in einander steckende, schraubenförmig gewundene Röhren, welche
oben sämmtlich an den im Deckel befestigten Dampf-Eintrittstutzen A angeschraubt sind. Unten münden je zwei in einem
Cylinder steckende Röhren in einen im Boden befestigten Stutzen B, durch welchen das in den Röhren niedergeschlagene
Wasser in den Sockel einflieſst. In diesem ist ein Filter aus Holzkohle angebracht,
durch welches das Wasser hindurchtreten muſs, um schlieſslich vom tiefsten Räume
durch ein centrales Rohr, an welches sich ein seitlich austretendes Rohr E anschlieſst, abzuflieſsen. Das Kühlwasser tritt durch
den Stutzen C in die untere Kammer, steigt in den
Cylindern auf und gelangt oben bei D zum Abflüsse.
Bei einem Versuche mit einem solchen Apparate von geringer Gröſse wurden in 6 Minuten
45k Dampf von fast 3at Ueberdruck (Temperatur = 142°)
niedergeschlagen. Das Kühlwasser trat mit einer Temperatur von 17° ein und wurde auf
33° erwärmt. Um festzustellen, welchen Druck die Röhren auszuhalten im Stande sind,
hat man sie einer Wasserdruckprobe bis zum Bruche unterworfen, welcher erst bei
einer Pressung von durchschnittlich 50at eintrat.
Für geringe Leistungen werden statt der 4 Cylinder nur zwei oder auch nur ein
einziger angewendet.