Titel: | Calcinirofen für Schieferthon u. dgl. |
Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 364 |
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Calcinirofen für Schieferthon u. dgl.
Mit Abbildungen auf Tafel 25.
A. Heintz's Calcinirofen für Schieferthon u. dgl.
Um Schieferthon, sowie auch Thon, Bauxit, Quarz, Magnesit, Dolomit u. dgl. zu glühen,
wendet A. Heintz in Saarau (* D. R. P. Kl. 40 Nr. 23222
vom 3. December 1882) sogen. Etagenöfen an. Die zu glühenden Stoffe werden vor dem
Einbringen in den Ofen mit Kohlen, Theer, Roherdöl u. dgl. gemischt, oder es werden
die heiſsen Gase aus Hochöfen, Puddelöfen u. dgl. in den Ofen geleitet. Der Ofen ist
mit einer direkten Rost- oder Gasfeuerung versehen und enthält Kanäle a bis g (Fig. 6 und
7 Taf. 25) für die Zuführung secundärer Verbrennungsluft, welche bei
dieser Art der Einführung nicht nur stark vorgewärmt in den Ofen eintritt, sondern
auch gleichzeitig eine Kühlung der Feuerbrücke, Wangen und Gewölbedecken
veranlaſst.
An Stelle von atmosphärischer Luft können auch bestimmte Gase, Dämpfe u. dgl. zur
Erhitzung in reducirender, chlorirender oder Wasserdampf haltiger Atmosphäre durch
diese Kanäle in den Ofen eingeleitet werden. Diese Zuleitung kann in jeder
Abtheilung geschehen. Feste und flüssige Brennstoffe können durch die Oeffnungen r oder s, gasförmige bei
v, g, s oder x
eingeführt werden.
Der Ofen ist durch Schieber h in mehrere Abtheilungen
getrennt, so daſs bei geschlossenen Schiebern die entweichenden Gase jeder
Abtheilung für sich gesondert in der Richtung der Pfeile in den Schornstein abziehen
bezieh. durch geeignete Ansaugeapparate abgezogen werden oder auch direkt ins Freie
treten. Die Gase der oberen Abtheilung gehen bei geschlossenem Schieber h vom Roste oder sonstigen Entwickelungsapparaten aus
bei v nach oben, dann durch die oberen Gewölbelöcher
l nach m und fallen
hier zum Schornsteine oder sonstigen Ansaugeapparaten nieder bezieh. gehen durch z direkt ins Freie. Die Gase der unteren Abtheilung
gehen von x aus in der Pfeilrichtung nach oben und
durch den geöffneten Schieber i in den Kanal k hinein, von welchem aus sie durch Absaugeapparate
nach dem Orte etwaiger Verwendung hingeleitet werden, oder auch wagrecht hinter dem
Ofen herum durch y zum Schornsteine gehen bezieh. bei
k direkt ins Freie treten.
Die Gase der einen Abtheilung beeinflussen somit nicht den beabsichtigten Prozeſs der
anderen. Soll das Material von der über dem Schieber h
liegenden Abtheilung auf die unter ihr liegende heruntergeschafft werden, so können
inzwischen Schieber i und l den Abzug in den Rauchkanal k bezieh. n reguliren oder absperren.