Titel: | D. Frisbie's lösbare Reibungskuppelung. |
Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 7 |
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D. Frisbie's lösbare Reibungskuppelung.
Mit Abbildung auf Tafel 2.
Frisbie's lösbare Reibungskuppelung.
Eine lösbare Reibungskuppelung, welche vermöge einer sehr wirksamen Hebelübersetzung
einer nur geringen Kraft zum Schlüsse bedarf, ist nach dem Engineering and
Mining Journal, 1883 Bd. 36 S. 113 von D. Frisbie und Comp. in Philadelphia angegeben worden.
Fig.
18. Taf. 2 stellt diese Kuppelung in ihrer Anwendung zur Kraftübertragung
zwischen zwei conachsialen Wellen dar. Wie aus dieser Abbildung hervorgeht, ist auf
das eine (linke) Wellenende W eine Scheibe A mit schwalbenschwanzförmiger Ringnuth festgekeilt. In
diese Nuth greifen die dreieckigen Köpfe der in einen auf dem anderen Wellenende W1 festgekeilten Stücke
B geführten Mitnehmerbolzen C ein. Auf dem Stücke B liegen drehbar um die
cylindrischen Pfannengelenke d die Hebel D, gegen welche sich die Muttern der Mitnehmerbolzen
C stützen. Gegen die nach der Achse hin gerichteten
freien Enden der Hebel D legen sich nun die kurzen Arme
der Winkelhebel E, deren Drehachsen e im Stücke B gelagert
sind. Die freien Enden der
längeren Hebelarme von E sind dagegen durch kurze,
einen Kniehebel bildende Gelenkstücke G mit dem auf dem
Wellenende W1 mittels
eines Handhebels o. dgl. verschiebbaren Muffe F
verbunden.
Wird nun der Muff F auf der Welle W1 so verschoben, daſs
die Gelenkstücke G in eine gerade Linie fallen, so wird
der von ihnen gebildete Kniehebel gestreckt, die längeren Arme der Winkelhebel E werden nach auſsen gedrückt und durch die kürzeren
Arme der letzteren die Hebel D so aufgehoben, daſs
dieselben die mittels ihrer Muttern entsprechend eingestellten Bolzen C anziehen, wodurch die Theile A und B mit groſser Kraft zusammengepreſst
werden und eine für die Kraftübertragung genügende Reibung zwischen denselben
eintritt. Durch geeignete Zwischenlagen x kann die
Reibung entsprechend verstärkt werden.
Die Figur stellt die Kuppelung im geschlossenen Zustande vor. Wird aber der Muff F nach einer oder der anderen Seite verschoben, so
nähern sich die Enden der längeren Arme der Winkelhebel E, ihre kurzen Arme geben daher die Hebel D
frei, welche nun durch die Schraubenfedern s
herabgedrückt werden und die Mitnehmerbolzen entlasten, wodurch die Reibung zwischen
A und B aufgehoben
wird und Bewegungsübertragung nicht mehr stattfindet. Haben sich die reibenden
Flächen abgenutzt, so daſs sie bei gestreckter Lage von G nicht mehr mit genügendem Drucke auf einander gepreſst werden, so genügt
ein einfaches Anziehen der Schraubenmuttern der Mitnehmerbolzen C, um die Kuppelung wieder gebrauchsfähig zu
machen.
Es ist kein Zweifel, daſs diese Kuppelung, wenn gut ausgeführt, ihrem Zwecke
entsprechen würde; billig wird dieselbe sich freilich bei ihrer umständlichen
Construction nicht herstellen lassen.