Titel: | J. Kohlke's zweitheiliges Wechselrad. |
Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 496 |
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J. Kohlke's zweitheiliges Wechselrad.
Mit Abbildungen auf Tafel 35.
J. Kohlke's zweitheiliges Wechselrad.
Die Wechselräder der Säemaschinen, durch welche der Zufluſs der Saat regulirt wird,
befinden sich gewöhnlich auf einer Seite des Saatkastens zwischen letzterem und dem
Fahrrade, und zwar sitzt das obere Rad auf der Säewelle, das untere auf der
Innenseite der Nabe des Fahrrades. Sollen nun die Wechselräder ausgetauscht werden,
so muſs man, um das untere Rad losnehmen und ein anderes dafür aufstecken zu können,
zuvor das Fahrrad von der Achse abnehmen. Dies bedingt aber, daſs die ganze Maschine
abgesteift werde, und ist daher – zumal auf freiem Felde – eine immerhin Zeit
raubende und unbequeme Arbeit.
Um diese Unbequemlichkeit zu umgehen, ist von J. Kohlke
in Schweidnitz (* D. R. P. Kl. 45 Nr. 24014 vom 3. März 1883) ein zweitheiliges
Wechselrad angegeben worden. Wie aus Fig. 1 und
2 Taf. 35 hervorgeht, ist hier der Theil A
in den Theil B eingeschoben und wird durch Falze,
welche in entsprechende Nuthen g eingreifen, in seiner
Lage erhalten. Ein Herausziehen nach auſsen verhindern 2 Federn f, deren Endzapfen s in
entsprechende Löcher des Radtheiles A eingreifen.
Soll nun das Wechselrad von der Nabe abgenommen werden, so ist nur nöthig, daſs man die
Federn f so weit aufhebt, bis ihre Zapfen aus den
Löchern des Theiles A heraustreten, worauf die Federn
beiseite gedreht werden können, wie in Fig. 1
punktirt angedeutet ist. Der Theil A läſst sich nun
leicht aus dem Theile B herausziehen und kann letzterer
nach der entgegengesetzten Richtung von der Nabe abgenommen werden. In umgekehrter
Weise ist zu verfahren., wenn ein Wechselrad wieder aufgebracht werden soll. Die
Zapfen z greifen in entsprechende Bohrungen der
Fahrradnabe und bewirken die Mitnahme des Wechselrades.
Wenn dieses Rad auch in erster Linie für Säemaschinen construirt wurde, so unterliegt
es keinem Zweifel, daſs eine gleiche oder ähnliche Construction – welche im Wesen
nicht neu ist (vgl. Mill 1876 222 * 218) – überall da anwendbar ist, wo ein einfaches Aufschieben des
Rades auf seine Welle vom Ende her ohne Entfernung von Lagern u. dgl. nicht möglich,
dabei aber die zu übertragende Kraft nicht sehr beträchtlich ist.