Titel: | Neuerungen an Schiebersteuerungen mit veränderlichem Hube und veränderlichem Voreilen. |
Autor: | Whg. |
Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 432 |
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Neuerungen an Schiebersteuerungen mit
veränderlichem Hube und veränderlichem Voreilen.
Patentklasse 14. Mit Abbildungen auf Tafel 26 und 29.
(Schluſs des Berichtes S. 381 d. Bd.)
Neuerungen an Schiebersteuerungen mit veränderlichem
Hube.
Sehr verschiedenartig sind die Constructionen, durch welche zugleich eine Aenderung des Schieberhubes und des Voreilens erzielt
wird.
Davey, Paxman und Comp. in Colchester (England) benutzen
nach dem Engineer, 1883 Bd. 56 S. 239 eine gewöhnliche
mit zwei Excentern verbundene Coulisse, welche direkt an den die Regulatorhülse
umfassenden Hebel angehängt ist, und zwar zur Bewegung eines in besonderer Kammer
befindlichen gitterförmigen Expansionsschiebers (vgl. Fig. 23 und
24 Taf. 26). Da die Schieberstange geradlinig im Regulatorgestelle
geführt wird, der Aufhängepunkt der Coulisse aber einen Kreisbogen beschreibt und
die Coulisse selbst um den Aufhängepunkt schwingt, so muſs strenggenommen beim Hin-
und Hergange immer eine Verschiebung des Gleitklotzes in der Coulisse, oder ein
Heben und Senken des Regulatorhebels stattfinden. Ist indessen wie hier die
Aufhängestange ziemlich lang und der Schiebern üb sehr gering, so wird auch jene
Relativbewegung so unbedeutend sein, daſs sie durch den todten Gang der Theile
unmerkbar wird. Dagegen wird zur Verstellung ein kräftiger Regulator erforderlich
sein, da auch hier dasselbe gilt, was oben von den Coulissensteuerungen mit einem
Expansionsexcenter gesagt wurde. Die drei Excenter können etwa die im Diagramme Fig.
22 Taf. 26 angenommene Stellung zur Kurbel k
erhalten. Mit denselben ergeben sich Füllungen von 1/10 bis ⅝. Man erkennt aus dem Diagramme,
daſs den Schiebern groſse Deckungen und dem Grundschieberexcenter ein groſser
Voreilwinkel zu geben ist, damit bei kleinster Füllung der Expansionsschieber nicht
zu früh öffnet. Auf der diesjährigen Ausstellung für elektrische Beleuchtung im
Londoner Aquarium wurde die meiste Betriebskraft durch eine Maschine von Davey, Paxman und Comp., welche mit dieser
Coulissensteuerung versehen war, geliefert, und zwei gleiche Maschinen von zusammen
400e sind von der englischen Regierung für die
elektrische Beleuchtungsanlage im South Kensington Museum erworben. Dieselben machen etwa 68
Umläufe in der Minute.
Bei der in Fig. 1 bis
6 Taf. 29 dargestellten Steuerung von A.
Mestern in Wilhelmshütte bei Sprottau (* D. R. P. Nr. 23843 vom 18. Januar
1883) ist ebenfalls eine Coulisse, jedoch in ganz anderer Weise, und nur ein
einziges Excenter benutzt. Die Stange des Grund Schiebers ist durch ein kurzes
Gelenkstück i (Fig. 2)
direkt mit der Excenterstange, die Stange des Expansionsschiebers aber durch Stangen
k und d und den
Winkelhebel bc mit einem Punkte p des Excenterringes verbunden. Der Drehzapfen des Winkelhebels bc wird von einem Arme a
getragen und ist mittels Stange h an den Gleitklotz der
Coulisse angehängt. Letztere ist durch einen Drehbolzen mit der Excenterstange
verbunden (weshalb die Einschaltung des Gelenkstückes i
nöthig wurde) und erhält auf diese Weise eine gleichmäſsige Schwingung um einen am
Gestelle gelagerten mittleren Zapfen. Befindet sich der Gleitklotz, wie in Fig.
1 gezeichnet, in seiner Mittel läge, also vor dem Drehzapfen der Coulisse,
so wird der Drehzapfen des Winkelhebels bc unbeweglich
fest gehalten und die Bewegung des Expansionsschiebers ist dann dieselbe, als ob sie
durch ein zweites, gegen das vorhandene um 90° versetztes, gleich groſses Excenter
bewirkt würde.
Bei der in Fig. 1
angegebenen Stellung befindet sich z.B. der Grundschieber in der Mitte, der
Expansionsschieber am oberen Ende des Hubes. Zu dieser Bewegung kommt nun, wenn der
Gleitklotz aus seiner Mittellage verschoben wird, noch eine zweite Bewegung hinzu,
die man am besten erkennt, wenn man den Punkt p
festgelegt, die Coulisse aber in Schwingung denkt. Nimmt dann z.B. der Gleitklotz
die äuſserste Lage links ein, so wird die Stange k
durch die Stange h und den fast parallel auf- und
abschwingenden Winkelhebel bc nahezu ebenso bewegt, als
ob sie direkt mit der Excenterstange verbunden wäre. Läge der Gleitklotz näher der
Mitte, so würde nur der Hub der Stange kleiner, und befände er sich rechts vom
Drehpunkte der Coulisse, so würde sich k gerade
entgegengesetzt bewegen. Diese zweite veränderliche Bewegung entspricht also dem
Antriebe eines Excenters, welches dem vorhandenen Excenter gleich oder
entgegengesetzt gerichtet ist, aber einen von Null bis r veränderlichen Hub hat, wenn r die
Excentricität des vorhandenen Excenters bezeichnet. Liegt nun z.B. bei der
Todtpunktlage der Kurbel k (Fig. 6 Taf.
29) der Mittelpunkt des Excenters in g, so wird die
erste constante Theilbewegung des Expansionsschiebers einem Excenter entsprechen,
dessen Mittelpunkt in a liegt, wenn oa = og und goa ein rechter Winkel ist. Die zweite veränderliche
Theilbewegung wird einem Excenter entsprechen, dessen Mittelpunkt auf og oder oh bei einer
bestimmten Stellung des Gleitklotzes z.B. in b liegt.
Die resultirende Bewegung des Expansionsschiebers wird demnach eine solche sein, als
ob sie durch ein Excenter bewirkt würde, dessen Mittelpunkt in c liegt, wenn oacb ein
Rechteck ist; denn durch das Excenter b allein würde
der Schieber bei der Todtpunktlage der Kurbel um od aus
seiner Mittellage entfernt sein und durch das Excenter a allein um oe; im Ganzen muſs er also um od + oe = of, d. i. = der Projection der Diagonale oc aus der Mitte entfernt sein. Dasselbe gilt für alle
Lagen des Punktes b, ferner für alle Stellungen der
beiden gedachten Excenter a und b und würde auch gelten, wenn dieselben unter einem spitzen oder stumpfen
Winkel zu einander ständen; das Rechteck würde dann nur in ein Parallelogramm
übergehen.
Hiernach ist das Diagramm Fig. 5 Taf.
29 gezeichnet, in welchem die relativen Schieberkreise und die ihnen entsprechenden
Füllungen für die mittlere, die beiden äuſsersten und zwei Zwischenlagen des
Gleitklotzes angegeben sind. Die Punkte 1 bis 5 stellen die verschiedenen Lagen des gedachten
Expansionsexcenters c (Fig. 6) vor,
welches ungefähr eine der wirklich stattfindenden gleiche Schieberbewegung
hervorbringen würde. Wollte man gröſsere Füllungen erzielen, als nach dem Diagramme
möglich sind, so wäre nur der Expansionsschieber kürzer zu machen, so daſs der Kreis
l, dessen Radius gleich dem Abstande der
Schieberkante von der äuſseren Kanalkante für die relative Mittellage der Schieber
ist, gröſser ausfiele. Von der Einwirkung des Regulators gilt auch hier das oben von
den Coulissensteuerungen Gesagte.
Der in Fig. 7 bis 9 Taf. 29
nach dem Engineer, 1881 Bd. 52 S. 415 dargestellte
Steuerungsmechanismus, welcher von Sell herrührt und
schon vor 20 Jahren von Maudslay und Field für
Umsteuerungen bei Schiffsmaschinen verwendet wurde, ist neuerdings, wie gezeichnet,
von Starkey mit dem Regulator verbunden und wird als
Expansionsmechanismus von Foster und Comp. in Lincoln
bei Locomobilen benutzt. Das Expansionsexcenter O (vgl.
Fig. 9) ist nicht auf der Kurbelwelle befestigt, sondern mit einer auf
die Welle aufgekeilten Scheibe P durch einen Bolzen N verbunden. Es umfaſst ein kleineres, mit einem
Zahnrade L verbundenes, frei um die Welle drehbares
Excenter M, welches seinen Antrieb von dem auf der
Welle festsitzenden Rade B durch Zwischenräder D, H und K erhält. Da L und B gleich groſs sind,
so muſs das kleine Excenter L sich im Allgemeinen
gleich schnell wie die Welle drehen. Das Rad K sitzt
auf einer festen Achse, H und D aber sind an einer um die Achse von K
schwingenden Stange gelagert, welche andererseits mit dem Regulator verbunden ist.
Wird diese Stange nach der einen oder anderen Seite verschoben, so wird, wie leicht
ersichtlich, das Excenter M gegen die Welle gedreht, so
daſs es vor- oder nacheilt; hierdurch wird das Expansionsexcenter O um den Stift N gedreht,
also quer gegen die Welle verschoben und Hub sowie Voreilen desselben geändert. Auch
hier wird der bei der Verstellung auftretende Widerstand bedeutend sein.
Von W. Hartnell in Leeds rührt auſser der oben
beschriebenen Anordnung
mit Coulisse noch eine zweite Construction zur Beeinflussung des Füllungsgrades
durch den Regulator her, welche schon seit mehr als 10 Jahren von F. Turner in Ipswich (namentlich für Locomobilen), von
Allen, Ransome und Comp. u.a. verwendet wird und
sich gut bewährt hat. Bei derselben ist der Regulator direkt auf der Schwungradwelle
angebracht und unmittelbar mit dem Excenter verbunden. Die früher (1871 202 * 1 u. 1873 207 * 447)
beschriebene Form wird auch heute noch für kleine Maschinen mit einem gewöhnlichen
Muschelschieber benutzt. Die einzige daran vorgenommene Aenderung ist die, daſs man
den am meisten beanspruchten Zapfen mit einer Nach Stellvorrichtung versehen
hat.
Für gröſsere Maschinen mit Expansionsschieber ist die in Fig. 10 und
11 Taf. 29 nach Engineering, 1882 Bd. 34 S.
204 dargestellte Construction bestimmt. Die beiden Centrifugalpendel B schwingen um die in der Scheibe A gelagerten Zapfen C und
sind durch eine Stange D so mit einander verbunden,
daſs diese bei einem Ausschlage nach auſsen in der einen Richtung (in Fig.
10 nach oben) und bei einem Ausschlage nach innen in der anderen Richtung
(nach unten) verschoben wird, indem der eine Pendelarm einen einarmigen, der andere
einen zweiarmigen Hebel bildet, Eine Schraubenfeder E,
welche sich einerseits gegen die Nabe der Scheibe, andererseits gegen einen auf der
Stange D verstellbaren Vorsprung stützt, zieht die
Pendel stets nach innen. Die Excenterscheibe F (in Fig.
10 durch eine Schutzscheibe X verdeckt) ist
an einem um H drehbaren Arme G befestigt und mit einem Ausschnitte für die Welle versehen, welcher eine
Drehung um H innerhalb gewisser Grenzen gestattet.
Diese Drehung wird mittels des Armes Z bewirkt, welcher
auf dem Zapfen C des einen Pendels befestigt ist und am
inneren Ende einen drehbaren Gleitklotz trägt. Letzterer umfaſst einen an G angebrachten bogenförmigen, aber zu C excentrischen Vorsprung P, eine Art Vollcoulisse, so daſs bei dem Ausschlage der Pendel eine
Keilwirkung auf den Arm G ausgeübt wird, in Folge
dessen die Excenterscheibe eine Verschiebung senkrecht zur Welle erleidet.
Hinsichtlich der Wirkungsfähigkeit des Regulators ist zunächst zu beachten, daſs der
von dem Schieberwiderstande herrührende Druck gegen die Excenterscheibe in Bezug auf
diese während der Drehung stetig seine Richtung ändert, aber immer nur die eine
Seite der Excenterscheibe trifft. Dreht sich dieselbe z.B. im Sinne des Pfeiles n, so wird immer nur der in Fig. 10
zwischen a und b rechts
liegende Umfang der Scheibe gedrückt werden. In der einen Todtpunktlage des
Excenters hat der Druck die Richtung er, während der folgenden halben Drehung geht
er über c allmählich in die Richtung b über, kehrt hier plötzlich um, so daſs er wieder die
Richtung a annimmt, und macht dann während der zweiten
halben Drehung denselben Weg. Hieraus erkennt man, daſs der Druck auch während jeder
halben Drehung einmal durch den Drehpunkt H gehen muſs.
In dem betreffenden Augenblicke ist also dann keine Componente vorhanden, welche das
Excenter zu drehen strebt, daher auch kein Druck zwischen Gleitklotz und Coulisse,
so daſs der Regulator freies Spiel hat. Eine solche Entlastung zwischen Gleitklotz
und Coulisse tritt ja allerdings auch bei den oben besprochenen Coulissensteuerungen
am Ende jedes Schieberhubes ein; ein groſser Unterschied liegt aber darin, daſs der
Druck unmittelbar vor und namentlich unmittelbar nach der Entlastung dort sehr
groſs, hier aber sehr gering ist, indem die senkrecht gegen die Gleitfläche
treffende Componente hier allmählich bis Null abnimmt und dann wieder ebenso wächst.
Die Möglichkeit einer genauen Regulirung ist also hier viel gröſser als dort,
während trotzdem wegen der Keilwirkung eine Rückwirkung auf den Regulator
ausgeschlossen erscheint.
Ueber die Spannung der Federn gilt ungefähr dasselbe, was für Burrell's Regulator (vgl. * S. 190 d. Bd.) gesagt ist. Wenn für eine
bestimmte Stellung der Pendel B die Zusammendrückung
der Feder gleich dem Abstande der Schwerpunkte der Pendel B vom Wellenmittel multiplicirt mit dem Hebelverhältnisse CI : CB ist, so wird der
Regulator indifferent (astatisch); ist sie gröſser, so ist er labil, daher nicht
brauchbar; ist sie kleiner, so ist er stabil (statisch). Es läſst sich also leicht
jeder beliebige Grad der Stabilität erreichen.
Eine einfachere, aber weniger zweckmäſsige Form des Mechanismus, welche von Hartnell für solche Maschinen construirt ist, bei denen
es weniger auf genaue Regulirung, als auf niedrigen Preis ankommt, ist in Fig.
12 Taf. 29 abgebildet. Die Keil Wirkung ist hier nicht benutzt, die
ringförmige Excenterscheibe F bildet vielmehr mit dem
Verbindungsgliede D der beiden Pendel B ein Stück. (In Fig. 10
Taf. 29 würde man die entsprechende Anordnung erhalten, wenn man die Excenterscheibe
mit der Stange D verbände.) Um nun ein durch den
wechselnden Druck hervorgebrachtes fortwährendes Hin- und Herziehen des Excenters zu
vermeiden, sind die in dem Gehäuse gelagerten Drehzapfen C der Pendel B bedeutend erweitert. Die am
Umfange derselben auftretende Reibung wird allerdings dem genannten Uebel vorbeugen,
aber auch die Empfindlichkeit des Regulators sehr beeinträchtigen. Durch Umstecken
der Bolzen I in die oberen Löcher kann man eine
Umsteuerung bewirken.
Nicht wohl brauchbar ist die in Fig. 13
Taf. 29 nach dem Engineer, 1882 Bd. 33 S. 229
wiedergegebene Anordnung von Lindley, in Firma Deakin,
Parker und Comp. in Salford. Die Pendel sind durch Gelenkstangen a mit dem Excenter verbunden, welches lose um die Welle
drehbar ist, so daſs nur das Voreilen, nicht aber der Hub geändert wird. Der einer
relativen Verdrehung der Excenterscheibe sich entgegensetzende Widerstand ist hier
sehr gering; es wird also das oben erwähnte Hin- und Herzerren bei dieser Anordnung
unvermeidlich sein.
In Fig. 16 und 17 Taf. 29
sind zwei Mechanismen von R. Franz in Crimmitschau,
Sachsen (* D. R. P. Nr. 19995 vom 20. Mai 1882) dargestellt, welche den Zweck haben,
dem Expansionsschieber auf der Mitte seines Weges eine gröſsere Geschwindigkeit zu
ertheilen, als sie durch ein Excenter allein erreicht wird, um hierdurch einen
möglichst schnellen Abschluſs der Kanäle zu bewirken. Zu diesem Zwecke sind
Kurbelschleifen mit den beiden Kurbelarmen A und B zwischen den Excenter- und den Schieberstangen
eingeschaltet. Bei Fig. 17
schwingt der Arm A, an welchen die Stange C des Expansionsexcenters angreift, um einen festen
Punkt a; der Drehzapfen b
von B dagegen befindet sich an einem gleichfalls um a schwingenden Hebel, an welchen einerseits die
Excenterstange D, andererseits die Schubstange d des Grund Schiebers angreift. Die Schwingung des
Armes B um b entspricht
also unmittelbar der Relativbewegung der beiden Schieber. Die Veränderung des
Füllungsgrades soll hier durch Aenderung des Voreilens des Expansionsexcenters
(mittels eines indirekt wirkenden Regulators) bewirkt werden.
Eilt nun z.B. das Expansionsexcenter der Kurbel um den Winkel δ (Fig. 14
Taf. 29) voraus, so hat es auf dem Excenterkreise am Anfange des Kolbenhubes die
Stellung 0, der Arm b die
Lage b0'; nach ⅛ des Kolbenhubes ist das Excenter nach
1, der Arm B in die
Richtung b1' gekommen u.s.w. Trägt man die hiernach
sich ergebenden relativen Schieberwege als Ordinaten zum Kolbenwege auf, so erhält
man die Curve rnslr (Fig. 15) an
Stelle der gewöhnlichen Schieberellipse. Sind die Schiebermaſse so gewählt, daſs die
Kante des Expansionsschiebers gerade auf der Mitte seines relativen Hubes mit der
äuſseren Kanalkante des Grundschiebers zusammenfällt, so wird der Dampfabschluſs
immer, wenn die Geschwindigkeit der Relativbewegung am gröſsten ist, für die Curve
rnslr etwa bei 0,3 des Kolbenhubes, stattfinden.
Würde das Expansionsexcenter der Kurbel um den gleichen Winkel δ nacheilen, so würde sich dieselbe Curve in der
Richtung rlsnr ergeben, der Dampfabschluſs also etwa
bei 0,7 des Hubes erfolgen. Die Curve rmsmr entspricht
in gleicher Weise dem Falle, daſs Expansionsexcenter und Kurbel gleich gerichtet
sind.
Bei Fig. 16 Taf. 29 sind statt der geraden Hebel A und B Winkelhebel benutzt, wodurch es
nöthig wurde, auſser b auch den Drehpunkt a an der Stange D des
Grundschieberexcenters anzubringen und zur Führung der Stangen einen Lenker L anzuordnen. Ferner greift die Stange C des Expansionsexcenters nicht direkt an den Arm A an, sondern es ist zwischen beiden eine mit dem
Regulator verbundene Coulisse E eingeschaltet, durch
deren Hebung bezieh. Senkung hier der Füllungsgrad geändert werden soll. Die
Wirkungsweise ist im Wesentlichen dieselbe, wie oben beschrieben. Vergleicht man
diese Anordnungen mit den Steuerungen, bei welchen der in gewöhnlicher Weise bewegte
Expansionsschieber auf einer fest liegenden Platte gleitet (wie bei Fig. 21 und
24 Taf. 26), so findet man allerdings, daſs hier bei gleichem
Schieberhube ein bedeutend schnellerer Abschluſs der Kanäle erfolgt. Sollte die
Geschwindigkeit des Schiebers auf Mitte Hub bei jenen Steuerungen ebenso groſs
werden, so müſste der Schieberhub unter sonst gleichen Umständen etwa 2,5 mal so
groſs sein als hier. Zieht man dagegen die Steuerungen in Betracht, bei welchen der
Expansionsschieber auf dem Grundschieber gleitet und der Kanalabschluſs in der Regel
bei entgegengesetzter Bewegung beider Schieber stattfindet, so wird der genannte
Vorzug dieser Bewegungsübertragung durch Kurbelschleifen bedeutend herabgemindert.
Ueberhaupt darf wohl dem schnellen Kanal-Abschlüsse nicht eine solche Wichtigkeit
beigelegt werden, daſs man ihn durch Mechanismen erstreben sollte, welche, wie diese
z.B. wegen des groſsen Beschleunigungsdruckes, einer starken Abnutzung unterworfen
sind.
Whg.