Titel: | Apparat zur Untersuchung von Metallen auf ihre thermo-elektrische Stellung und auf Homogenität. |
Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 515 |
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Apparat zur Untersuchung von Metallen auf ihre
thermo-elektrische Stellung und auf Homogenität.
Mit Abbildungen auf Tafel 37.
Martens' elektrotechnische Prüfung der Metalle.
Um die Metalle in Bezug auf den Zustand zu untersuchen, welchen sie in Folge
verschiedener Beimengungen oder verschiedener mechanischer Bearbeitung o. dgl.
erlangt haben, will A. Martens in Berlin (* D. R. P.
Kl. 42 Nr. 23580 vom 25. Januar 1883) die thermo-elektrische Stellung des fraglichen
Stückes bestimmen. Zu diesem Zwecke werden von Probedrähten, deren
thermo-elektrische Stellung gegen einander in aufsteigender Reihe und in bestimmten
Verhältnissen sich unterscheidet, je zwei Enden in zwei Reihen A und B (Fig. 16 bis
19 Taf. 37) isolirt neben einander befestigt, so daſs immer die gleich
bezeichneten Drahttheile 1, 2 u.s.f. demselben Probedrahte entsprechen. Die
Drahtenden a
werden nun mit den
Klemmen eines Thermomultiplikators entweder ständig verbunden (vgl. Fig. 16 und
17), oder so befestigt, daſs sie einzeln durch Contactschluſs in die
Leitung zum Galvanoskope eingeschaltet werden können.
Die Untersuchung erfolgt im ersten Falle in der Weise, daſs man das zu untersuchende
Stück C zwischen die Enden b eines gleichwertigen Drahtpaares 1, 2
u.s.w. bringt. Im zweiten Falle rückt man die Drähte näher an einander; das
Untersuchungsstück kann dann über alle Drahtenden b
gleichzeitig gelegt werden und kommt mit diesen in innige Berührung, wenn die Drähte
leicht federnd sind. Im ersteren Falle ist der Stromkreis durch das Probestück im
Kreise desjenigen Drahtes geschlossen, dessen Enden b
dasselbe berührt; im zweiten Falle ist der Stromkreis in demjenigen Drahte
geschlossen, dessen Enden a durch Contactschluſs mit
der Leitung zum Galvanoskope verbunden werden.
Erhitzt man nun die eine der Berührungsstellen der Drahtenden b mit dem Probestücke durch einen Dampfstrom oder auf andere Weise, so
geht ein thermo-elektrischer Strom durch den Stromkreis, dessen Richtung je nach der
thermo-elektrischen Stellung des betreffenden Körpers entweder von diesem durch die
heiſse Berührungsstelle in den Draht, oder umgekehrt von dem Drahte in den
Probekörper geht; die Richtung des Ausschlages des Galvanoskopzeigers gibt die
Stromrichtung an. Werden die Stufenfolgen in der thermo-elektrischen Stellung der
Poldrähte richtig gewählt, so wird man, wenn man nach einander die verschiedenen
Drahtpaare benutzt, schlieſslich zu einem solchen Paare gelangen, bei welchem sich
die Stromrichtung umkehrt. Die thermo-elektrische Stellung des Probekörpers liegt
zwischen derjenigen der zuletzt benutzten Drahtpaare.
Die Untersuchung auf Homogenität des Metallstückes
erfolgt mit demselben Apparate, indem man die Berührungsstellen des Körpers mit den
Drahtenden b wechselt.