Titel: | E. J. Hall's Vorrichtung zur Einführung des Speisewassers in den Dampfraum von Kesseln. |
Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 493 |
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E. J. Hall's Vorrichtung zur Einführung des
Speisewassers in den Dampfraum von Kesseln.
Mit Abbildungen auf Tafel 34.
E. J. Hall's Speisevorrichtung für Dampfkessel.
Die Einführung des Speisewassers in den Dampfraum eines Dampfkessels hat den
wesentlichen Vortheil, daſs die festen Theile sofort in Schlammform ausgeschieden
werden und leicht entfernt werden können. Sollte der Dampf hierbei wirklich, wie
behauptet wird, nasser werden als sonst, so ist dem durch geeignete
Trockenvorrichtungen abzuhelfen. Zweckmäſsig wird es sein, die Einrichtung so zu
treffen, daſs der Schlamm in keine Wasserströmungen hinein geräth und sich an einer
Stelle ablagert, welche der Einwirkung der Heizgase nicht ausgesetzt ist.
E. J. Hall in Buffalo, New-York (* D. R. P. Kl. 13 Nr.
23613 vom 9. December 1882) benutzt zur Einführung des Wassers die in Fig.
10 bis 12 Taf. 34
dargestellte Ventilanordnung. Bei Fig. 12 ist
das Ventilgehäuse B, welchem das Wasser seitlich bei
d zuflieſst, in einer auf dem Kessel befestigten
Flansche eingeschraubt und durch eine Gegenmutter e
abgedichtet. Das an der unteren Mündung befindliche kegelförmige Ventil F wird auſser durch den Dampfdruck noch durch eine
Schraubenfeder h gegen seinen Sitz gedrückt, so daſs
die Pressung des Wassers um die Federspannung gröſser sein muſs als die
Dampfspannung, um das Ventil zu öffnen. In Folge dessen strömt das Wasser mit
gröſser Geschwindigkeit und in sehr dünner Schicht in den Kessel ein und bietet dem
Dampfe eine groſse Oberfläche dar. Oberhalb des Ventilkegels sind die schon
bekannten schraubenförmigen Schaufeln angebracht, welche eine Drehung des Ventiles
und dadurch ein Dichtbleiben desselben bewirken sollen. Die Feder h stützt sich oben gegen eine auf die Ventilspindel
aufgeschraubte Platte I, welche zugleich zur
Hubbegrenzung dient. Um
zu vermeiden, daſs das bei d eintretende Wasser einen
seitlichen Druck auf die Ventilspindel ausübe und dadurch unnöthige Reibung
verursache, ist die Spindel an dieser Stelle von einer Schutzhülse k umgeben.
Bei Fig. 10 und 11 ist das
Ventilgehäuse in eine Hülse L eingeschraubt, welche
sich mit einer Flansche oben auf die Kesselwand legt und mittels einer Mutter l befestigt ist. Die Dichtung wird durch
zwischengelegte Packungsringe bewirkt. Hierbei sind alle Schrauben und Nieten in der
Kesselwand vermieden. Das Wasser wird von oben zugeleitet und daher eignet sich
diese Anordnung besser als die vorige für Kessel, welche oben mit Mauerwerk bedeckt
sind. Zwischen Ventilspindel und Feder k ist ein Hebel
eingeschaltet und wird der Hub durch die Nase t
begrenzt. Die Spannung der Feder kann durch die Stellschraube s geregelt werden. Uebrigens ist die Einrichtung und
Wirkungsweise wie bei dem in Fig. 12:
gezeichneten Apparate.