Titel: | Typen-Schreibmaschine der Société Clavigraphique Maggi und Comp. in Rom. |
Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 504 |
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Typen-Schreibmaschine der Société Clavigraphique
Maggi und Comp. in Rom.
Mit Abbildungen auf Tafel 37.
Maggi's Typen-Schreibmaschine.
Die Typen-Schreibmaschine der im Titel genannten Gesellschaft (* D. R. P. Kl. 15 Nr.
18770 vom 20. August 1881) ist häuptsächlich wegen der eigenthümlichen Anordnung der
Typenhämmer bemerkenswerth. Während bei den anderen Typenschreibern mit
Buchstabentypen (vgl. Sholes 1878 227 * 513. Haegele-Ritter 1881 242 * 262) diese das ruhende Papier alle an derselben
Stelle berühren, sind die Typenhämmer bei der vorliegenden Maschine in
sectorförmigen Feldern gruppenweise derart angeordnet, daſs je eine oder zwei
Hammergruppen ihren besonderen Ort für den Typenanschlag haben und daſs die den
verschiedenen Gruppen entsprechenden 6 Anschlagsorte so neben einander liegen, daſs
durch gleichzeitigen Anschlag je eines Hammers in verschiedenen benachbarten Gruppen
der Abdruck mehrerer Typen auf einmal erfolgen kann. Ein Beispiel für eine solche
gruppenweise Eintheilung der Typenhämmer mit 6 Anschlagsorten ist schematisch in
Fig. 1 Taf. 37 wiedergegeben. Die Maschine selbst ist in Fig. 5 und
6, ein einzelner Typenhammer in Fig. 3 und
4 abgebildet.
Die Typenhämmer bilden aus Flachschienen gebogene Winkelhebel m, welche mit ihren seitlichen Zapfen in Ausschnitten eines ovalen Rahmens
R lagern. Vermöge des Uebergewichtes des eine
Doppellage bildenden äuſseren Hebelarmes bleibt der die Type p tragende Arm in der Regel gehoben. Beim Niederdrücken der mit dem Hebel
in Verbindung stehenden Taste a wird eine Stütze l emporgeschnellt, welche dem Typenhebel die zum
Abdrucke der Type erforderliche Bewegung ertheilt. Hierbei streift die Type an einem
Farbkissen oder einer Bürste b vorüber, ehe sie den
über die Schiene P (vgl. Fig. 6)
laufenden Papierstreifen r trifft. Die Bewegung dieses
von einem Haspel A zu einem Haspel B geführten Papierstreifens erfolgt mittels eines auf
B wirkenden Uhrwerkes. Diese Bewegung wird beim
Niederdrücken einer oder mehrerer Tasten unterbrochen, indem eine unter den Tasten
angebrachte und von diesen mitgenommene Schiene e
mittels einer Hebelverbindung auf eine mit dem Uhrwerke verbundene Hemmung wirkt.
Diese besteht aus einem Hemmrade C (vgl. Fig.
2) mit zwei an seiner Stirnfläche vorspringenden Zähnen t, t1 und einem Hebel
h, dessen erbreitertes Ende zwei gegen einander
versetzte Anschläge z und z1 trägt. Schwingt dieser Hebel beim
Anschlage einer Taste in die punktirte Lage, so kann sich das Hemmrad C nur so weit drehen, bis der Zahn t, von welchem der Anschlag z1 abgleitet, an den Anschlag z1 gelangt. Beim
Loslassen der Taste schwingt der Hebel h in seine
ursprüngliche Lage zurück und das Hemmrad C kann eine
halbe Drehung ausführen, bis der Zahn t1 an den Anschlag z
gelangt. Der Papierstreifen erhält hierbei eine entsprechende Verschiebung. Beim
Abdrucke einer oder mehrerer Typen wird durch die mit den Tasten niedergedrückte
Leiste e auch ein Hebel f
bewegt, dessen hinteres Ende auf den Papierstreifen drückt; dadurch wird dem
letzteren die während des Drückens erforderliche Straffheit ertheilt.