Titel: | A. Wolff's Plattendruckmaschine. |
Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 393 |
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A. Wolff's Plattendruckmaschine.
Mit Abbildung auf Tafel 28.
A. Wolff's Plattendruckmaschine.
Diese Maschine von A. Wolff in Leipzig (* D. R. P. Kl. 8
Nr. 23059 vom 26. November 1882) ist zum Drucken von Papiertapeten bestimmt und soll
die Genauigkeit des Musters wie beim Handdrucke erzielen, dabei aber mindestens 4mal
so schnell arbeiten als ein Handdrucker. Entgegengesetzt dem Handdrucke wird hier
das Papier nach der Druckform gerichtet und in der Zeit, während welcher nach dem
Drucken das Papier verschoben und wieder gerichtet wird, benutzt ein zweiter
Arbeiter die Druckform, nachdem dieselbe bei dem Transporte vorher angefärbt wurde.
Darin ist eine die Mehrleistung bedingende Zeit-ersparniſs gegenüber dem Handdrucker
begründet.
Ueber den beiden, für eine weiche Unterlage zum Drucke mit Leder oder Filz bezogenen
Drucktischen T und T1 (Fig. 7 Taf.
28) ist mit den Führungsaugen a und a1 längs zwei Stangen
B die Büchse A mit der
Druckschraube verschiebbar- an dem unteren Ende der Schraube ist gelenkartig die
Platte p befestigt, an welche die Druckform D angeschraubt ist, wobei die in Gabeln von A steckenden Stifte t eine
Drehung der Form verhindern. Am oberen Ende der Druckschraube ist ein Rädchen r befestigt und unter diesem die den Rückgang
erleichternde Feder f. Auf einem mit A fest verbundenen Bolzen dreht sich der Zahnbogen s, welcher in das Rädchen r eingreift und durch den Handgriff h bewegt
wird. Die Steigung der Druckschraube ist so bemessen, daſs bei der Verdrehung des
Zahnbogens s die Druckform auf dem Tische T bezieh. T1 festliegt. An dem in der Mitte zwischen den
Drucktischen befindlichen Gestelle G befindet sich ein
Zahnrad R, das durch eine Kurbel gedreht wird und in
die mit A verbundene Zahnstange Z eingreift, wodurch die Druckform von einem Tische zum anderen gebracht
ward. Bei diesem Wege streicht die Form über den Färbeapparat F, der aus einem endlosen, über 4 Walzen gespannten
Filztuche besteht, welches in den mit Farbe gefüllten Kasten K taucht. Bei dem Darüberhingehen der Form wird das angefärbte Tuch
mitgenommen und gibt dabei seine Farbe an die Form ab. Ein Ueberschuſs an Farbe wird
von dem Tuche vorher durch Streichbleche abgenommen. Die jedesmalige richtige
Stellung der Druckform wird durch die Stellringe m und
m1 bewirkt und
durch die Hebel n und n1, welche mit ihren Nasen hinter die Stellringe
fassen, die Druckform in dieser Lage festgehalten. Unter den Tischen ruht das zu bedruckende
Papier- dasselbe geht dann über die Tische, um nach dem Bedrucken sofort zum
Trocknen aufgehängt zu werden.
An jedem Tische steht ein Drucker, welcher die Form niederdrückt, zurückschraubt und
dann die Papierbahn frisch einstellt. Zu letzterem Zwecke ist eine vorn am Tische
geführte Zange angebracht, welche das Papier faſst und nur dem Muster entsprechend
verschoben werden kann. Die. genaue seitliche Führung erhält das Papier bei der
Verschiebung durch die Schienen k, welche es zwingen,
immer in derselben Richtung zu bleiben.
Unterdessen ist durch einen Hilfsarbeiter durch Drehen des Rades R die Form nach dem anderen Tische gebracht worden,
wird dort abgedruckt und dann wieder zurückgebracht, wo sich der Vorgang von Neuem
wiederholt.