Titel: | Apparat zur Darstellung von Blutlaugensalz. |
Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 324 |
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Apparat zur Darstellung von
Blutlaugensalz.
Mit Abbildungen auf Tafel 22.
[Apparat zur Darstellung von Blutlaugensalz.]
Nach C. Engler und C. Bader
in Karlsruhe (* D. R. P. Kl. 12 Nr. 23132 vom 19. Juli 1882) entstehen bei der
Fabrikation von Blutlaugensalz dadurch groſse Verluste, daſs die Stickstoff haltigen
organischen Stoffe auf der flach ausgebreiteten geschmolzenen Potasche schwimmen und
verbrennen, daſs ferner die entwickelten Stickstoff haltigen Gase nur durch eine
dünne Schicht Potasche streichen, so daſs ein Theil derselben ungenutzt
entweicht.
Um dies zu vermeiden, wird die Potasche in einem 2m
hohen und 0m,6 weiten Kessel E (Fig. 6 und
7 Taf. 22) geschmolzen und die Stickstoff haltigen Massen durch einen
Kolben n bis auf den Boden der Masse niedergedrückt.
Der Kolben besteht aus einer geränderten, starken, mehrfach durchlöcherten
Blechscheibe, deren bei f geführte Stange d mit Hilfe eines Gegengewichtes gehoben und gesenkt
wird.
Beim Betriebe werden 300k Potasche im Cylinder zum
Schmelzen gebracht und darauf bei gehobenem Kolben die Stickstoff haltigen Körper in
kleinen Posten durch b eingetragen. Durch das Senken
des Kolbens wird die Masse zu Boden gedrückt. Man fährt hierauf mit dem Einwerfen
fort, bis das gesammte Material eingeschmolzen ist. Alsdann wird noch kurze Zeit
scharf geheizt, die Schmelze bei e in untergestellte
Wagen abgezogen und sofort eine neue Beschickung gegeben. Aus den entweichenden
Dämpfen werden die Ruſstheile im Wasserreinigungskasten niedergeschlagen; das
Ammoniak wird im Kokesthurme verdichtet.