Titel: | G. Rebicek's elektrische Uhr. |
Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 460 |
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G. Rebicek's elektrische Uhr.
Mit Abbildung.
G. Rebicek's elektrische Uhr.
In der elektrischen Uhr von Gustav Rebicek, Uhrmacher
und Mechaniker in Prag, welche A. v. Waltenhofen in der
Zeitschrift des Elektrotechnischen Vereins in Wien,
1883 S. 213 beschreibt, wird dem Pendel nach jeder ganzen Schwingung die verlorene
Kraft durch einen sich auf dasselbe legenden Arm ersetzt, welchem ein Elektromagnet
erlaubt, sich auf das Pendel aufzulegen, nachdem das letztere einen elektrischen
Strom durch das Pendel geschlossen hat.
Textabbildung Bd. 250, S. 460
Auf der Platine P sind ein Elektromagnet M und ein Gestell A
angebracht; letzteres trägt einen 4armigen Hebel K.
Kommt bei der in der Eichung des Pfeiles vollzogenen Schwingung des Pendels Q die Schraube S mit dem
Metallstücke T in Berührung, so geht in der Leitung L ein Strom vom positiven Pole der Batterie B durch T und S in die Pendelstange Q,
durch die Aufhängefeder des Pendels in den Aufhängeständer u, in den Elektromagnet M und nach der
Batterie zurück. Daher wird der auf dem Hebel K
befindliche Anker a angezogen und dadurch zugleich die
Schraube s von dem auf der Achse des Hebels lose
aufgesteckten Arme H (aus Hartgummi oder Holz)
entfernt; nun wirkt der Arm H mittels seiner eigenen
Schwere auf das Pendel Q so lange, als S mit T in Contact ist
bezieh. der Anker angezogen bleibt. Beginnt das Pendel nach der anderen Seite hin zu
schwingen, so begleitet der Arm H das Pendel so lange,
bis er an den aus
der Platine vorstehenden Stift o anstöſst. Das Pendel
macht nun seinen Weg ungehindert weiter; aber durch das Anschlagen von H auf den Stift o wird
dann der Contact zwischen S und T unterbrochen und der Anker mit dem Arme K
fallt in die Ruhe, wie es eben die Zeichnung zeigt, zurück.
Das Pendel schwingt nun ganz frei, bis es wieder am Ende seines Ausschlages nach
rechts mit der Schraube S das Metallstück T berührt, worauf das Spiel von Neuem beginnt. Durch
das Einwirken des Armes K wird das Pendel in
fortwährender Schwingung erhalten.
Bei der Bewegung des Armes K wird nun auch mittels des
Sperrkegels f das Rad r
mit Sperrzähnen bei jeder ganzen Schwingung des Pendels Q um einen Zahn weiter gerückt; die weitere Uebertragung auf die beiden
Zeiger Z und z geschieht
mittels eines einfachen Zeigerwerkes. Der Zeiger c ist
ein Secundenzeiger und entspricht eine volle Umdrehung des Rades r einer Zeitminute. Das Pendel ist ein
Halbsecundenpendel und seine Schwingungen sind vollkommen frei, da sofort im
Augenblicke der Berührung von S und T das Gewicht des Armes H
wirkt.
Schlieſslich sei noch bemerkt, daſs zur Vermeidung von Funken die beiden
Contactstellen S und T mit
einem Fizeau'schen Condensator verbunden sind. Das
Gegengewicht G dient zur Ausgleichung des
Uebergewichtes des Ankers a.